Ein opulentes Buch über die Geschichte der Landkarten
Oh, noch ein Buch über Landkarten? Gibt es nicht schon genügend davon? Das mag so mancher denken, der das erste Mal von diesem Buch hört. Doch dem ist nicht so. Denn Journalist und Autor Thomas Reinertsen ...
Oh, noch ein Buch über Landkarten? Gibt es nicht schon genügend davon? Das mag so mancher denken, der das erste Mal von diesem Buch hört. Doch dem ist nicht so. Denn Journalist und Autor Thomas Reinertsen Berg hat als Norweger eine natürliche Affinität zu seiner Heimat, sowohl im Detail als auch zum Hohen Norden im Allgemeinen.
In zehn großen Kapiteln spannt Journalist und Autor Thomas Reinertsen Berg den Bogen der ersten Landkarten bis hin zur heutigen digitalen Weltkarte.
Die ersten Weltbilder
Wie Frösche um einen Teich
Heilige Geografie
Der erste Atlas
In die Welt hinaus
Die großen Vermessungen
Weiße Flecken im Norden
Aus der Luft betrachtet
Der blaue Planet
Die digitale Welt
Thomas Reinertsen Berg erzählt die Geschichte der Kartografen und Globenbauer. Er nimmt uns Leser mit auf eine Reise durch die Jahrtausende. Stationen wie Antwerpen (S. 101), dem Zentrum der Kartografie im 16. Jahrhundert, wo Abraham Ortelius 1570 den ersten modernen Atlas geschaffen oder nach Tirol, wo Peter Anich seinen Atlas Tyrolensis (S. 180) angefertigt hat. IM Kapitel „Die großen Vermessungen“ widmet sich der Autor den großen Triangulierungen in Frankreich durch Cassini bzw. dem britischen Ordnance Survey. Schade, dass die Josephine oder die Franciszeische Landesaufnahme der Österreichischen Erblande keinen Eingang in dieses tolle Buch gefunden hat. Aber deren Geschichte würde den Rahmen wohl sprengen.
Insgesamt präsentiert der Autor 49 faszinierende Karten, die auch noch farbig jeweils auf Doppelseiten abgebildet sind. Man spürt seine Liebe zu Karten, wenn er wir folgt anmerkt:
»Ich weiß noch, wie gerne ich als Kind in meinem Atlas blätterte und um die Welt reiste. Aber es gab nie etwas darüber, warum die Karten erstellt wurden – oder wer sie gezeichnet hat. Dieses Buch ist nun die Gelegenheit für mich, die Geschichten all jener Frauen und Männer zu erzählen, deren erstaunliche Arbeit es verdient, gefeiert zu werden.« Thomas Reinertsen Berg
Fazit:
Nein, man kann nie genug Bücher über Landkarten haben. Hier wird deren Geschichte spannend erzählt und mit prächtigen Faksimiles bebildert. Gerne spreche ich für dieses Buch, das sich als Geschenk bestens eignet, eine Leseempfehlung aus gebe ihm 5 Globen.