Trans*sein und Familie
Reese hat sämtliche Beziehungsmodelle durch, die man sich nur vorstellen kann. Erst als sie Amy kennenlernt, kann sie zur Ruhe kommen. Sie leben als glückliches Paar, was den beiden trans Frauen jedoch ...
Reese hat sämtliche Beziehungsmodelle durch, die man sich nur vorstellen kann. Erst als sie Amy kennenlernt, kann sie zur Ruhe kommen. Sie leben als glückliches Paar, was den beiden trans Frauen jedoch fehlt, ist die Möglichkeit eine Familie zu sein. Doch Amy entscheidet sich dazu, wieder als Mann zu leben, die Liebe zerbricht daran.
Einige Jahre später, Amy lebt mittlerweile unter dem Namen, schwängert er seine Chefin Katrina. Doch die Aussicht ein Elternteil zu sein, so schön sie früher war, löst in Ames nun eine bange Unsicherheit aus. Reese, die für Amy zugleich Mutter und Partnerin war, kommt Ames in den Sinn und damit eine radikale Idee - das Baby als Dreiergespann großzuziehen. Doch besteht dazu eine Chance? Wird Reese überhaupt noch mit Ames reden? Würde Katrina als Kindsmutter diesen Gedanken nicht anmaßend finden? Ames muss zumindest versuchen, seine Idee an die beiden Frauen heranzutragen.
Torrey Peters wagt in ihrem Debütroman ein progressives Gedankenexperiment, mit dem sie die gängige Familienkonstellation ablöst. Das Dasein der trans Frauen, was diese umtreibt, ihre Beweggründe, ihre Sehnsüchte, das alles schildert die Autorin in einer Art, in der ich nie über das Thema nachgedacht hätte. Ich habe mir Fragen gestellt, wie wäre es nicht toll, als Kind das Beste aus beiden Welten zu bekommen? Eine Mutter, die die Antriebe und Ängste der Männer aus erster Hand kennt? Wenn es eine fiktive Maßeinheit gäbe, um wie vieles weiblicher will eine trans Frau sein, um die Rudimente ihres früheren Lebens zu überwinden, und wann ist sie für die Gesellschaft weiblich genug? Ich entschuldige mich, wenn diese Fragen unangemessen sind, was ich eigentlich ausdrücken möchte, ist dass dieses Buch über die eigentliche Geschichte hinaus etwas in mir bewegt hat.