Sehr gut recherchiert und mit vielen Emotionen
Mein Fazit:
Gertraud „Traudl“ Junge war von 1942 bis 1945 neben Gerda Christian, Christa Schroeder und Johanna Wolf eine der vier Sekretärinnen von Adolf Hitler. In diesem Buch erzählt sie ihre wahnsinnig ...
Mein Fazit:
Gertraud „Traudl“ Junge war von 1942 bis 1945 neben Gerda Christian, Christa Schroeder und Johanna Wolf eine der vier Sekretärinnen von Adolf Hitler. In diesem Buch erzählt sie ihre wahnsinnig spannende , berührende und beeindruckende Geschichte. Von ihrer unspektakulären Jugendzeit, wie es kam, dass sie bei A. Hitler im Vorzimmer saß und dem Versuch der Rechtfertigung … warum blieb sie so lange bei Hitler?
Ich sehe den " Menschen " Hitler jetzt aus einer ganz anderen Sichtweise. Er, der Millionenfachen Mord billigte, in Auftrag gab, fragte Eva Braun, ob sein Hund " Blondi" im guten Wohnzimmer bleiben dürfe? Welch erstaunliche Wendung. Seine Hunde hat er stets geliebt, Menschen eigentlich nur für seine Zwecke genutzt. Außer seiner Nichte Geli Raubein, aber ich glaube, das war eher krankhafte Liebe als sein Besitz … die Beschreibungen zum Kriegsende sind höchst präzise und sehr gefühlvoll formuliert. Der Tod Hitlers und Eva Braun, der Tod Goebbels und seiner Familie, von hochrangigen SS-Schergen … eindrucksvoll beschrieben und vor allem doch sehr schockierend. Soll man Traudl Junge verurteilen? Nein! Sie war 22 Jahre alt, neugierig auf das Leben und irgendwie fasziniert von Hitler. Als sie während der Haft gefragt wird: "Haben Sie gewusst, wie viele Menschen Hitler hat töten lassen und die schrecklichen Morde in den Konzentrationslagern?" Sie wusste es nicht....
"Bis zur letzten Stunde" ist ein berührendes, emotionales und bewegendes Epos voller Überraschungen und Emotionen. Ein sehr zu Herzen gehendes Buch. Die Autorin hat es mit sehr viel Feingefühl und Respekt gegenüber Traudl Junge verfasst.