Cover-Bild Der Geschichtensammler
16,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Gerth Medien
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 09.01.2015
  • ISBN: 9783957340436
Thomas Franke

Der Geschichtensammler

Roman.
Berlin, 1945: In der zerstörten Hauptstadt tobt die letzte sinnlose Schlacht des untergehenden Dritten Reiches. Der junge Flakhelfer Rasmus Eichdorff scheut kein noch so großes Risiko, um seine heimliche Liebe Emmi in Sicherheit zu bringen. Doch dann gerät er in russische Kriegsgefangenschaft. Desillusioniert, dem Glauben entfremdet und in völliger Ungewissheit über den Verbleib der Frau, die er liebt, droht Rasmus in tiefer Verzweiflung zu versinken. Wären da nicht ein alter Soldat und eine Sammlung allegorischer Erzählungen, die Hoffnung und verschüttetes Gottvertrauen wieder aufkeimen lassen ...

Ein faszinierender Roman über die Kraft von Geschichten. Und über den Autor der größten Geschichte der Welt.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.04.2018

Wenn du weißt, was richtig ist, dann tu es

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Wenn du weißt, was richtig ist, dann tu es.

„Glaubst du, du kannst einfach so daherkommen und mit deinen Geschichten die Welt verändern?“ „Ich weiß nicht, ob so etwas möglich ist. Aber ich denke, es ist ...

Wenn du weißt, was richtig ist, dann tu es.

„Glaubst du, du kannst einfach so daherkommen und mit deinen Geschichten die Welt verändern?“ „Ich weiß nicht, ob so etwas möglich ist. Aber ich denke, es ist einen Versuch wert.“

Der Autor Thomas Franke entführt uns in diesem Buch ins Berlin des Jahres 1945, mitten an den Kriegsschauplatz, wo das Tausendjährige Reich in Trümmern liegt. Gleich zu Beginn begleiten wir den jungen Flakhelfer Rasmus Salomo Eichendorff durch Geschützfeuer und Detonationen, als er auf einen bärtigen Soldaten der Wehrmacht trifft. Erwin, ein kriegsmüder und ausgelaugter Mann, kämpfte in Frankreich und Russland, und landete letztendlich in einem zerbombten Erdbunker in Berlin, wo er Rasmus nun sicheren Unterschlupf gewährt. Da ein Weiterkommen viel zu gefährlich ist, verharren die Männer in ihrem Versteck, und erzählen Geschichten. Rasmus‘ Erinnerungen an seine schöne Zeit mit seiner Jugendfreundin wurden in kursiver Schrift festgehalten, durch die Rückblenden in seine Vergangenheit erfährt man als Leser mehr über den jungen Mann und seine innige Freundschaft mit einem lebenshungrigen Mädchen namens Emmi, das die Gabe besitzt, tiefer zu blicken. Rasmus erzählt auch von seinem Elternhaus und dem strengen Vater, der ihn mit harter Hand und durch Schläge erzog. Und man erfährt auch etwas über sein Innerstes, seine Gedanken, Gefühle und Sehnsüchte.



Erwins Berichte wiederum basieren auf einer kleinen Ansammlung von Geschichten, die er im Laufe der Jahre in einem kleinen Buch zusammen getragen hatte – ein Buch, das ihm viel bedeutet. Was der „Geschichtensammler“ dem Leser präsentiert, sind Geschichten, die einen tieferen Sinn haben, die Einsichten und Werte vermitteln, nachdenklich machen. Kostbare Geschichten, Lebensweisheiten, Gedankenanregungen.

Der Autor erzählt auf sehr realistische Art und Weise von den Schrecken des Krieges, der Gefangennahme seiner Protagonisten, der Zustände in russischen Kriegsgefangenenlagern, dem Elend und Leid der Menschen. Den Aufbau des Buches fand ich äußerst gelungen, die in abweichenden Lettern gedruckten und in die Handlung eingeflochtenen Geschichten des alten Soldaten waren wie ein Licht, das mitten in dieser tragischen Rahmenhandlung den Männern durch ihr kleines Aufflackern Hoffnung und Mut verleiht.

Thomas Franke besitzt die Gabe, seinen Figuren Leben einzuhauchen. Es fällt dem Leser leicht, sich in sie hineinzuversetzen, sind sie doch sehr realistisch und authentisch gezeichnet. Durch die Kriegshandlung wird ein permanenter Spannungsbogen aufrechterhalten, und die aufkeimende Liebe ehemals bester Freunde in Kindertagen rundet den Inhalt dieses Buches ab.

Da ich bereits ein Buch dieses Autors kennen lernen durfte, war meine Erwartungshaltung entsprechend hoch. Und ich wurde nicht enttäuscht, im Gegenteil. Mit der Lektüre über den Geschichtensammler bescherte Thomas Franke mir wunderschöne, kostbare Lesestunden, die ich nicht missen möchte. Ich kann – und werde – dieses Buch uneingeschränkt weiterempfehlen und vergebe meinerseits nur zu gerne fünf Bewertungssterne für dieses tiefsinnige, berührende Werk.

Abschließend möchte ich für das beeindruckende Cover dieses Buches ein riesengroßes Kompliment aussprechen, das mich bereits beim ersten Blick faszinierte. Man erkennt einen Mann, der sich vom Betrachter abgewandt hat, und der mit festem Griff aus der Dunkelheit heraus und scheinbar gelassen auf strahlendes Licht zugeht, dabei einen Leiterwagen voller Bücher mit sich zieht. Das Licht- und Schattenspiel fand ich vortrefflich gelungen, ebenso das symbolische Festhalten des Mannes am Leiterwagen, ein symbolisches Kreuz (der Glaube?!). Die Rahmenhandlung dieses Buches ist der Schauplatz des Krieges - und als solches wurde scheinbar auch das Titelbild mit ausgebombten Häusern und auf dem Boden liegenden Trümmern "eingerahmt"... eine perfekte Symbolsprache, ein Cover, das ich gerne länger betrachtete und das meiner Meinung nach einen Griff zum Buch beinahe schon garantiert.

„Ein Zuhause für deine Geschichten“ – Thomas Franke hat den gesammelten Geschichten nun ein perfektes Zuhause gegeben, nämlich das vorliegende Buch!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Liebe, Glaube, Hoffnung in einer trost- und hoffnungslosen Zeit

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Berlin 1945: In den letzten Kriegstagen versucht der junge Rasmus seine Freundin Emmi zu retten. Bevor es sicher ist, ob sie wirklich überleben wird, wird er gefangengenommen und kommt in russische Gefangenschaft. ...

Berlin 1945: In den letzten Kriegstagen versucht der junge Rasmus seine Freundin Emmi zu retten. Bevor es sicher ist, ob sie wirklich überleben wird, wird er gefangengenommen und kommt in russische Gefangenschaft. Zusammen mit dem Mitte 40 jährigen Erwin, den er kurz vor seiner Gefangennahme kennengelernt hat und er in einer Art Tagebuch Geschichten gesammelt hat. Die Kriegsgefangenschaft ist hart und unmenschlich. Auf dem Weg ins Gefangenenlager in Russland leiden alle Gefangenen an Hunger, Durst und diverse Krankheiten. Es hat den Anschein, dass nur die stärksten oder skrupellosesten Gefangenen überleben werden. Doch in all der unmenschlichen Düsternis gibt es immer wieder kleine Lichtblicke in Form von tiefgründigen, wunder- und hoffnungsvollen Geschichten, Metaphern und Gleichnissen.

Ich habe dieses Buch extrem langsam gelesen, denn es ist kein Buch für „nebenbei“.
Um es wirklich zu würdigen und zu begreifen, muss man es sehr genau lesen, um den tieferen Sinn und die leisen Zwischentöne zu erkennen. Nach jedem Kapitel habe ich erst mal etwas drüber nachgedacht. Dadurch war es aber umso schöner und „wertvoller".
Vordergründig geht es hier um Rasmus und seine Erlebnisse und seine Liebe zu Emmi. Aber eigentlich geht es um ganz viele andere Dinge, die auch heute noch von Bedeutung sind, denn eigentlich fragt sich doch jeder wie oder was er glaubt.

Wegen der wunderbar bewegenden und tiefgründigen Geschichten in der Geschichte und dem sehr schönen flüssigen Erzählstil vergebe ich 5 von 5 Sternen. Und eine Leseempfehlung für jeden, der bereit ist sich auf eine literarische Suche nach Leben und Glauben zu begeben.