Wenn in Europa das geglaube Glück wohnt...
Nach dem Tod ihrer Mutter träumt Mutoni von einem Leben in Europa. In Ruanda hält sie nichts mehr, nachdem ihre Schwester überstürzt nach Dubai aufgebrochen ist, um ihrerseits ein besseres Leben zu finden.
Durch ...
Nach dem Tod ihrer Mutter träumt Mutoni von einem Leben in Europa. In Ruanda hält sie nichts mehr, nachdem ihre Schwester überstürzt nach Dubai aufgebrochen ist, um ihrerseits ein besseres Leben zu finden.
Durch eine frühere Freundin wird Mutoni ein Kontakt mit einem wohlhabenden Mann in Deutschland vermittelt. In dem Glauben, dass Sebastian ihr Freund wird und ihr ein gutes Leben ermöglichen wird, macht Mutoni sich in den deutschen Winter auf. Kälter als das Wetter ist die gewaltvolle und ausbeuterische Situation, die Mutoni erwartet.
Sie kann sich aus ihrer Zwangslage befreien, irrt barfuß durch Hamburg und findet wie durch ein Wunder eine unerwartete Hilfe. Nur weit weg von Hamburg will sie und die schlimmen Erlebnisse vergessen. Mit der Zeit kommt Mutoni in Deutschland an, lernt Menschen und Kultur kennen. Es sieht aus, als könnten ihre Wunden heilen. Allerdings erkennt Mutoni, dass die Leute gewisse Ressentiments gegen sie haben. Der jungen Frau, die in Ruanda studiert hat und als gebildet gilt, wird in Deutschland lediglich ein Pflegejob zugetraut. Mutoni kommt an den Punkt, an dem sie sich fragt, ob Europa wirklich das Paradies ist, für das sie es gehalten hat.
So richtig weiß ich nicht, was ich im Nachgang von diesem Buch halten soll, obwohl ich es schon gut fand. Für mich kommt Mutoni vom Regen in die Taufe, was daran liegt, dass sich sich Mutonis Vorsicht zu Naivität wandelt, je näher ihre Reise nach Europa rückt. Die helfenden Hände, denen sie sich anvertraut, wägen mal mehr, mal weniger offensichtlich immer auch die Investition für ihre Bemühungen ab. Aus der Gesamtsumme dessen, was Mutoni widerfährt, zieht sie das möglichst Positive, das sie nach der letzten Seite, dem Fokus der Leser:innen entrückt, hoffentlich glücklich macht.