Cover-Bild Worauf wir uns verlassen wollen
13,00
inkl. MwSt
  • Verlag: S. FISCHER
  • Themenbereich: Gesellschaft und Sozialwissenschaften - Politik und Staat
  • Genre: Sachbücher / Politik, Gesellschaft & Wirtschaft
  • Seitenzahl: 160
  • Ersterscheinung: 04.10.2018
  • ISBN: 9783103974386
Winfried Kretschmann

Worauf wir uns verlassen wollen

Für eine neue Idee des Konservativen
»In Zeiten stürmischen Wandels braucht es Prinzipien und Haltungen, die den Tag überdauern.«

Klimawandel, Corona-Pandemie und Digitalisierung stellen uns vor täglich neue Herausforderungen. Aber kann es in der Krise noch Halt und zuverlässige Orientierung geben? Und welchen Beitrag kann eine zeitgemäße Idee des Konservativen dazu leisten?

Winfried Kretschmann, der als erster grüner Ministerpräsident der Bundesrepublik und Landesvater Baden-Württembergs seine mittlerweile dritte Amtszeit antritt, findet seine ganz eigene und überzeugende Antwort auf diese Frage. Geprägt durch seine persönliche und politische Biographie und seine Lektüre von Philosophen wie Aristoteles, Immanuel Kant oder Hannah Arendt: Er plädiert leidenschaftlich für einen wertgebundenen Konservatismus.

Einen Konservatismus, der sich an die Sache hält, an Prinzipien von Maß und Mitte, an Grundsätze und Haltungen, die der zivilisierten Menschheit schon immer wichtig waren.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.10.2018

Solche Stimmen wie die von Kretschmann müsste es in der aktiven Politik mehr geben. Sein Buch ist ein wichtiger und wertvoller Beitrag zur gegenwärtigen innenpolitischen Debatte und ein Vademecum gegen die AFD

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Winfried Kretschmann, Worauf wir uns verlassen wollen. Für eine neue Idee des Konservativen, S. Fischer 2018, ISBN 978-3-10-397438-6

Die Zeiten sind hart. Alles ändert sich. Man hat den Eindruck, wenn ...

Winfried Kretschmann, Worauf wir uns verlassen wollen. Für eine neue Idee des Konservativen, S. Fischer 2018, ISBN 978-3-10-397438-6

Die Zeiten sind hart. Alles ändert sich. Man hat den Eindruck, wenn man als kritischer Zeitgenosse die Nachrichten verfolgt, dass eine schlechte Meldung, eine katastrophale Nachricht die andere ablöst. Hoffnung auf Besserung ist rar, politische Arbeit scheint angesichts der riesigen Probleme hinsichtlich einer Sysyphosarbeit gleich.
Der Klimawandel bedroht unsere Zivilisation. Der internationale islamistische Terror rückt näher an uns heran. Und noch nie waren so viele Menschen auf der Flucht. Diese Umbrüche verunsichern uns. Der gesellschaftliche Zusammenhang beginnt zu bröckeln.

Gleichzeitig feiern die, die mit den Ängsten der Bürger genau vor solchen unsicheren Zeiten für sich und ihre Nachkommen, spielen, einen Erfolg nach dem anderen. Sie gaukeln ihren Wählern auf dem Hintergrund des Angebots klarer Feindbilder und den Flüchtlingen als neuem Sündenbock vor, es könne alles so bleiben wie früher, wenn nur sie das Sagen hätten. Das verkaufen sie als konservativ, obwohl es rassistisch, fremdenfeindlich und reaktionär ist bis auf die Knochen.

Was es mit dem Konservativen wirklich auf sich hat, welche neue Ideen es braucht, um das zu erhalten, was wirklich wichtig ist und offen zu bleiben, für das, was da kommen will, das zeigt Winfried Kretschmann in seinem hier vorliegenden Essay „Worauf wir uns verlassen wollen“. Er sagt: „In Zeiten stürmischen Wandels braucht es Prinzipien und Haltungen, die den Tag überdauern.“
Fortschrittlichkeit und konservatives Denken verbinden – das ist das Ziel, dem Winfried Kretschmann in seinem neuen Buch auf der Spur ist. Und dazu gehört vor allem, nach Aristoteles, auf den er sich neben etlichen anderen Philosophen sehr oft bezieht, das Maß zu halten. Er will Respekt vor dem, was die Menschheit schon immer für richtig gehalten hat, vor Werten und Tugenden, die uns Orientierung geben. Maß und Mitte, Vertrauen und Verlässlichkeit – diese Tugenden sind wichtig und müssen immer neu gesucht und bekräftigt werden, damit unser Zusammenleben weiter gut funktionieren kann. Rückbesinnung auf Bewährtes, um die drohende Spaltung der Gesellschaft aufzuhalten und ihre Risse zu heilen.

Solche Stimmen wie die von Kretschmann müsste es in der aktiven Politik mehr geben.

Sein Buch ist ein wichtiger und wertvoller Beitrag zur gegenwärtigen innenpolitischen Debatte und ein Vademecum gegen die AFD


Veröffentlicht am 30.12.2018

Eine neue Idee des Konservativen

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Meiner Erfahrung nach wurde "konservativ" fast synonym zu altbacken verwendet.

Winfried Kretschmann möchte das "conservare", das erhalten und bewahren heißt, hervorheben und den Begriff in die neue Zeit ...

Meiner Erfahrung nach wurde "konservativ" fast synonym zu altbacken verwendet.

Winfried Kretschmann möchte das "conservare", das erhalten und bewahren heißt, hervorheben und den Begriff in die neue Zeit holen. Konservativ soll bedeuten, alt UND (nicht oder!) neu zu vereinen und aus beidem möglichst viel gutes hervorzubringen.
So bedeutet es, ein Bewusstsein für die Umwelt zu entwickeln und die Natur zu schützen. Veränderung soll man nicht fürchten und sich verzweifelt am alten Bekannten festklammern. Veränderung bringt auch vorwärts.
Was man aus dem Alten braucht sind vor allem die sozialen Kompetenzen und Werte, die sich kaum verändern und die erhalten werden sollten.

Hier wurde der Begriff des Konservativen - auch für mich - neu definiert und das war durchaus interessant. Dabei werden viele verschiedene Bereiche angesprochen (Familie, Politik, Umwelt, Heimatzugehörigkeit, etc.) und so kam man gut durch das Buch. Viele aktuelle Beispiele wurden genannt, wie die Zuwanderung in den letzten Jahren oder auffällige politische Führungskräfte, so dass auch ich mit Interesse an Politik dem Thema gut folgen konnte und interessiert blieb.