Interessant, aber auch sehr viel Spekulation..
Thilo Wydra schildert in seinem Buch „Grace Kelly und Diana Spencer“ die Verbundenheit zweier Frauen in einem herausfordernden Umfeld von royaler Pflichterfüllung und dem Funktionieren als öffentlicher ...
Thilo Wydra schildert in seinem Buch „Grace Kelly und Diana Spencer“ die Verbundenheit zweier Frauen in einem herausfordernden Umfeld von royaler Pflichterfüllung und dem Funktionieren als öffentlicher Person. Er zeigt anhand von Briefen und einem andauernden freundschaftlichen Austausch, sowie der jeweiligen Kindheit und Entwicklungen wie ähnlich letztlich die Lebenswege der beiden prominenten Frauen waren. Es werden vielfältige biografische Inhalte und Eckpunkte geschildert und nebeneinander gestellt. Diese teilweise faktenbasierte Analyse fand ich tatsächlich sehr interessant und man erhält womöglich einen neuen Blick auf die beiden Frauen, die durch ihre „erheirateten Pflichten“ neben allen Vorzügen doch so sehr unter Druck standen. Dazu erhält der Leser einige tolle Fotos zum Hintergrund der Biografien. Thilo Wydra beschreibt in seinem Buch die Menschen hinter den Masken und den royalen Mauern. Doch hier liegt meines Erachtens gleichzeitig auch die Schwäche dieses Buches. Meinem Empfinden nach gab es einfach zu viel Interpretation von biografischen Eckdaten, Entwicklungen, Beziehungen und Begebenheiten. So wirkt das Buch häufig wieder wie eine voyeuristische Betrachtung à la bekannter Gazetten. Weil, wer weiß schon wirklich (trotz schriftlicher Dokumente) wie Grace Kelly und Diana Spencer tickten, dachten und fühlten? Hier psychologisch zum Beispiel die Beziehung zwischen den Frauen und ihren Eltern zu analysieren geht meines Erachtens weit über das Ziel, ein Fakten-basiertes Porträt zu schaffen, hinaus. Vieles war zwar durchaus interessant und beeindruckend, aber insgesamt fand ich das Buch leider doch eher mittelmäßig und zu interpretativ. Insofern würde ich es eingefleischten Royal-Fans sicherlich empfehlen, weil es doch flüssig lesbar und unterhaltend ist, aber wohl auch nur, wenn man gerne in Gazetten über Promis schmökert. Deshalb gut gemeinte 3 Sterne.