Cover-Bild Die nachhaltige Pflege von Holzböden
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8,99
inkl. MwSt
  • Verlag: btb
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Humor
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 304
  • Ersterscheinung: 12.01.2015
  • ISBN: 9783442748501
Will Wiles

Die nachhaltige Pflege von Holzböden

Roman
Sabine Lohmann (Übersetzer)

Was passiert, wenn du die Wohnung deinem besten Freund überlässt …

Oskar ist Komponist und verheiratet mit einer kalifornischen Kunsthändlerin. Er lebt in einer osteuropäischen Hauptstadt mit seinen beiden Katzen, die er nach russischen Komponisten benannt hat. Aber hier geht es nicht wirklich um Oskar, denn der ist in Kalifornien, um sich scheiden zu lassen. Deshalb beauftragt er einen alten Studienkollegen, in seiner Abwesenheit auf die Wohnung aufzupassen, auf dass seinen Katzen und besonders dem kostbaren Parkett nichts passiert. Und damit auch nichts schief geht, hat er viele Hinweiszettel hinterlassen, was zu tun – und besonders: was zu lassen ist.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.04.2022

Eine Packung schwarzer Humor gefällig?

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Cover:
Ich gebe es zu, mich hat vor allem die kleine schwarze Katze auf dem Cover angesprochen, aber auch das der Umschlag, leicht erhaben ist, also man eine leichte Struktur fühlen kann, wenn man über ...

Cover:
Ich gebe es zu, mich hat vor allem die kleine schwarze Katze auf dem Cover angesprochen, aber auch das der Umschlag, leicht erhaben ist, also man eine leichte Struktur fühlen kann, wenn man über das Papier streicht.

Inhalt:
Oskar bittet seinen Freund, auf seine teure Desingerwohnung und seine 2 Katzen aufzupassen. Damit während Oskars Abwesenheit ( er befindet sich gerade in Kalifornien um sich scheiden zu lassen) auch ja nichts schief geht, hat er überall in der Wohnung kleine Zettel mit Tipps und Hinweisen hinterlassen. Aber wie sollte es anders sein, natürlich geht all das schief, was nur schief gehen kann. Doch soviel sei verraten : Ein Buch mit Happy End.

Meinung:

Ich habe einige Seiten benötigt, um in das Buch reinzufinden, was wahrscheinlich daran liegt, dass es erst nach und nach an Fahrt aufnimmt. Aber je länger ich gelesen habe, umso besser hat es mir gefallen. Es gibt schreiend komische Ereignisse und Monologe in diesem Buch, muss jedoch sagen, dass es vor allem für Leser mit Sinn für schwarzen Humor geeignet ist. (Auch wenn ich mich irgendwie immer noch schäme, weil ich gelacht habe, als eine der zwei Katzen das zeitliche gesegnet hat).
Ich finde es originell, dass ich als Leser weder erfahre wie der Protagonist heißt , noch in welcher Stadt sich diese ganze tragischkomische Geschichte um das hüten einer Wohnung abspielt (lediglich von einer „Osteuropäischen Stadt“ ist hier die Rede). Dadurch hatte ich völlig freie Gedankengänge, und habe mir als Schauplatz zum Beispiel immer Prag vorgestellt. Da der Autor an einigen Stellen sehr langatmig schreibt, gibt es nicht ganz die volle Punktzahl.

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Veröffentlicht am 04.06.2017

Das Streben nach Perfektion

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Nein, keine Angst, hinter dem Titel versteckt sich keine Gebrauchsanweisung aus dem Baumarkt – auch wenn Holzböden in dem Debütroman von Will Wiles tatsächlich eine große Rolle spielen. Doch es geht auch ...

Nein, keine Angst, hinter dem Titel versteckt sich keine Gebrauchsanweisung aus dem Baumarkt – auch wenn Holzböden in dem Debütroman von Will Wiles tatsächlich eine große Rolle spielen. Doch es geht auch noch um so viel mehr.

Alles fängt damit an, dass der Ich-Erzähler in eine osteuropäische Stadt reist, um für ein paar Tage auf die Wohnung und die Katzen seines Studienfreundes Oskar aufzupassen. Dieser weilt derweil in Kalifornien, um seine Scheidung zu regeln. Was sich so harmlos anhört, steuert aber bald auf eine Katastrophe zu. Kaum betritt der Erzähler Oskars exquisit eingerichtete Wohnung, fallen ihm schon die unzähligen Notizzettel überall auf. Oskar, immer schon sehr pedantisch, hat in allen Ecken Anweisungen für seinen Wohnungshüter hinterlassen, damit auch ja nichts schief geht. Besonders der kostbare und überempfindliche Holzboden aus französischer Eiche darf keinen Schaden nehmen. Nur dumm, dass der Erzähler das absolute Gegenteil von Oskar ist – nämlich sehr chaotisch. Und so kommt, was kommen muss. Der Erzähler stolpert von einem Schlamassel ins nächste. Fast hat man schon Mitleid mit dem Protagonisten, wenn man ihn dabei beobachtet, wie er versucht, seine Missgeschicke auszubügeln und alles nur noch schlimmer macht. Auch wenn sich das jetzt alles stark nach Slapstick anhört, ist es das aber auf keinen Fall. Im Gegenteil: der Roman steckt zwar voller rabenschwarzem, britischem Humor, der kommt allerdings eher versteckt daher. Generell ist der Roman sogar recht ruhig. Wer also Comedy á la Mr. Bean erwartet, wird wohl eher enttäuscht sein. Was den Leser aber durch die Geschichte gleiten lässt, ist der ausgefeilte, niveauvolle Erzählstil. Und am Ende stellt sich heraus, dass es die ganz Zeit um viel mehr ging als um den Holzboden – nämlich um Freundschaft und das Streben nach Perfektion.