Cover-Bild Erwin, Enten & Entsetzen
9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Heyne
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Humor
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 368
  • Ersterscheinung: 12.10.2015
  • ISBN: 9783453418769
Thomas Krüger

Erwin, Enten & Entsetzen

Kriminalroman
Erwin Düsediekers Odyssee ...


Erwin Düsediekers Freundin Lina Fiekens ist verschwunden. Sie wollte ihre Schwester auf der Insel Oddinsee besuchen. In den Zeitungen wird von einer unbekannten Toten berichtet. Erwin muss in den Norden, ans Meer, um sie zu finden. Selbstverständlich reist Erwin nicht ohne seine Laufenten Lothar und Lisbeth und deren Nachwuchs Alfred. Auf Oddinsee erleben sie eine Welt voller Mythen & Morde.

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Veröffentlicht am 15.09.2016

Erwin ermittelt fern der Heimat

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"Erwin, Enten & Entsetzen“ von Thomas Krüger ist der dritte Band einer Serie bei dem der Westfale Erwin Düsedieker und seine Laufenten Lothar und Lisbeth, und inzwischen auch deren Sohn Alfred, bei den ...

"Erwin, Enten & Entsetzen“ von Thomas Krüger ist der dritte Band einer Serie bei dem der Westfale Erwin Düsedieker und seine Laufenten Lothar und Lisbeth, und inzwischen auch deren Sohn Alfred, bei den Ermittlungen zu dem jeweils vorliegenden Kriminalfall behilflich sind. Diesmal führt die Aufklärung des Falls den in Gummistiefeln durch seine Welt stiefelnden Endfünfziger Erwin an die See, die für ihn ungeheure 500 km entfernt im Norden liegt. Obwohl ich die beiden ersten beiden Bücher der Reihe nicht gelesen habe, konnte ich der Handlung mühelos folgen.

Erwins knapp über 70 Jahre alte Freundin Lina ist auf die Insel Oddinsee gefahren, um dort ihre Schwester Therese zu besuchen. Nach einem ersten Brief bricht der Kontakt ab. Erwin macht sich große Sorgen. Wenig später wird in der Tageszeitung von einem weiblichen Leichenfund auf der Insel berichtet. Die Tote starb an den Verletzungen eines Pfeils. Er überredet seine Nachbarin Hilde wie auch seinen Freund Arno dazu, ihn nach Oddinsee zu begleiten. Mit dabei sind auch die Laufenten. Vor Ort steigert sich seine Sorge um Lina noch, weil niemand im Haus von Therese anwesend ist. Auch die Feriengäste aus den nebenliegenden Wohnungen haben nichts gesehen und gehört. Nur ungern dringt Erwin in Linas Reich, ihrem Schlafzimmer, ein. Dort findet er Notizen, die für ihn keinen Sinn ergeben. Aber sein gesunder Menschenverstand und seine Freunde bringen eins ums andere im Laufe der Zeit zusammen. Derweil geschehen weitere Morde und die Zeit scheint den Freunden bis zur Aufklärung des Falls davonzurennen.

Bisher ist Erwin nie über die Gegend des fiktiven Bramschebeck in Westfalen hinausgekommen. Doch vor allem durch das Lesen von Büchern ist er zwar der unerfahrene, aber kenntnisreiche Landwirt vom Dorf. Es fällt es ihm zwar schwer, sich auf die Reise zu machen, aber vor allem seine durchsetzungsfreudige Nachbarin Hilde unterstützt ihn dabei tatenreich. Das Zusammenspiel der drei ungewöhnlichen Charaktere Erwin, Hilde und Arno verursacht manch amüsante Situation. Einen wesentlichen Anteil daran haben die Dialoge in westfälischer Mundart zwischen den Dreien. Erwin ist ein Sympathieträger ohne Gleichen. Seine selbstreflektierende, um seine Naivität wissende Art konnte mich für sich einnehmen. Für seine Freunde ist er bereit bis über den Rand seiner Welt hinaus zu gehen. Ich fand es gut, dass die Laufenten respektvoll als Tiere behandelt und nicht zu Ermittlern Sondergleichen aufgebaut wurden.

Der Krimi ist aus der Perspektive eines allwissenden Erzählers geschrieben. Auf diese Weise erfährt der Leser teilweise wesentlich mehr, als Erwin in der jeweiligen Szene gerade wissen kann, ohne ihm jedoch bei der Aufklärung des Falls je vorauszueilen. Die Ermittlungen führen hinein in die Welt der Mythologie, in der Erwin und Lina sich durch gemeinsames Lesen auskennen. Der Sprachstil, in der Thomas Krüger schreibt, ist geprägt von kurzen Sätzen und Gedankenausflügen von Erwin mit Liebe zu Details. Teilweise wirkt der Text jenseits der Dialoge sogar lyrisch.

Zur besseren Orientierung erhält der Leser beim Aufklappen des Covers eine Landkarte der Insel Oddinsee mit bemerkenswerter Silhouette. In der Klappe der Rückseite des Buchs findet sich als kleine Zugabe ein Sonett vom Autor.

Gerade weil die Zeit den Ermittlern davonläuft, während die Mordserie nicht abreißt, bleibt die Spannung erhalten. Kurz vor Schluss gibt es ein groß inszeniertes Finale und schließlich noch einmal eine unerwartete Wendung.

Veröffentlicht am 21.02.2019

Der beste Band bisher

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Der dritte Band von Erwin, Lothar & Co. ist bisher das beste Buch von dieser Serie.

Vieles hat sich geändert in Erwins Leben. Er lebt jetzt mit Lina zusammen und seine drei Enten haben ein ruhiges Leben ...

Der dritte Band von Erwin, Lothar & Co. ist bisher das beste Buch von dieser Serie.

Vieles hat sich geändert in Erwins Leben. Er lebt jetzt mit Lina zusammen und seine drei Enten haben ein ruhiges Leben im Garten. Alles könnte so schön sein. Aber Lina verreist. An die Küste, sehr weit weg von Erwin, zu ihrer Schwester Theresa, die einen Hof betreibt. Der Kontakt ist (dank fehlenden Telefon und Internet) nur per Post möglich und dieser bricht auf einmal ab. Irgendetwas stimmt nicht. Auf der Insel Odinsee geschehen Morde…an Frauen. Erwin ist aufgeregt und macht sich zusammen mit Hilde, Arno und den Enten auf den Weg an die Küste. Die Unruhe war berechtigt, denn Lina ist verschwunden. Erwin begibt sich auf die Suche und gerät dabei in einen Strudel, den er fast nicht mehr beherrscht und durchblickt.

Ich fand den dritten Band um einiges dynamischer und komplexer als die beiden ersten Bände. Es wirkte zwar auch phasenweise verworren und manchmal etwas an der Realität vorbei, aber trotzdem fand ich die Zusammenhänge interessant. Die Besonderheit bei den Bänden liegt in der Verbindung von den Morden und Erwins Literaturkenntnissen. Ich staunte immer wieder, welche Bilder bei ihm auftauchten und mit welchen Büchern er sie in Verbindung brachte. Es ist nicht immer so ganz einfach den Gedankengängen von Erwin zu folgen und auch seine manchmal sehr behäbige Art kann anstrengend sein, aber im Großen und Ganzen macht es Spaß ihm zu folgen.

Es empfiehlt sich, die vorherigen Bände zu lesen, um die Bedeutung von den Laufenten zu kennen. Zwar lässt Thomas Krüger seinen "Helden" immer wieder zurückblicken, doch kommt dabei die besondere Beziehung zwischen den Enten und Erwin nicht besonders gut hervor.