Fesselnd bis zur letzten Seite
Zwei Promis aus Köln, der eloquente Rechtsanwalt Jürgens sowie der Schauspieler Morgenstern werden ermordet aufgefunden. Tatwaffe ist in beiden Fällen ein Samurai-Schwert und beiden hat der Täter das japanische ...
Zwei Promis aus Köln, der eloquente Rechtsanwalt Jürgens sowie der Schauspieler Morgenstern werden ermordet aufgefunden. Tatwaffe ist in beiden Fällen ein Samurai-Schwert und beiden hat der Täter das japanische Schriftzeichen für Gerechtigkeit appliziert.
Das Team um KHK Brokat muss alle Register ziehen, um hinter die Zusammenhänge dieser Morde zu kommen. So wird die Neue im Team Ann-Kathrin Petersen an Schreibtisch und hinter den Computer verbannt, um die Hintergründe zu recherchieren. Nicht gerade das, was sie sich vorgestellt hat. Als sie die Gemeinsamkeiten entdeckt, ist niemand da, dem sie berichten kann, denn alle sind hinter dem Täter her, der bereits ein drittes Opfer gefunden hat. Petersen nimmt die Fährte auf und gerät unversehens in Lebensgefahr.
Meine Meinung:
Schon der Titel macht neugierig. Ein Samurai in Köln? Das ist mein erstes Buch von Ulf Kartte, wird aber nicht mein letztes sein. „Vogelfrei“ scheint der Vorgänger zu sein, den ich im Anschluss lesen werde.
Die Charaktere haben alle so ihre Ecken und Kanten. Nicht alles ist bis in kleinste Detail beschrieben, so dass für die Leser auch Raum für eigene Interpretationen bleibt. Mancher wie Maric oder Schmid schleppt den Tod der Ehefrau als Schicksalspäckchen mit sich herum. Das macht die Figuren sehr menschlich, authentisch. Auch, dass Brokat und Kunert mit dem Neuzugang, der Polizeikommissärsanwärterin Ann-Kathrin Petersen vorerst keine allzu große Freude haben, ist ein wenig nachvollziehbar. Allerdings muss ich Brokat hier mangelndes Fingerspitzengefühl bzw. Führungskompetenz vorwerfen. Aber, ich weiß, dass es schwierig ist, am Beginn eines Mordfalls, in dem jede Stunde zählt, Geduld für einem Neuzugang aufzubringen.
Gut gefallen mir die Recherchen zur Polizeiarbeit, die ja eher im Zusammentragen von Informationen besteht als durch Verfolgungsjagden mit quietschenden Reifen.
Außerdem hat sich der Autor mit Japan und seiner Kultur intensiv auseinandergesetzt.
Der Schreibstil ist fesselnd und die Handlung lässt keine Langeweile aufkommen. Der Krimi besticht durch überraschende Wendungen und lässt wegen des fiesen Cliffhangers auf einen Nachfolger hoffen.
Fazit:
Ein fesselnder Krimi aus Köln, dem ich gerne 5 Sterne gebe.