Eine Hommage an die Bauhaus-Frauen
Wenn wir 2019 an die Gründung des „Bauhauses“ 1919 denken und dieses Jubiläum feiern, fallen meistens die Namen von Walter Gropius, Wassily Kandinsy, Paul Klee, Johannes Itten oder Ludwig Mies van der ...
Wenn wir 2019 an die Gründung des „Bauhauses“ 1919 denken und dieses Jubiläum feiern, fallen meistens die Namen von Walter Gropius, Wassily Kandinsy, Paul Klee, Johannes Itten oder Ludwig Mies van der Rohe. Die zahlreichen Frauen gehen in der Geschichte unter. Autorin Ulrike Müller setzt ihnen mit diesem Buch ein wohlverdientes Denkmal.
Zu diesen Frauen zählen:
Gertrude Grunow
Helene Börner
Ida Kerkovius
Benita Otte
Gunta Stölzl
Anni Albers
Gertrud Arndt
Otti Berger
Margarete Heymann-Loebenstein-Marks
Marguerite Friedlaender-Wildenhain
Ilse Fehling
Firdel Dicker
Lou Scheper-Berkenkamp
Lilly Reich
Alma Siedhoff-Buscher
Marianne Brandt
Florence Henri
Grete Stern
Ise Gropius
Lucia Moholy-Nagy
Ulrike Müller zeigt auf, unter welchen Bedingungen die ersten Frauen, die ersten Meisterinnen, am Bauhaus lehrten. Denn obwohl Gründer Walter Gropius vollmundige und doch halbherzige Versprechungen bezüglich Gleichberechtigung beider Geschlechter machte, sah die Realität ganz anders aus. Lediglich die Weberei war ausschließlich in weiblicher Hand.
Gropius hat sein Unterrichtskonzept, seine Struktur der mittelalterlichen Handwerkszunft angepasst. Und dort kommen Frauen nicht wirklich vor. Dass er mit seiner Schule, den Nerv der Zeit und die Emanzipationbestrebungen der Frauen trifft, hat ihn vermutlich überrascht.
Wie schreibt Ulrike Müller so treffend: "Ihr (der Frauen) Eindringen in andere Bereiche setzte ein großes Selbstbewusstsein voraus, zudem mussten sie in ihrer Arbeit besser sein als ihre männlichen Kollegen".
Kommt uns das auch heute noch, 100 Jahre nach der Gründung des Bauhauses, irgendwie bekannt vor?
Fazit:
Eine Hommage an alle jene Frauen, die sich damals nicht unterkriegen haben lassen. Gerne gebe ich diesem Sachbuch 5 Sterne.