Die ganz besonderen Seiten Berlins abseits der Pfade
Man sagt von dir, du bist die dufte, ganz große Stadt,
die auch heut, in dieser Zeit, ein Herz noch hat.
(Berlin,Berlin - Harald Juhnke)
Berlin ist eine pulsierende, laute Metropole, die im Verlauf ...
Man sagt von dir, du bist die dufte, ganz große Stadt,
die auch heut, in dieser Zeit, ein Herz noch hat.
(Berlin,Berlin - Harald Juhnke)
Berlin ist eine pulsierende, laute Metropole, die im Verlauf der Jahrhunderte ganz viele Gesichter und Stempel aufgedrückt bekommen hat. Doch wer sich als Reisender nach Berlin begibt, der sollte sich nicht nur die Touristenmagnete und Hotspots wie Alex, Brandenburger Tor, Reichstag und die Siegessäule anschauen, sondern bewusst einmal die eingetretenen Pfade verlassen und fernab von Touristennepp und Massenaufläufen die Stadt erkunden, die noch unglaublich mehr zu bieten hat als das, was alle kennen.
Im Reiseführer "Verborgenes Berlin" haben die Autoren 200 kleine und große Schätze zusammengetragen, die der Stadt ein individuelles Gesicht geben und deren unbekannte Ecken und Winkel sich wie Sommersprossen über die Hauptstadt verteilen.
Es lohnt sich, etwas genauer hinzusehen, denn wie sonst könnte man hinter das Geheimnis der Kaninchen-Silhouetten in der Chausseestrasse kommen. Die Geschichte der illegalen Grenzgänger-Kaninchen ist wirklich süß zu lesen und lässt mich schmunzeln. Auf jeden Fall macht dieses kleine Detail neugierig auf noch mehr solcher kleinen und großen Besonderheiten.
Die Treppenhalle des Gerichtsgebäudes Littenstrasse ist an architektonischer Schönheit nicht zu überbieten - die knapp 1000 Quadratmeter große Halle lässt den Betrachter ehrfürchtig und still werden, um die ganze Pracht wirken zu lassen. Traumhaft schön und perfekt illuminiert.
Ein wenig lauter wird es dann schon in der Dennewitzstraße, denn hier gibt es nicht umsonst die günstigsten Mieten von ganz Berlin - die Erklärung ist einfach, denn mitten durch den weinroten Altbau führt ein Tunnel und der gehört zur U-Bahn, die in regelmäßigen Abständen durchs Haus donnert. Aber wer jetzt glaubt, dass das ganze Gebäude wackelt und zittert - weit gefehlt ! Da wackelt nix
Mit der U-Bahn geht aus auch weiter, denn es wird märchenhaft. Der Froschkönig sitzt mitten in Berlin als Porzellanskulptur und weist so auf die Haltestation Prinzenstraße hin.
Auf eine ganz besondere Reise durch die Zeit kann sich der Urlauber begeben, wenn er die Türen der historischen Theodor-Fontane Apotheke öffnet - hier wirkt alles so, als wäre die Zeit 1848 angehalten worden und man sieht den damals noch unbekannten Schriftsteller Fontane im weißen Kittel zwischen den Regalen umherstreifen.
Zeit zum Verschnaufen, denn nach all den Eindrücken muss man auch mal die Seele baumeln lassen. Und wo kann man das besser, als im Grünen. Der verborgene Gemüsegarten des Café Botanico ist genau der richtige Ort, um Pause zu machen und sich mit kulinarischen Köstlichkeiten verwöhnen zu lassen.
Berlin hat eine Düne ? Wie geht denn das ? Um das herauszufinden , sollte man das Schul-Umweltzentrum am Rande des Volksparks Rehberge aufsuchen und sich dort die eiszeitliche Binnendüne einmal genauer betrachten und erklären lassen.
Im DDR-Spielzeugmuseum werden Kindheitserinnerungen vieler Berliner wieder wach und es weht ein Hauch (N)Ostaglie durch die Räume.
Es gibt noch so viel mehr zu entdecken, zu bestaunen und zu ergründen - wer einmal Berliner Luft geschnuppert hat, der hat sein Herz unweigerlich an die Stadt verloren und wird immer wieder kommen, um die Rätsel der Stadt zu lösen, die Schleier der Vergangenheit zu lüften und die kleinen Wunder zu entdecken.
Dieser Reiseführer ist ein kleines Juwel und gehört in jede Tasche eines Berlin-Besuchers !