Cover-Bild Der gekränkte Mann
22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Piper
  • Themenbereich: Gesellschaft und Sozialwissenschaften - Psychologie
  • Genre: Sachbücher / Politik, Gesellschaft & Wirtschaft
  • Seitenzahl: 256
  • Ersterscheinung: 31.03.2022
  • ISBN: 9783492071130
Tobias Haberl

Der gekränkte Mann

Verteidigung eines Auslaufmodells | Die Rolle des modernen Manns heute

Männer sind die Geisterfahrer der modernen Gesellschaft: Der Feminismus stellt sie als Mängelwesen dar – »toxische Männlichkeit« ist zu einem Kampfbegriff geworden. Und die vermeintlichen Übeltäter? Passen sich geschmeidig an. Oder fühlen sich überrollt von einer Logik, die Männer grundsätzlich als Problem und Frauen als Lösung darstellt.

Wie fühlt sich diese Kränkung an, wenn man nicht wie ein Feldherr durchs Leben laufen, aber auch kein Vorzeigefeminist sein möchte, wenn man sich selbstkritisch beobachtet, aber auch nicht umkrempeln lassen möchte wie ein altes Hemd? Warum ist es gar nicht so einfach, einen Kultur- und Normenwandel anzunehmen, der alles, was einem jahrzehntelang als erstrebenswert verkauft worden ist, als peinlich, fragwürdig oder unmoralisch entwertet? Und wie kann man heute überzeugend Mann sein – offen und empathisch, aber nicht dressiert und glattgeschliffen?

 »Freches, faires, aufrichtiges Buch: Tobias Haberl kämpft sich durch das Dickicht der Geschlechterdebatten – zwischen den dauergekränkten alten und den enthaarten, veganen neuen Männern. Das geht alle an, Frauen wie Männer.« Eva Menasse

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

  • Dieses Buch befindet sich bei Paperboat in einem Regal.
  • Paperboat hat dieses Buch gelesen.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.08.2023

Nun kommt mal ein Mann zu Wort

0

In diesem Buch will Tobias Haberl einen teilweise als aggressiv empfundenen Feminismus mit männlicher Identität versöhnen.

Anhand seiner eigenen Biografie versucht der Autor das Lebensgefühl nachzuzeichnen, ...

In diesem Buch will Tobias Haberl einen teilweise als aggressiv empfundenen Feminismus mit männlicher Identität versöhnen.

Anhand seiner eigenen Biografie versucht der Autor das Lebensgefühl nachzuzeichnen, dem viele Männer nachstreben und erklärt, was ihn als heranwachsenden Menschen und auch jetzt noch an Maskulinität fasziniert und ereifernswert scheint.
Obwohl Haberl überwiegend mit den Forderungen des Feminismus nach Gleichberechtigung konform geht, sind seinem Empfinden nach im Moment die Leute verrückt nach Büchern, die den Untergang einer männlich dominierten Zivilisation beschwören. Ganz oft kritisiert Haberl eine Grundstimmung, nach der Männer Scham empfinden sollen. In dieser Hinsicht wünscht er sich einen anderen Umgang; man solle man mit diesen Männern Geduld haben, statt sie der Lächerlichkeit preiszugeben. Man sollte sie ermutigen, in eine Zukunft aufzubrechen, die auch ihnen gefallen könnte.

Habe ich nach dieser Lektüre Verständnis für das im Untertitel propagierte “Auslaufmodell”? Ich muss ehrlich sagen: Nicht wirklich. Ich tue mich schwer mit Zitaten wie "Wir legen den Schwerpunkt stark auf das schlechte Verhalten Einzelner, wollen Individuen bestrafen, anstatt strukturelle Veränderungen herbeizuführen." Strukturelle Veränderung beginnt vor allem in der Veränderung einzelner Individuen, auf männlicher wie weiblicher Seite – denn sonst wäre unsere Gesellschaft nicht in diesem Klima feministischer Forderungen. Und da, wo Mann einfach mal kurz innehalten, nachdenken und dann mit einer wohlüberlegteren Handlung oder Worten auftreten sollte, kommt Mann möglicherweise nicht in die Situation sich schämen zu müssen.
Insgesamt nicht uninteressant, sich nach viel feministischer Lektüre auch mal in eine männliche Sichtweise zu lesen, aber in meinem Fazit hat sie mich nicht zur Erleuchtung geführt.