Gelungener Krimi, der den Jugoslawienkrieg wieder ins Bewusstsein bringt
Das Cover und der Klappentext haben mich neugierig gemacht. Mir war der Selbstmord eines kroatischen Generals im Den Haager Gerichtssaal (2017) oberflächlich bekannt und durch diesen realen Hintergrund ...
Das Cover und der Klappentext haben mich neugierig gemacht. Mir war der Selbstmord eines kroatischen Generals im Den Haager Gerichtssaal (2017) oberflächlich bekannt und durch diesen realen Hintergrund habe ich mir eine tiefgründige Handlung erhofft. Das ist auch voll und ganz erfüllt worden.
Zur Handlung: In Bonn wurden zwei Männer mit bosnischen Wurzeln ermordet. Der Verdacht geht schnell ins rechtsextreme Milieu, weil sich in Bonn ein "Aktionskomitee Rheinland" auf die bosniakische Gemeinde eingeschossen hat. Die beiden Hauptermittler Azra Kaya und Philipp Antoniou zweifeln aber am verdächtigen Täter und graben tiefer. Ihre Spuren führen nach Bosnien und zu einem immer noch schwellenden Konflikt. Obwohl Frieden herrscht, sind noch alte Strukturen in Geheimdienst-Manier aktiv, die sich das 'Tribunal' nennen. Ein General tut alles um Kriegsverbrechen zu verschleiern.
Die 226 Seiten sind in 20 Kapitel unterteilt. Dank der großformatigen Schrift und dem angenehmen Schreibstil des Autors habe ich das Buch sehr flott gelesen. Inhaltlich hat mich einiges sehr nachdenklich gemacht und ich habe z.B. nicht gewusst, dass sich die Ukraine und Kroatien sehr nahe stehen.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen und das Ende hat bei mir den Eindruck gemacht, dass es eine Fortsetzung geben könnte. Falls dem so wäre, würde ich wieder zugreifen.