Wer Anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein!
Die arbeitslose 55jährige Gisela Schikaneder ist völlig am Ende, nicht nur, dass sie völlig verschuldet ist, nein sie ist auch allein. Als sie dann zufällig in einer Gaststätte auf Enriko Wutzler trifft, ...
Die arbeitslose 55jährige Gisela Schikaneder ist völlig am Ende, nicht nur, dass sie völlig verschuldet ist, nein sie ist auch allein. Als sie dann zufällig in einer Gaststätte auf Enriko Wutzler trifft, scheint ihr Leben eine neue Wendung zu nehmen. Der gutaussehende Mann vergisst seine gefüllte Brieftasche an ihrem Tisch. Noch bevor Gisela abwägen kann, ob sie sie nimmt oder nicht, kommt er zurück und versprüht vor Begeisterung, dass sie das Geld nicht angerührt hat, Charme ohne Ende und bietet ihr sogar einen Job in seinem Vertrieb an. Gisela´s Leben scheint sich zum Guten zu wenden.
Der Job gefällt ihr und es tun sich noch andere Geldquellen auf. Sie soll Geld über die Grenze nach Basel transportieren und dabei sind ihr 10 % Gewinn zugesagt. Durch ihre lange geldliche Durststrecke und auch, um den erwachsenen Kindern noch etwas bieten zu können, lässt sich Gisela auf den Kuhhandel ein. Nun ist Vorsicht oberstes Gebot.
Ihre Nachbarin Susanne ist ihr eine liebe Freundin geworden, auch wenn sie ständig nervt, weil sie immer noch ihrem Exmann hinterher heult. Als Gisela nach ihrem ersten Einsatz nach Hause kommt, und mit Susanne noch was trinken will, lässt diese sie nicht rein. Hat Susanne Besuch, dafür spricht auch ein Handyklingeln, was im Hintergrund zu hören ist. Gisela lässt sich ihre gute Laune nicht verderben und will am nächsten Morgen dann mit Susanne sprechen, aber diese macht nicht auf. Am Abend dann findet Gisela die Leiche von Susanne und von nun an ist nichts mehr wie es war.
Gisela versucht nun herauszufinden, wer der Mörder ist, denn feststeht, dass Susanne ermordet wurde. Die Gefahr, in die sie sich nun begibt, überschreitet aber nun wirklich ihre Kompetenz.
Auf einmal sieht sich Gisela nämlich Medikamentenschmuggel gegenüber und dass diese Leute nicht pingelig sind, erfährt sie dann, als die nächste Leiche auftaucht.
So mehr werde ich jetzt nicht verraten. Lest selbst.
Fazit:
Der Autorin Traude Engelmann ist hier ein feiner Krimi aus der Feder geflossen. Die Spannung, die zwar nicht am oberen Limit ist, hält das ganze Buch über. Der Schreibstil ist gut und lässt sich flüssig lesen.
Die Charaktere beschreibt sie ausführlich und mit viel Liebe zum Detail. Auch wenn mir die Hauptprotagonistin Gisela Schikaneder das ganze Buch über unsympathisch bleibt. Ich mag ihre Art nicht, sie ist geldgierig und geht im wahrsten Sinne des Wortes zum Schluss über Leichen. Auch ihre Ermittlungen sind mir ein wenig zu weit hergeholt. Soviel Schneid kann man nicht haben und passt auch nicht zu ihr als Person.
Wirklich interessant aber fand ich die Beschreibungen während ihrer Geldtransporte. Da hatte ich wirklich das Gefühl mit ihr leiden, lachen und mich freuen zu können, ich war mit dabei. Vor allem die Begegnung mit der Kosmetikerin und deren Enkel fand ich wirklich klasse.
Es begegnen uns hier viele verschiedene Personen, die mir aber auch durchweg nicht wirklich im wahren Leben über den Weg laufen dürften. Sie sind kriminell und einfach nur schnell wieder zu vergessen.
Alles in Allem ein ordentlicher Krimi, den ich gern weiterempfehlen werde.
Hier kommen von mir 4 Sterne.