1. Fall für Tamara Hayle
Tamara Hayle hat ihren Job als Polizistin hingeschmissen, um den rassistischen und sexuellen Anfeindungen ihrer Kollegen zu entgehen. Auch von ihrem Exmann DeWayne hat sie sich getrennt, der mit ihr in ...
Tamara Hayle hat ihren Job als Polizistin hingeschmissen, um den rassistischen und sexuellen Anfeindungen ihrer Kollegen zu entgehen. Auch von ihrem Exmann DeWayne hat sie sich getrennt, der mit ihr in 5. Ehe verheiratet war, ein notorischer Fremdgänger ist und ständig Ärger anzieht. Vor 5 Jahren sich die alleinerziehende Mutter von Jamal, 14, als erste schwarze Privatdetektivin selbstständig gemacht und hält sich geradeso über Wasser.
Obwohl sie am liebsten nichts mehr mit ihrem Ex zu tun haben will, bittet DaWayne sie um Hilfe. Laut Polizei ist sein Sohn Terrence an einer Überdosis gestorben, doch DeWayne glaubt nicht daran, denn es ist nicht der erste seiner Söhne, der getötet wurde – und wird auch nicht der letzte sein. Tamara hat letztlich keine Wahl, da sie um das Leben ihres gemeinsamen Sohnes fürchtet.
Zwei Gründe hätten beinahe dazu geführt, dass ich das Buch abgebrochen hätte – nur gut, dass ich es nicht getan habe. Zum Einem waren da die vielen Exfrauen DeWaynes samt Söhnen, deren Namen und Geschichten ich lange nicht auseinanderhalten konnte. Das andere war die Tatsache, dass Tamara eine Vorliebe für Männer mit einer gefährlichen Aura hat. Sprich, sie fühlt sich von Basil, einem impulsiven Schläger angezogen, das machte sie zu Beginn nicht unbedingt sympathisch. Nach etwas 100 Seiten nimmt das Buch aber Fahrt auf und entwickelt sich zu einem guten, unterhaltsamen Krimi.
Die Autorin zeichnet ein gelungenes Gesellschaftsporträt einer schwarzen Community Anfang der 90er Jahre, bevor es Google und Handys gab. Das Buch wurde 2021 bei Diogenes neuaufgelegt. Ich denke, die anderen Teile der Reihe werde ich sicher auch lesen.