Spannende Geschichte
Ulrike Bliefert hat es wieder einmal geschafft mich zu begeistern! Nachdem ich bereits „Bitterherz“ und „Elfengrab“ gelesen habe, musste natürlich ein weiteres Buch von der Autorin her und ich habe mich ...
Ulrike Bliefert hat es wieder einmal geschafft mich zu begeistern! Nachdem ich bereits „Bitterherz“ und „Elfengrab“ gelesen habe, musste natürlich ein weiteres Buch von der Autorin her und ich habe mich spontan für „Eisrosensommer“ entschieden.
Der Schreibstil hat mir gut gefallen. Ulrike Bliefert beschreibt die Gedanken und Gefühle der Charaktere sehr gut und ich konnte die meisten Taten und Hintergründe gut verfolgen und sogar nachvollziehen. Allerdings hatte ich selbst mit den Opfern keinerlei Mitleid, da ich dann doch nicht so sehr mit den Charakteren mitfühlen konnte. Man lernt diese zwar kennen, aber stellenweise sehr oberflächlich, was ich jedoch nicht besonders schlimm fand, denn ich habe keine weiteren Informationen vermisst. Die Geschichte ist stellenweise nicht immer authentisch, aber dennoch immer spannend und bis zum Ende habe ich zum Teil im Dunkeln getappt.
Die Thematik ist an sich sehr interessant. Das Schülergericht, deren Tätigkeiten und Maßnahmen werden gut beschrieben und vor allem die Maßnahmen wirken wie eine Bestrafung, die gleichzeitig als Wiedergutmachung gilt. An sich eine gute Sache, auch wenn die Tat von Jonas eigentlich fast schon zu schwerwiegend für das Schülergericht war.
Bei den Charakteren hatte ich stellenweise ein paar Probleme, denn ich konnte mich mit ihnen stellenweise nicht identifizieren. Besonders mit Pia hatte ich zunächst ein paar Probleme, da sie mir oftmals als relativ naiv und oberflächlich erschien. Je mehr ich sie jedoch kennen lernen konnte, umso besser konnte ich mich in ihre Gedankenwelt hineinversetzen. Aber trotz ihrer Naivität ist sie alles andere als unsympathisch, sie ist lediglich etwas anstrengend, was ich ihr jedoch sehr gerne verzeihe. Die anderen Charaktere waren interessant, aber auch leider recht oberflächlich. Wirklich interessant fand ich dagegen Jonas, denn man merkt schnell, was er für eine Art Mensch ist, aber dennoch war ich bei seinen Beweggründen ein wenig im Unklaren, gleiches gilt auch für Rebecca, die mir unglaublich auf die Nerven ging, aber dennoch fand ich sie relativ interessant. Lennart, der hier als Opfer auftritt, ist zwar interessant, aber oftmals auch sehr langweilig, da Biologie sein Leben ist und ich nicht wirklich etwas mit dem Fach, bzw. fleichfressende Pflanzen anfangen kann.
Bei dem Buch ist es sehr schwer zu sagen, wer wirklich Täter und wer Opfer ist, denn oftmals wurden einige Charaktere so dermaßen beeinflusst, dass es schwer ist, zu sagen, ob sie einfach nur naiv sind, manipuliert wurden oder tatsächlich bösartig sind. Der Fall beweist, dass es immer mehrere Sichtweisen geben kann und selbst Opfer ohne irgendwelche Taten eine gewisse Schuld mit sich tragen können. Dazu ist die Geschichte weitaus tiefgehender als ich es zunächst erwartet habe, denn es geht nicht nur um irgendwelche kleinen Delikte unter Jugendlichen, sondern um weit mehr. Da spielen nicht nur Hass oder Streitereien eine Rolle, sondern sogar Beeinflussungen durch bestimmte Medien, die ein Weltbild erschaffen wollen, das alles andere als gut ist.
Einen Kritikpunkt gibt es jedoch trotzdem: Die Geschichte wirkt an einigen Stellen recht unrealistisch. So haben mich besonders einige Szenen im Krankenhaus nicht ganz überzeugen können, denn ausgerechnet da soll mancher Besuch nicht aufgefallen sein?!
Der Titel und die Covergestaltung gefallen mir sehr gut, allerdings bin ich bis jetzt immer noch nicht so ganz sicher, ob dies wirklich wirklich gut zur Geschichte passt. Aber dennoch, das Cover ist sehr schön anzusehen. Die Kurzbeschreibung hat mich direkt angesprochen und ich musste das Buch direkt lesen.
Insgesamt hat mir „Eisrosensommer“ gut gefallen. Zwar war der Arena Thriller stellenweise recht unrealistisch, dies nehme ich der Autorin jedoch nicht übel, da ich dennoch durchweg unterhalten und gefesselt wurde. Wer die Thriller aus dem Arena Verlag mag, wird „Eisrosensommer“ sicherlich lieben.