Ein gutes Sachbuch zum Thema Ärger
„Wer sich ärgert, büßt für die Sünden anderer“. Diesen Satz hörte ich oft und dachte stets daran, wenn ich mich mal wieder über einen meiner Mitmenschen aufregte. Besonders bei meinen Besuchen auf Facebook ...
„Wer sich ärgert, büßt für die Sünden anderer“. Diesen Satz hörte ich oft und dachte stets daran, wenn ich mich mal wieder über einen meiner Mitmenschen aufregte. Besonders bei meinen Besuchen auf Facebook ärgere ich mich immer wieder. Aber, was macht das mit mir und müssen diese Emotionen denn tatsächlich sein? Ist es möglich, dass sie produktiv auf mein Gefühlsleben wirken? Und falls das so ist, wer kann mir das nachvollziehbar erklären?
"Vom Sinn des Ärgers" ist ein Buch, das direkt auffällt. Dieses Cover sagt viel mehr, als es Worte vermögen. Aber auch der Inhalt ist aufschlussreich. Nein, Ärger ist keineswegs nur negativ besetzt. Zumal es dabei unterschiedliche Empfindungen gibt. Leider ist der Ärger häufig negativ besetzt, da es eine Erfahrung ist, die mit Verletzung oder Erniedrigung einhergeht. Die Autorin zeigt, dass er allerdings dazu beitragen kann, dass Veränderungen stattfinden und sogar ungeahnte Kräfte aus dem vermeintlichen Ärger wachsen können.
Frau Kast weist am Ende ihres Buches darauf hin, dass eine positive Streitkultur jeden Beteiligten wachsen lässt. Wir alle sollten uns darin üben, uns nicht zu wichtig zu nehmen und andere Meinungen gelten lassen. Es schadet uns nicht und kann uns sogar mehr Empathie für unsere Mitmenschen bringen. Sachlich und ohne großen Unterhaltungswert geschrieben, ist es das, was es sein soll: Ein Sachbuch zum Thema Ärger.