Treibland
Kommissar Adam Danowski schiebt einen eher ruhigen Schreibtischjob und will nur seine Ruhe. Zu Hause mit Frau und 2 kleinen Töchtern fühlt er sich völlig überfordert. Als ihm Hypersensibilität bescheinigt ...
Kommissar Adam Danowski schiebt einen eher ruhigen Schreibtischjob und will nur seine Ruhe. Zu Hause mit Frau und 2 kleinen Töchtern fühlt er sich völlig überfordert. Als ihm Hypersensibilität bescheinigt wird, ist er fast froh, jetzt eine Art Ausrede für sein Leben zu haben.
Da landet im Hamburger Hafen ein Kreuzfahrtschiff mit einem Toten an Bord. Um einen Skandal zu vermeiden, fordern die Behörden von der Polizei Beamte an, die nicht gerade für ihren Diensteifer bekannt sind. Ein paar Ermittlungen pro forma und dann den Fall an die Behörden in Panama abgeben, die für das Schiff zuständig sind. So wird Danowski ausgewählt, gemeinsam mit seinem Kollegen Finzel, den Fall zu übernehmen. Und es sieht auch alles nach Routine aus und die beiden schieben Dienst nach Vorschrift. Bis Danowski den Toten findet – er sieht schrecklich aus und der Verdacht fällt auf ein ebola-ähnliches Virus. Über das Kreuzschiff wird Quarantäne verhängt. Danowski beginnt nun doch, ein paar Fragen zu stellen. Bei einem erneuten Besuch auf dem Schiff wird sein Schutzanzug undicht und er muss auf dem Schiff bleiben. Nur dort hat er keine Unterstützung. Im Gegenteil: mehrere Anschläge werden auf ihn verübt und er hat große Probleme.
Das Buch ist nicht schlecht. Über weite Strecken gut lesbar und auch nachvollziehbar. Die Figur Danowski ist anfangs eher unsympathisch, doch im Laufe der Geschichte ändert sich das. Auch wenn er für mich etwas distanziert blieb. Die Idee von dem Virus ist in der heutigen Zeit mit dem internationalen Verkehr näher denn je und jederzeit so möglich. Trotzdem fehlte dem Buch im Mittelteil ein wenig die Spannung. Es ging nicht so recht vorwärts. Mit dem Fortgang der Ermittlungen änderte sich das, auch wenn hier ein wenig zu viel korrupte Beamte, unfreundliche Polizisten u. ä. dabei waren und Danowski fast zum Einzelkämpfer mutierte. Für mich auch nicht ganz nachvollziehbar war der Einfluss eines mittleren Beamten der Hamburger Behörde auf Vorgänge und vor allem Angestellte auf dem Schiff. Ein wenig enttäuschend war für mich das Ende – also nicht von der Handlung her, sondern vom Motiv – warum das alles so passieren musste. Trotzdem insgesamt ein gut lesbarer Krimi mit viel „maritimen Flair“.