Toller Titel – tolles Buch
Die Geschichte wird aus der Sicht Dafer Schiehans dargestellt, der in der Schweiz Asyl gefunden hat und dort schon lange lebt. Teilweise spielt sich das Geschehen in der Gegenwart und teilweise in Rückblenden ...
Die Geschichte wird aus der Sicht Dafer Schiehans dargestellt, der in der Schweiz Asyl gefunden hat und dort schon lange lebt. Teilweise spielt sich das Geschehen in der Gegenwart und teilweise in Rückblenden ab. Dafers Kindheit, Jugend und Studium in einer Diktatur werden sehr gut beschrieben zwischen Ahnungslosigkeit und Angst. Mir hat auch die Darstellung einer Parallelkultur durch kleine Netzwerke und die Verbreitung kopierter, verbotener Bücher sehr gut gefallen sowie viele, kleine Details und Beobachtungen (z.B. die Zugvögel, die im Irak ihr ausgetrocknetes Ziel nicht finden). Das schwierige Leben auf Abruf im Asylverfahren und die wachsende Kluft zur Heimat und der zurückgebliebenen Verwandten und ihrer Kultur wird sehr glaubhaft und nachvollziehbar geschildert. Sehr schön fand ich, dass Dafer, der ziemlich einsam ist, Trost in der Landschaft und Natur der Schweiz findet. Ein Buch, dass zwar an manchen Stellen traurig und betroffen macht, für mich aber voller Hoffnung ist.