Das (sehr) kleine Buch der Medienreflektion
65 / 100
Ulrich Wickert, bekannt als „Mr. Tagesthemen“ und Essayist, versucht sich daran, die Leserschaft und die Medien gleichermaßen an die Pflichten und Mächte der letzteren zu erinnern. Es wäre diskutabel, ...
65 / 100
Ulrich Wickert, bekannt als „Mr. Tagesthemen“ und Essayist, versucht sich daran, die Leserschaft und die Medien gleichermaßen an die Pflichten und Mächte der letzteren zu erinnern. Es wäre diskutabel, inwieweit die immer temporeichere Entwicklung und Pluralisierung der Medienlandschaft im Buch zum Thema wird – der größere Teil beschränkt sich auf vermeintliche Kritik am Stil, an der Qualität und an der Wichtung der Relevanz. Zwar nicht direkt ein Meckerbuch, aber ich sehe eine latente Festgefahrenheit im Sinne der damaligen Art der Berichterstattung, die sich gemäß des Buchs im Laufe der Zeit bis heute eher verschlechtert hat. Sicher ist das alles subjektiv und hinzunehmen, jedoch bleibt der Autor nicht so ganz am Thema: Fast deplatziert wirkt gegen Buchende die Erklärung, wie es zum legendären Verabschiedungssatz („...und eine geruhsame Nacht.“) kam – und das bei einem ohnehin nicht sehr umfangreichen Büchlein.