Ich bin Anders
Der RadioDJ Anders Droka moderiert die Nacht, er präsentiert seine Musik, die Musik seiner Zeit. Aber irgendwie ist die Zeit der Moderatoren vorbei. Alles kommt aus dem Computer, Playlists, Stimmen, Hot ...
Der RadioDJ Anders Droka moderiert die Nacht, er präsentiert seine Musik, die Musik seiner Zeit. Aber irgendwie ist die Zeit der Moderatoren vorbei. Alles kommt aus dem Computer, Playlists, Stimmen, Hot Rotation, BlaBla. Seine Produzentin Rosa muss ihm mitteilen, dass seine Sendung gestrichen wird. Er soll ins Morgenprogramm und er kann sich dazu noch nicht einmal so äußern, wie er am liebsten möchte. Denn er hat seiner Tochter Liz eine Praktikumsstelle beim Sender beschafft. Um herunterzukommen fährt Droka mit dem Motorrad durch die Nacht, eine Drogenfahrt bei der er einen Mord beobachtet, einen Mord, für den er selbst ein Motiv hätte.
Anders Droka beschließt, er muss selbst herausfinden, was in der Nacht geschah. Er will sein Leben retten, das seiner Tochter und Rosas schützen und außerdem will er seine Sendung wiederhaben. Nicht vorher zu ahnen ist, in welch eine Geschichte er da hineingeraten ist. Eine erste Spur führt den DJ zu einer begnadeten Musikerin, der er selbst zu wenig Beachtung geschenkt hat. Was hatte die junge Frau mit dem Mordopfer zu schaffen? So eine sympathische junge Frau kann schließlich nichts mit einem Mord zu tun haben, oder?
Atemlos durch die Nacht fährt der Disc Jockey Anders Droka durch die Straßen Zürichs. In einer Zeit, in der die Medien von wenigen rechtsgerichteten Moguls aufgekauft und gleichgeschaltet werden, gibt es nur noch wenige Inseln der aufrechten neutralen Presse. Zu dieser hat sich auch Droka zugehörig gefühlt. Doch nun scheint auch noch die letzte Bastion zu fallen. Mit einigem Unbehagen liest man von diesen Entwicklungen. Mit immer größerem Unbehagen registriert man zunächst in kleinen Einzelheiten, welcher Art hier die Zusammenhänge sein könnten. Welches perfide Gehirn denkt sich nur solche Verbrechen aus? Wie groß muss die Gier sein? Mit welcher Rücksichtslosigkeit werden die behandelt, die eher zufällig hinter die Machenschaften kommen. Um ihrer System zu erhalten, schrecken die Täter vor nichts zurück.
Geschickt steigert der Autor die Spannung, nach und nach führen die ausgelegten Fährten zur Beute, zur Lösung. Doch fröhlich davon schreitet man nach getaner Fährtensuche nicht, einige Aspekte der Geschehnisse haben einen starken Nachhall.