Schwindel
Inhalt: Tim Winton erzählt in seinem Buch von Tom, einem gescheiterten Umweltaktivist, der sein Leben fast komplett an die Wand gefahren hat, nachdem eines seiner Projekte scheiterte. Er lebt in einer ...
Inhalt: Tim Winton erzählt in seinem Buch von Tom, einem gescheiterten Umweltaktivist, der sein Leben fast komplett an die Wand gefahren hat, nachdem eines seiner Projekte scheiterte. Er lebt in einer kleinen heruntergekommenen Wohnung in einem ebenso heruntergekommen Wohnblock, seine sozialen Kontakte beschränken sich auf das Notwendigste, das ändert sich, als er Gemma und ihren Enkel trifft.
Gemma ist eine Freundin aus Kindertagen, die zeitweise bei seiner Familie lebte und die er irgendwann aus den Augen verlor. Gemmas Leben wurde geprägt von Misshandlung und Gewalt und doch opfert sie sich auf um ihrem Enkel,dessen Mutter im Gefängnis sitzt, ein geregeltes Leben zu ermöglichen.
Meine Meinung:
Schwindel zu lesen, war ein Erlebnis, ich habe lange kein Buch mehr in der Hand gehabt, das so wortgewaltig war, ein anderes Wort fällt mir dazu gerade nicht ein. Tim Winton spielt mit Worten und er spielt gut, er lässt den Leser die Hitze Australiens genauso spüren, wie er ihm den Geruch, der in der Sonne gärenden Hundekotbeutel, unter die Nase reibt.Es hat zugegeben etwas gedauert bis ich mich eingefunden hatte in den Schreibstil des Autors, einige Passagen passiert gefühlt nichts und doch sind auch diese Handlungsarmen Seiten wichtig für den Gesamteindruck, für das Gefühl das man nach der letzten Seite hat, das Gefühl dort gewesen zu sein, Toms Weg ein Stück weit begleiten zu dürfen.
Ich gebe für das Buch eine absolute Leseempfehlung für Leser die sich Zeit lassen wollen, die das Lesen ein bisschen entschleunigen wollen, für mich war das Buch eine gelungene Abwechslung zu den möglichst atemlosen Thrillern die ich ja bekannter weise, sonst lese.
Ein besonderes Lob gebührt sicherlich auch dem Übersetzer, Klaus Berr, der so weit ich das beurteilen kann, einen hervorragenden Job gemacht hat.