Von einem Thriller mehr erwartet
Harley McKenna gehört einem Familien-Clan an, der sich seit vielen Jahren den Drogengeschäften und Geldeintreibungen verschrien hat. Harley wuchs unter der behüteten Mutter Jeannie und dem raubbeinigen ...
Harley McKenna gehört einem Familien-Clan an, der sich seit vielen Jahren den Drogengeschäften und Geldeintreibungen verschrien hat. Harley wuchs unter der behüteten Mutter Jeannie und dem raubbeinigen Vater Duke auf. Allerdings starb Harleys Mutter infolge einer Auseinandersetzung mit einem anderen Familien-Clan, der ebenso in Drogengeschäfte involviert ist. Mittlerweile ist Harley Ende zwanzig, und übernimmt stellvertretend die Geschäfte ihres Vaters. Denn nachdem Jeannie verstorben war, wurde Harley von ihrem Vater in Kampfkunst und Selbstverteidigung ausgebildet, so dass sie eine ebenbürtige Nachfolgerin ihres Vaters wird. Die Männer in der amerikanischen Stadt haben überwiegend Respekt vor Harley, den sie sich hart erkämpft hat. Was keiner weiß ist, dass Duke mittlerweile schwer erkrankt. So muss Harley die Frauen vor Gewalt der Männer schützen und die Geschäfte ihres Vaters weiterführen, ohne in die Quere der Familie der Springfields zu geraten.
Tess Sharpe entwickelte eine gute Idee für einen Thriller. Allerdings kommt mir dieser Thriller nicht wie ein typischer Thriller über. Mir fehlt beim Lesen sehr viel der Kick für den Thrill und die Spannung, die ein Thriller ausmacht. Der Erzählstil wirkt auf einem monotonen Level. Es bleiben Höhen und Tiefen aus. Die Hauptprotagonistin Harley McKenna ist eine tolle Figur, aber es wird abwechselnd aus ihrer vergangenen Biografie von der Kindheit bis zur Gegenwart erzählt, und aus den aktuellen Ereignissen, die in der Kleinstadt und zwischen den Familien-Clans McKenna und Springfield, die seit Jahrzehnten Rivalen sind. Es geht um Drogen, Gewalt an Frauen und Geldeintreiben zwischen und innerhalb der Clans.
Meiner Meinung nach werden immer wieder die Empfindlichkeiten der Familien und der Gewaltereignisse erzählt. Andere Figuren werden zu Randfiguren wie zum Beispiel Harleys‘ Vater Duke, der erkrankt im Hintergrund bleibt. Über die Familie Springfield erfährt man nur oberflächlich über die Aufstellung der Familienmitglieder und deren Gewalt- und Geschäftsausübungen. Somit fehlt mir die Spannung und eine gewisse Wendung und Abwechslung in dem Thriller. Da ich nach gut 320 Seiten gemerkt habe, dass die Erzählung auf einem gleichen Erzähl-Level bleibt und ich mit keiner Besserung auf den letzten 200 Seiten des Thrillers rechne, habe ich nun das Buch abgebrochen, was ich sehr selten mache.