Wenn Orchester Pause machen müssen
Milan Turkovic, Fagottist und Dirigent, hat die Corona-bedingte Pause mit zahlreichen Anekdoten aus seinem Musikerleben gefüllt.
Die unfreiwillige Pause zwischen den Tönen nutzte der viel beschäftigte ...
Milan Turkovic, Fagottist und Dirigent, hat die Corona-bedingte Pause mit zahlreichen Anekdoten aus seinem Musikerleben gefüllt.
Die unfreiwillige Pause zwischen den Tönen nutzte der viel beschäftigte Musiker, um seine Gedanken zu Papier zu bringen. Das heiter wie nachdenkliche Büchlein berichtet von abenteuerlichen Reisen in klapprigen Bussen, Flugverspätungen (heute wie damals) und Hotels unterschiedlicher Qualität.
Wir lernen einen einfühlsamen, nachdenklichen Musiker kennen, der durch die Pandemie noch stärker als alle anderen betroffen war. Künstler ohne Publikum?
Der Stillstand war für ihn, wie für uns alle, eine unwirkliche Situation.
Wir Leser dürfen in diesem Buch ein paar Größen der Musikszene über die Schulter schauen. Opernführer Marcel Prawy kommt zu Wort und Milan Turkovic macht sich so seine Gedanken über die Einteilung der Musik in e(rnste) oder u(nterhaltungs)Musik. Will nicht jede Musik unterhalten? Diese willkürliche Unterscheidung der verschiedenen Musikkategorien beschäftigt Musiker und Marketingexperten seit langem. Musikgeschmack ist etwas zutiefst Subjektives und sollte nicht in eine Schublade gesteckt werden. Musik gefällt oder auch nicht. Wenn sie gefällt, ist es egal ob E oder U, wenn sie sie nicht gefällt, hat sie Pause.
Zahlreiche private Fotos bereichern dieses Buch, das eine sehr persönliche Sicht eines weitgereisten Musikers.
Fazit:
Diesem kleinen, heiter-nachdenklichen Lesebuch, das sehr persönlich und erfrischend daherkommt, gebe ich gerne 4 Sterne.