Cover-Bild Archiv der verlorenen Kinder
25,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Kunstmann, A
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 400
  • Ersterscheinung: 11.09.2019
  • ISBN: 9783956143144
Valeria Luiselli

Archiv der verlorenen Kinder

Brigitte Jakobeit (Übersetzer)

Eine Familie aus New York bricht zu einer Reise auf. Das Ziel ist Apacheria, das Land, in dem einst die Apachen zu Hause waren. Gleichzeitig sind Tausende von Kindern aus Südamerika auf dem Weg in den Norden. Meisterhaft verknüpft Archiv der verlorenen Kinder Reise und Flucht zu einem vielschichtigen Roman voller Echos und Reflektionen.
Eine Mutter, ein Vater, ein Junge und ein Mädchen packen in New York ihre Sachen ins Auto und machen sich auf in die Gegend, die einst die Heimat der Apachen war. Sie fahren durch Wüsten und Berge, machen Halt an einem Diner, wenn sie Hunger haben, und übernachten, wenn es dunkel wird, in einem Motel. Das kleine Mädchen erzählt Witze und bringt alle zum Lachen, der Junge korrigiert jeden, der etwas Falsches sagt. Vater und Mutter sprechen kaum miteinander.
Zur gleichen Zeit machen sich Tausende von Kindern aus Zentralamerika und Mexiko nach Norden auf, zu ihren Eltern, die schon in den USA leben. Jedes hat einen Rucksack dabei mit einem Spielzeug und sauberer Unterwäsche. Die Kinder reisen mit einem Coyote: einem Mann, der ihnen Angst macht. Sie haben einen langen Marsch vor sich, für den sie sich Essen und Trinken einteilen müssen. Sie klettern auf Züge und in offene Frachtcontainer. Nicht alle kommen bis zur Grenze.
Mit literarischer Virtuosität verknüpft Valeria Luiselli Reise und Flucht zu einem vielschichtigen Roman voller Echos und Reflektionen, zu einer bewegenden und brandaktuellen Geschichte darüber, was Flucht und was Menschlichkeit bedeuten in einer Welt, die aus den Fugen geraten ist.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.11.2019

Back to the roots

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Mutter, Vater uns zwei Kinder wollen sich auf die Reise machen. Es soll eine besondere Reise werden, nämliche in die Heimat der Apachen. Eine Reise zu den eigentlichen Wurzeln...
Gleichzeitig reisen tausende ...

Mutter, Vater uns zwei Kinder wollen sich auf die Reise machen. Es soll eine besondere Reise werden, nämliche in die Heimat der Apachen. Eine Reise zu den eigentlichen Wurzeln...
Gleichzeitig reisen tausende Kinder aus Zentralamerika aus. Nur bekleidet mit dem was sie tragen und einem kleinen Rucksack voller Leben, reisen sie gen Norden. Ihr Führer ist ein Coyote. Er macht ihnen nicht nur Angst, er ist der Schrecken in Menschengestalt. Die Kinder begeben sich auf diese Reise um endlich ihre Eltern in den USA wieder zu sehen...die andere Reise zu den Wurzeln....

Man merkt schon an meiner kurzen Inhaltswiedergabe, dass dieser Roman ein straffes Thema hat. Valeria Luiselli beschreibt eine Reise und eine Reise. Nur die letztere ist eine Flucht. Dennoch verfolgen beide Parts das selbe Ziel: back to the roots - zurück zu den Wurzeln. Luiselli greift ein sehr aktuelles Thema auf. Überall in den Medien wird über solche „Wanderungen“ berichtet. Nur über die Strapazen und die dazu gehörigen Ängste/Folge, berichten die Medien nie oder mehr als selten....es passt eben nicht so ganz ins Bild. Umso grotesker ist die Geschichte der Familie zu den Apachen...es scheint ein makaberer Vergleich aber es passt irgendwie....wenn auch sehr sehr weit hergeholt. Das Leben beider gerät aus den Fugen, nur so verdammt anders, das es Parts gibt, die man zwei Mal lesen muss. Die Wechsel sind Luiselli recht gut gelungen. Trotzdem gelingt ihr der Tiefgang der Geschichte nur sehr müßig. Man muss schon sehr genau zwischen den Zeilen lesen, aber das fällt oft schwer. Ihr Schreibstil, das mag vielleicht auch an der Übersetzung liegen, ist recht steif und kühl. Es passt zwar auf gewisser Art zur Geschichte, ist aber dennoch zu wenig. Das dieser Roman sehr vielschichtig und vielseitig ist, merkt mit Sicherheit jetzt jeder Leser. Dennoch hat er mich nicht ganz überzeugt.