Cover-Bild Mücke im März
7,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Carlsen
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Ersterscheinung: 15.11.2009
  • ISBN: 9783646922677
Veronika Rotfuß

Mücke im März

"Der einzig wirkliche Mann, für den es sich aufzustehen lohnt, ist Yurik. Aber der nimmt mich nicht wahr. Yurik hat Charakter und vielleicht denkt er, ich habe keinen. Oder er bemerkt nicht, dass ich ihn anschaue. Oder er glaubt, dass ich an Martin interessiert bin, weil der mir gestern zur Bushaltestelle gefolgt ist. Wenn er das glaubt, bin ich tot. Bestimmt glaubt er das. Ich bin tot."

Mückes Mutter ist krank, Papa meistens in Tokio, ihr Sportzeug ist auch mal wieder nicht gewaschen und sie muss die alte glitzerlila Turnhose anziehen - es ist alles so unfair.
Doch zum Glück gibt es auch diese ganz anderen Momente: Wenn sie mit Nora über den Dächern der Stadt sitzt und der Wind ihnen die Haare in den Mund weht, oder wenn sie sich mit Yurik reglos im Pool des Majestic-Hotels treiben lässt. Oder auf Konzerten, wenn sie ganz fest tanzt und ihr ganzes Leben wie ein Gewitter durch sie hindurchrauscht.
Und außerdem ist sie jetzt mit Yurik zusammen! Aber was heißt das überhaupt? Mit dem ganzen Krankheitsscheiß kann er ihr jedenfalls nicht helfen ...

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.11.2016

Zurück ins Jugendalter

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Und hier meine schriftliche Meinung:
Mücke ist 15 und zum ersten Mal verliebt. Zuhause erzählt sie davon zunächst nichts, denn ihr Vater hat genug Sorgen mit der Demenzerkrankung ihrer Mutter und ihr kleiner ...

Und hier meine schriftliche Meinung:
Mücke ist 15 und zum ersten Mal verliebt. Zuhause erzählt sie davon zunächst nichts, denn ihr Vater hat genug Sorgen mit der Demenzerkrankung ihrer Mutter und ihr kleiner Bruder Jan kommt als Gesprächspartner noch nicht in Frage.

Mücke hält den Kopf oben, sie lernt für die Schule, gibt sich locker und lustig unter Freundinnen, kommt Yurik langsam näher – aber in ihrem Herzen wird ihr immer schwerer zu Mute.

Sie denkt oft an die Mutter und wie sie vor ihrer Erkankung war, an die Gespräche, an die Streits die sie geführt haben und je mehr Mücke darüber nachdenkt um so einsamer fühlt sie sich.

„Mücke im März“ ist ein Jugendroman, der tiefsinnig ist ohne zu beschweren, der leichtfüßig ist, ohne oberflächlich zu sein. Eine Geschichte, die tief bewegt und berührt ohne traurig zu machen. Melancholie weicht Hoffnung und das macht das Lesegefühl ganz besonders.

Die Charaktere verhalten sich „echt“, Mücke ist fünfzehn und hat nicht nur mit ihrem Umfeld sondern vor allem mit sich selbst und dem Wirrwarr ihrer Gefühle zu kämpfen. Genauso wie Yurik, ist sie manchmal unsicher, zornig, wütend, romantisch, verletzlich – und nicht selten alles zusammen.

Ich habe mich während des Lesens lebhaft an meine Schulzeit erinnert, an meine erste Liebe, ich hatte sogar plötzlich den Duft des Sommers 1995 in der Nase.

Ein wunderschönes Buch – nicht nur für Jugendliche.