Emotional und schmerzend, aber zugleich hoffnungsvoll
Es wirkt echt, es ist ehrlich und es tut weh. Aber zugleich ist es wunderschön, die Protagonisten auf ihrem Weg zu begleiten und mit ihnen zu wachsen.
Loreen und Carter befinden sich beide in einer schwierigen ...
Es wirkt echt, es ist ehrlich und es tut weh. Aber zugleich ist es wunderschön, die Protagonisten auf ihrem Weg zu begleiten und mit ihnen zu wachsen.
Loreen und Carter befinden sich beide in einer schwierigen Phase ihres Lebens: Loreen hat sich von ihrem Freund getrennt. Doch viel mehr als diese Trennung an sich schmerzen sie die Ereignisse, die dazu geführt haben. Carter hat einen schweren Verlust erlitten. Nach diesem ist er seiner gewohnten Umgebung entflohen und nun, ein Jahr später, wieder in seiner Heimat aufgetaucht, in der ihm alle abschätzig und voller Vorurteile begegnen. An der Highschool treffen Loreen und Carter aufeinander und merken, dass sie beide gebrochen und voller Trauer und Schuldgefühlen sind. Doch sind sie bereit, gemeinsam gegen die Dämonen ihrer Vergangenheit anzukämpfen und sich näher zu kommen?
Schön finde ich, dass für uns Leser kein großes Geheimnis daraus gemacht wurde, was die beiden erlebt haben. Vielmehr steht im Vordergrund, was die beiden fühlen, wie sie damit umgehen und ob sie es schaffen, wieder nach vorne zu blicken.
Es werden sehr viele ernste Themen angesprochen. Sie werden nicht beschönigt oder als harmlos dargestellt, sodass es an vielen Stellen hart ist weiterzulesen und ich mich etwas distanzieren und erinnern musste, dass es nicht meine Erfahrungen und Gefühle sind, die ich da lese und verarbeite. Diese Authentizität und Echtheit hat mich mehrmals überrumpelt und tief durchatmen lassen. Erreicht hat die Autorin das unter anderem durch ihre stilsichere Sprache und das abwechselnde Erzählen aus der Sicht von Loreen und Carter in der Ich-Form. Dies hat zusätzliche Nähe zu den beiden aufgebaut und alles noch intensiver und echter fühlen lassen.
Da man den Protagonisten und ihren Erlebnissen so nahe kommt, kann ich raten, dieses Buch nur dann zu lesen, wenn ihr euch stabil genug dazu fühlt.
Diese Geschichte ist keine, die ihr Firmament auf klischeehaften Charakteren oder einer solchen Storyline baut. An der ein oder anderen Stelle mag es zwar etwas klischeehaft oder dergleichen wirken, jedoch ist der Großteil authentisch und realitätsnah dargestellt.
Die Charaktere sind gut ausgestaltet worden. So gibt es nicht nur die beiden Protagonisten Loreen und Carter, die wir durch die gewählte Erzählperspektive hautnah erleben, sondern auch gute Freunde und Familienangehörige, die individuell und zumeist liebenswert dargestellt werden und für humorvolle, aber auch traurige Momente sorgen. Sie haben ihre eigene Geschichte und sind viel mehr als bloß Mittel zum Zweck zum Fortgang der Handlung. Sie handeln nicht immer nur gut oder böse, sondern wirken menschlich und haben ihre eigene Charakterentwicklung, die nicht nur nebenbei erwähnt, sondern im Verlauf der Geschichte für uns Leser ersichtlich wird. Neben den Figurenbeziehungen, die die Charaktere verbindet, einigt sie auch eins: die fehlende Kommunikation. Es ist eine schöne Botschaft, dass durch Kommunikation viel erreicht und Missverständnisse umgangen werden können. Aber bei dieser Message bleibt es nicht – wenn ihr weitere wichtige Botschaften auf emotionale Weise erfahren möchtet, so kann ich euch nur ans Herz legen, diese Geschichte über Loreen und Carter zu lesen.
Es ist ein besonderes Buch, das eine schmerzvolle Geschichte erzählt, aber dennoch Hoffnung verteilt und einen länger begleitet.