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24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Penguin
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 11.09.2024
  • ISBN: 9783328603412
Ulrike Draesner

zu lieben

»Ulrike Draesner ist eine der bedeutendsten deutschen Schriftstellerinnen der Gegenwart.« Times Literary Supplement

»Ich hatte mir immer eine Familie gewünscht. Irgendwann dachte ich, dieser Wunsch erfüllt sich nicht mehr. Da kam ein Anruf, und ich wusste, es wird einen neuen Menschen in meinem Leben geben. – Davon will ich erzählen: von Hürden, Begegnungen, der ersten Nähe. Von Fremdheit. Es ist die Geschichte vom Ernstnehmen eines Kindes. Die Geschichte einer Mutter, deren Mutterschaft immer gefährdet ist. Unsere Geschichte.«

Mit einem Flug nach Sri Lanka, wo ein Kind auf seine zukünftigen Eltern wartet, beginnt in Ulrike Draesners persönlichstem Buch eine Reise ins Ungewisse. Sie handelt von Ängsten, Zärtlichkeit, von Identitäten zwischen den Kontinenten, von Missverständnissen und Gefahr. Wie wird man eine Familie? Was bedeutet Elternschaft in einer Gesellschaft im Umbruch, in der immer mehr Kinder in ungewohnten Familienkonstellationen aufwachsen? Unkalkulierbar der Prozess. Groß die Überraschungen, unbedingt notwendig der Humor. Was empfindet wohl Mary, das dreijährige Mädchen, das die Welt wechseln muss? Was geschieht mit dem Paar? Und wie findet man sich, ist der Rückflug erst einmal geschafft, als bunte Familie im Deutschland der weißen Menschen zurecht?

Voller Lebenserfahrung erzählt Draesner eine tief berührende Geschichte über die Liebe zwischen Mutter und Kind. So nah, so offen und warm, wie man sie noch nie gelesen hat.

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Lesejury-Facts

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.10.2024

Absolut bereichernder Lesegenuss

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In einem Café in München erhielt sie die Nachricht. Sie ließ sie in sich wirken auf dem Weg nach Berlin. Seit Jahren wurden Hunter und sie auf Herz und Nieren geprüft. Der Verein, mit dem sie das Menschenkind ...

In einem Café in München erhielt sie die Nachricht. Sie ließ sie in sich wirken auf dem Weg nach Berlin. Seit Jahren wurden Hunter und sie auf Herz und Nieren geprüft. Der Verein, mit dem sie das Menschenkind adoptierten, stellte ihnen all diese Fragen, das Sozialamt, das Jugendamt waren involviert und der Psychologe, der sie für geeignet befand, die Elternschaft anzustreben.

Ulrike wollte schon als Kind mindestens vier Kinder, doch dann bekam sie keins. Immer verlor sie das Kind frühzeitig verließ es sie, konnte nicht bei ihr bleiben. Hunter und sie waren voller Sehnsucht zueinander, doch die Angst vor der nächsten Fehlgeburt folgte ihnen und lähmte sie.

Die Vorstellung, nach Sri Lanka zu fliegen hatte sich gerade kristallisiert, als es zu unplanbaren Schwierigkeiten kam. Ein Papier fehlt, „very Problem“, das sie am Einreisen hinderte, dann doch grünes Licht und wieder nicht. Fünf Jahre warteten sie jetzt schon auf den Startschuss und in all dem Chaos haben Hunter und sie sich verloren.

Dann endlich sitzen sie im Flugzeug nebeneinander. Ulrike sinnierend sich fragend, was bedeutet Mutterschaft? Was macht Elternschaft aus und warum gibt es das Wort Kindschaft nicht? Sie versucht sich die kleine dreijährige Mary vorzustellen, ihr serendipity, ihre future daughter.

Fazit: Wow! Ulrike Draesner zeigt sich in aller Offenheit. Sie lässt mich einen Teil ihres Lebens verstehen, der für mich, die ich nie in einer solchen Situation war, eine völlig neue Erfahrung ist. Ihre Worte, mit großer Präzision und feiner Selbstironie zu Papier gebracht, zeigen mir unmissverständlich und glasklar, wie sie sich gefühlt haben muss. Wie einschneidend Fehlgeburten für ein Paar und besonders für Frauen sind, habe ich bei meinen Klientinnen oft erlebt. Wie belastend die von der Autorin geschilderte Situation samt anschließender Adoptionsentscheidung mit jahrelangem Hoffen und Warten für eine Beziehung ist. Die Schilderungen ihrer eigenen Eindrücke Sri Lankas, als der Bürgerkrieg gerade zu Ende war. Die Insel geprägt durch portugiesischen und englischen Kolonialismus (Ceylon von Cinnamon = Zimt). Wie wenig Frauen und Mädchen grundsätzlich wert sind, vor allem aber die, die ungewollt schwanger wurden und aus ihrem Dorf vertrieben. Sie schildert die wenige Zeit, die sie hatten, um ihre zukünftige Tochter zu werben und erzählt von den Beeinträchtigungen durch den frühkindlichen Entzug von Körperlichkeiten und Geborgenheit, die eine Ergotherapie nötig machten. Ich durfte einige Stunden der großen Liebe dieser Mutter zu ihrem Kind nachspüren und das war eine große Bereicherung.

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