Wandern mit allen Sinnen
Nomen est Omen - zutreffender könnte es gar nicht sein, wenn Autor Walter Freudenberger seine Begeisterung für den Tagliamento in Worte fasst. Seine Schilderungen sprudeln über vor Glückseligkeit. Leidenschaft ...
Nomen est Omen - zutreffender könnte es gar nicht sein, wenn Autor Walter Freudenberger seine Begeisterung für den Tagliamento in Worte fasst. Seine Schilderungen sprudeln über vor Glückseligkeit. Leidenschaft und Energie und wirken fast so, als würde das Wasser des Tagliamento die Worte formen, wenn er über Steine und natürliche Staustufen plätschert.
In 15 Routen, die der Autor alle übrigens selbst gegangen ist, lernen die Wandernden nicht nur den Fluss, sondern auch die Gegend kennen und tauchen ein in eine ursprüngliche Landschaft, die mit und durch den Fluss geprägt wird. An seinen Ufern und Wegen finden sich romantische Kirchen, gemütliche Osterien, alte Mühlen, wunderschöne Häuser und eine beeindruckende alpenländische Vegetation, die zum Rasten und Verweilen einladen, um den müden Wanderfüßen eine Pause zu gönnen und die Seele baumeln zu lassen.
Die Routen sind ausführlich, nachvollziehbar und leicht verständlich beschrieben, aber das Kartenmaterial ist leider etwas knapp bemessen, sodass hier weiterführendes Material zur Planung herangezogen werden sollte. Im Übersichtskasten findet sich eine kurze Zusammenfassung mit allen wichtigen Details bzgl Streckendistanz, Verlauf, Orte am Weg und Besonderheiten, die der Wanderung das Tüpfelchen auf dem i verleihen.
Das Bildmaterial hätte für meinen Geschmack ruhig noch etwas üppiger sein dürfen, denn diese Gegend ist so einmalig schön, das sie durchaus als Augenreise in Buchform gut zur Geltung kommt. Der Enthusiasmus von Freudenberger wirkt ansteckend, allerdings manchmal etwas dick aufgetragen und weltfremd. Ein Buch, das Lust auf die Erkundung des letzten Wildflusses der Alpen macht.