Nachbarschaftsgeplauder
Weiter geht es mit den Erlebnissen in dem Züricher Mietshaus. Wir schreiben den Sommer 2001. Ein neuer Hausmeister zieht in die Gästewohnung ein. Er will anstehende Reparaturen ausführen und sich gut in ...
Weiter geht es mit den Erlebnissen in dem Züricher Mietshaus. Wir schreiben den Sommer 2001. Ein neuer Hausmeister zieht in die Gästewohnung ein. Er will anstehende Reparaturen ausführen und sich gut in die Nachbarschaft einfügen. Dieses stellt sich jedoch als etwas schwierig heraus, denn er bekommt einen geheimen Auftrag von der Genossenschaft. Erich Whyss und seine Frau Gerda erleben einen besonders schönen Abend. Moritz dagegen verbringt den Sommer im Geschäft seiner Eltern. Julia, die dabei ist, sich selbstständig zu machen, muss einige Enttäuschungen einstecken. Und die Schauspielerin Selina steht einem Projekt sehr skeptisch gegenüber, dass man später durchaus als Erfolg bezeichnen kann. Und über allem droht der herannahende September.
Zwar mit Aufs und Abs, aber doch relativ unbeschwert verbringen die Bewohner des Mietshauses den Sommer 2001. Sie haben schwere Stunden zu überstehen, machen Fehler, sie feiern, sie urlauben und arbeiten. Alles ganz normal, bis zu jenem Tag, der wohl für jeden, der ihn bewusst erlebt hat, eine Zäsur darstellte. Ein Tag, von dem man weiß, in welcher Situation einen die Nachricht ereilte, das ungläubige Entsetzen, das langsame Begreifen, dass es eigentlich noch viel schlimmer ist, denn die Welt fühlt sich seitdem anders an. Auch die Bewohner des Mietshauses empfinden nicht anders. Wie sollen sie mit dem Ereignis umgehen, wie soll das Leben weitergehen? Soll ein Zeichen gesetzt werden oder fährt man besser, wenn man gleich zum Alltag übergeht? Schließlich ist die Schweiz doch ziemlich weit weg.
Das Leben geht tatsächlich weiter, die Zeit verrinnt, die Erde dreht sich unbeeindruckt und andere Nachrichten leider meist weniger guten Inhalts bestimmen die Meldungen. Und so erleben auch die Menschen in ihrem Züricher Mietshaus ihren Alltag mit seinen weniger schönen Momenten und Gefühlen und natürlich auch mit den schönen. Es gibt Trauer, Wut, Enttäuschung, aber auch Musik, Gesang, Freude und Feiern. Wie im echten Leben geht es zu in diesem Mietshaus, dessen Bewohnern keine menschliche Regung fremd ist. Auch in dem zweiten Band der Reihe bringt einem Tim Krohn eine Welt nahe, in dem jedes Gefühl seinen Platz hat. Im Guten wie im weniger Guten dürfen wir Teil einer Gemeinschaft sein, was über die eigenen Empfindungen nachsinnen lässt, manchmal ernst, manchmal schmunzelnd und häufig zustimmend, ob der treffenden Beschreibungen.