Cover-Bild Sinkende Sterne
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22,99
inkl. MwSt
  • Verlag: E-Books im Verlag Kiepenheuer & Witsch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 07.09.2023
  • ISBN: 9783462321241
Thomas Hettche

Sinkende Sterne

Roman
Ein einsames Haus in den Bergen und eine Naturkatastrophe, nach der ein Schweizer Kanton sich plötzlich lossagt von unserer Gegenwart: »Sinkende Sterne« ist ein virtuoser, schwebend-abgründiger Roman, in dem eine scheinbare Idylle zur Bedrohung wird und der uns tief hineinführt in die Welt der Literatur selbst.
Thomas Hettche erzählt, wie er nach dem Tod seiner Eltern in die Schweiz reist, um das Ferienhaus zu verkaufen, in dem er seine Kindheit verbracht hat. Doch was realistisch beginnt, wird schnell zu einer fantastischen, märchen-haften Geschichte, in der nichts ist, was es zu sein scheint. Ein Bergsturz  hat das Rhonetal in einen riesigen See verwandelt und das Wallis zurück in eine mittelalterliche, bedrohliche Welt. Sindbad und Odysseus haben ihren Auftritt, Sagen vom Zug der Toten Seelen über die Gipfel, eine unheimliche Bischöfin und Fragen nach Gender und Sexus, Sommertage auf der Alp und eine Jugendliebe des Erzählers.
Grandios schildert Hettche die alpine Natur und vergessene Lebensformen ihrer Bewohner, denen in unserer von Identitätsfragen und Umweltzerstörung verunsicherten Gegenwart neue Bedeutung zukommt. Im Kern aber kreist die musikalische Prosa dieses großen Erzählers um die Fragen, welcher Trost im Erzählen liegt und was es in den Umbrüchen unserer Zeit zu verteidigen gilt.

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Lesejury-Facts

  • Dieses Buch befindet sich bei reni74 in einem Regal.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.09.2023

Ich bin eine Kraft der Vergangenheit

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Was im Klappentext beschrieben ist, wird auf leicht poetische und reflektierende Art erzählt.
Der Erzähler reist in  die Schweiz in das Ferienhaus seiner Eltern, das seiner Jugend. Dss erweckt natürlich ...



Was im Klappentext beschrieben ist, wird auf leicht poetische und reflektierende Art erzählt.
Der Erzähler reist in  die Schweiz in das Ferienhaus seiner Eltern, das seiner Jugend. Dss erweckt natürlich Erinnerungen. Und sie führen ihn weiter durch Stationen seines Lebens.
Hettches Blick auf die Vergangenheit ist teils wehmütig verklärend, teils bereuend und desilludioniert, doch die Gegenwart ist erschreckend.

Beeindruckend auch die vielen Zitate aus Film und Literatur sowie Philosophie. Dennoch behindert dass das handlungsorientierte.

Es tat gut, mal wieder ein Buch von einem Autor zu lesen, dem die Sprache wichtig ist und die er sorgfältig einsetzt.

Veröffentlicht am 08.09.2023

Rückbesinnung

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Ein Ferienhaus in der Schweiz, der Vater des Autors lebte hier bis zu seinem Tod. Der Sohn reist an den Ort seiner Kindheit und findet diesen Ort durch eine Naturkatastrophe so vollkommen verändert vor, ...

Ein Ferienhaus in der Schweiz, der Vater des Autors lebte hier bis zu seinem Tod. Der Sohn reist an den Ort seiner Kindheit und findet diesen Ort durch eine Naturkatastrophe so vollkommen verändert vor, aber immernoch so voller Erinnerungen.

Der Autor Thomas Hettche tritt in diesem Roman als Ich - Erzähler auf, man könnte fast meinen die Geschichte wäre autobiographisch. Der reale Autor nutzt sein fiktives Alter Ego, um eine alternative Realität zu erschaffen. In seiner Realität wird ein verehrendes Unglück genutz, um eine Abspaltung vorzunehmen, eine Rückbesinnung auf alte Normen, Regeln, Bräuche und Lebensweisen. Was unbesehen vielleicht romantisch verklärt wahrgenommen werden könnte, zeigt bald Anzeichen von Rückschritt, Isolation und Bedrohung.

Zugegebenermaßen muss man sich schon etwas anstrengen, um dem Autor über die gesamte Strecke des Buches zu folgen, denn in all seiner Sprachgewalt schweift er doch auch gern einmal ab. Natürlich hat es eine große erzählerische Kraft, wenn auf fast mystische Weise das ursprüngliche Leben in den abgelegenen Bergregionen beschrieben wird, aber es gibt dazwischen immer wieder Momente, die Audienz bei der Bischöfin zB, in denen ich nicht weiß, was der Autor mir genau sagen möchte. Das Eintauchen in die alpine Sagenwelt, ebenso die Exkurse zu Odysseus und Sindbad und die Macht der Worte fand ich sehr interessant eingebaut.

Die Erzählungen Hettches sind immer etwas ganz besonderes, sein Umgang mit Worten ist speziell, aber sehr virtuos. Auch wenn ich vielleicht nicht immer die tiefere Botschaft dahinter verstehe, kann ich mich doch von ihnen tragen und treiben lassen. Ich glaube die Bücher des Autors sind solche, die man mit Abstand ein zweites, oder drittes Mal lesen kann und die einem dann immer wieder eine andere Sicht ermöglichen. Ich mag den Stil des Autors, seine Art eine Geschichte zu erzählen sehr.

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