Cover-Bild Auf der richtigen Seite
16,99
inkl. MwSt
  • Verlag: ROWOHLT Taschenbuch
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 01.09.2014
  • ISBN: 9783499212314
  • Empfohlenes Alter: ab 12 Jahren
William Sutcliffe

Auf der richtigen Seite

Christiane Steen (Übersetzer)

Joshua lebt mit seiner Mutter und seinem Stiefvater in Amarias, einer künstlich errichteten Siedlung, an deren Rand eine schwerbewachte Mauer verläuft. Joshua hat gelernt, dass hinter der Mauer der Feind lebt, der Tag für Tag darauf lauert, die Siedler zu töten. Und dass die Mauer ihn und sein Volk beschützt.
Doch eines Tages findet Joshua einen Tunnel, der unter der Mauer hindurchführt. Er weiß, dass er so schnell keine Gelegenheit mehr bekommen wird, einen Blick auf die andere Seite zu werfen. Die Versuchung ist zu groß. Und von dem Moment an, als Joshua seinen Kopf aus dem Tunnel streckt, ist sein Leben nicht mehr so, wie es vorher war.
«Auf der richtigen Seite» ist ein Roman über einen Jungen, dessen Welt durch einen Tunnel aus den Angeln gehoben wird. Er ist aber auch eine politische Fabel über das heutige Leben eines Jugendlichen im Westjordanland, der erkennt, dass jede Geschichte zwei Seiten hat.

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

  • Dieses Buch befindet sich bei jasbr in einem Regal.
  • jasbr hat dieses Buch gelesen.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.06.2018

Ein starkes Plädoyer für Versöhnung und Vergebung

0

Der 13-jährige Joshua lebt in Amarias, einer Siedlung mitten in einer, durch eine Mauer, geteilte Stadt. Schnell wird klar, dass der Autor von Jerusalem inspiriert wurde und dass die Geschichte an den ...

Der 13-jährige Joshua lebt in Amarias, einer Siedlung mitten in einer, durch eine Mauer, geteilte Stadt. Schnell wird klar, dass der Autor von Jerusalem inspiriert wurde und dass die Geschichte an den Israel-Palästina-Konflikt erinnert. Obwohl Joshua auf der wohlhabenden Seite wohnt, lebt er in tiefer Verachtung seiner Stadt und den Menschen auf seiner Seite der Mauer gegenüber.

Als er schließlich einen Tunnel findet, der beide Seiten der Stadt miteinander verbindet, ist seine Neugier geweckt...

Sutcliffe gelingt ein Buch über Mauern und Grenzen, vor allem in den Köpfen der Menschen. Als Ausnahme hebt er Joshua heraus, der einfach beschließt, beim schwelenden Konflikt nicht mitzumachen. Seine friedliche und hilfsbereite Art bringt ihm allerdings immer wieder Probleme ein, da sein tyrannischer und nationalistischer Stiefvater ihn nicht leiden kann und seine schwache und traumatisierte Mutter ihm nicht helfen kann oder will.

Joshua hält Kontakt zu einer Familie von der anderen Seite und erfährt aus erster Hand, was Grenzen und Mauern für die Menschen auf der anderen Seite bedeuten.

Immer wieder streut Sutcliffe Symbole ein, welche die nicht enden wollende Hoffnung auf Frieden und Versöhnung aufzeigen soll, so z.B. pflegt Joshua den Olivenhain der Familie von der anderen Seite, da diese nur selten auf Joshuas Seite der Stadt kommen können, um den Hain zu bewirtschaften.

Auch wenn zu Beginn die ein oder andere Länge auftaucht, ist Sutcliffe hier ein berührendes und gleichzeitig anspruchsvolles Jugendbuch gelungen, welches sich mit dem Themen Schuld und Vergebung auseinandersetzt. Dieses Buch erschafft mit zunehmender Dauer kraftvolle Szenen, welche die schrittweise Entfremdung Joshuas von seiner Familie und seiner Stadt schildern.

Als kleiner Kritikpunkt könnte man anmerken, dass der Autor im Konflikt Partei ergreift, indem er die Machtverhältnisse sehr einseitig darstellt. Das mag den einen oder anderen stören, beeinträchtigt jedoch nicht die Qualität dieses Buches.

Am Ende bleibt ein Buch voller kindlicher Naivität und Hoffnung auf Versöhnung, bei welchem der Leser sofort mitgerissen wird.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Anders als erwartet - nicht überzeugend

0

Dieses Buch einzuordnen und zu bewerten fällt mir gar nicht leicht und ich habe mir ein paar Tage den Kopf darüber zerbrochen, wie ich meine Meinung am besten zum Ausdruck bringe.
Vom Titel und Klappentext ...

Dieses Buch einzuordnen und zu bewerten fällt mir gar nicht leicht und ich habe mir ein paar Tage den Kopf darüber zerbrochen, wie ich meine Meinung am besten zum Ausdruck bringe.
Vom Titel und Klappentext her dachte ich, es erwartet mich eine Dystopie: Eine von einer Mauer umzäunte Stadt und der Protagonist weiß nicht, was dahinter liegt - nur dass dort Soldaten patrollieren und die Gefahr lauert.
Eine Dystopie ist das Buch aber nicht. Der Hintergrund, worum es eigentlich geht, wird nicht so klar. Weder weiß man, warum die Mauer steht, noch, was es für ein Problem zwischen den beiden Parteien gibt. Es wird nicht gesagt wann die Geschichte spielt oder wo. Das hat mich massiv gestört, denn ich mag es nicht, so sehr im Ungewissen zu sein.
Aufklärung gibt es während des Lesens nicht. Die erhält man nur - zumindest teilweise - wenn man im Nachhinein das Nachwort des Autors liest. Achtung, Spoiler: Die Geschichte soll an die Situation in Israel bzw. Palästina erinnern. Vor dem Hintergrund macht die Geschichte auch Sinn, man schaut mit einem ganz anderen Auge darauf und die Fragezeichen klären sich auf.
Genau aus diesem Grund fällt mir die schlechte Bewertung dieses Buches schwer. Denn eigentlich ist die Geschichte wichtig und sehr realitätsnah. Aber mir hat das Buch einfach nicht gefallen.
Nicht nur gab es zu wenig Infos für meinen Geschmack, auch waren mir die Prioritäten nicht wirklich klar. Es gibt zum einen die Handlung mit der Mauer, zum anderen aber auch die innerfamiliäre, schwierige Situation. Aber auch hier gab es zu wenig Infos für meinen Geschmack. Vieles wurde angedeutet, viele Fragen bleiben offen.
Des Weiteren war das Buch an mehr als einer Stelle sehr langatmig, beispielsweise beim Olivenhain. Ich denke, dass man hier zwischen den Zeilen lesen muss und viel interpretieren kann. Das ist einfach nichts für mich.
Die Sprache des Buches war sehr nüchtern und wenig emotional. Sie hat sich sehr gut lesen lassen, es gab keine Verständnisprobleme seitens der englischen Sprache.
Insgesamt konnte mich das Buch aber wirklich nicht überzeugen. Deswegen gibt es nur 2 Sterne.