"Von allen Welten, die der Mensch erschaffen hat, ist die der Bücher die Gewaltigste." - Heinrich Heine -
Mit den ersten Schritten in den Stockholmer Verlag Rydéns öffnet sich für Studentin Sofie eine Welt, in der die Fantasie, aufregende Geschichten und kleine Schätze Zuhause sind. Auch wenn sie sich erst ...
Mit den ersten Schritten in den Stockholmer Verlag Rydéns öffnet sich für Studentin Sofie eine Welt, in der die Fantasie, aufregende Geschichten und kleine Schätze Zuhause sind. Auch wenn sie sich erst freischwimmen muss merkt sie schon bald, dass die von Verlagsleiter Gunnar auf der Taufe gehobenen Reine "Andromeda" etwas ganz Besonderes ist. Denn in dieser Reihe dürfen sich die Worte mit ihrer ganzen Wucht entfalten, einhüllen und verzaubern. Aber der Höhenflug endet abrupt, als Gunnar stirbt und Sofie plötzlich wieder auf sich alleine gestellt ist....
Es gibt viele Bücher über Bücher und die große Kunst ist es, etwas zu kreieren, das einzigartig und besonders ist, um inmitten der vielen beschriebenen Buchseiten zu leuchten. Und genau das ist Therese Bohamn mit "Andromeda" gelungen. Im Buch befindet sich eine wunderschöne Metapher, die ganz genau beschreibt, was mir beim Lesen dieses Romans passiert - ein Buch wie eine Flaschenpost, die gefunden werden will und ihren Schatz nach dem Öffnen zugänglich macht.
Dabei gelingt es Bohmann, viel zwischen den Zeilen einließen zu lassen und trozdem klare Aussagen zu treffen, die die Leser:innent umgarnen und bezirzen. Ein Buch, das eine eher ungewöhnliche Beziehung zwischen einer jungen Studentin und ihrem in die Jahre gekommenen Vorgesetzten auf eine ganz intime, aber nicht bloßstellende Art beleuchtet und nicht zwischenmenschliche Interessen, sondern die gemeinsame Verbundenheit zum geschriebenen Wort in den Vordergrund stellt.
Sofie blüht regelrecht auf und mit jedem Buch, das in der "Andromeda"-Reihe als Stern am Bücherhimmel funkeln darf, funkelt auch Sofie etwas mehr. Viele werden die Beziehung der beiden kritisch betrachten, fußt sie doch auf einer gewissen Abhängigkeit. Aber hier über Moral und Ethik zu urteilen, wäre falsch und es liegt einzig und allein der Fokus auf der positiven Entwicklung, die Sofie aus dieser Beziehung ziehen kann.
Das Buch bietet viele interessante Einblicke, ist eine Hommage an die Welt der Bücher und die, die es möglich machen, uns immer wieder darin zu verlieren. Manches ist ein wenig sperrig im Ausdruck, aber trotzdem sehr lesenswert :)