Zu viele Zufälle!
Johann, der elfjährige Sohn von Marie und Robert, kommt vom Spielen bei einem Freund nicht nach Hause. Was ist passiert, ist doch sonst Verlass auf seine Pünktlichkeit, denn um 19 Uhr gibt es Abendessen. ...
Johann, der elfjährige Sohn von Marie und Robert, kommt vom Spielen bei einem Freund nicht nach Hause. Was ist passiert, ist doch sonst Verlass auf seine Pünktlichkeit, denn um 19 Uhr gibt es Abendessen. Erst einmal werden die Freunde abtelefoniert, als er nach 2 Stunden immer noch nicht zu Hause angekommen ist. Doch Johann ist pünktlich vom Freund losgefahren, nun werden Robert und Marie doch sehr nervös. Robert fährt mit dem Auto die Strecke ab. Auch er findet Johann nicht und die Polizei wird informiert. Als dann Kommissar Fürbringer den Fall übernimmt, wird gleich klar, dass Robert auf ganzer Linie mit der Polizei zusammen arbeitet. Marie wird außen vor gelassen, aber sie will nur Kontakt mit dem Entführer aufnehmen um ihren Sohn heile wieder zu bekommen.
Bei einer anberaumten Pressekonferenz richtet sich Marie an den Entführer, er solle doch ihren Johann freilassen. Und tatsächlich nimmt der Entführer Kontakt zu Marie auf, nachdem er ihr das Handy ihres Sohnes ans Fahrrad hängte. Marie hält dies aber vor der Polizei geheim. Kann das gut gehen?
Fazit:
Der Autor Wolfgang Brenner greift hier in seinem Psychothriller ein brisantes Thema auf. Leider ist ihm die Umsetzung hierbei nicht richtig gut gelungen. Eigentlich eher emotionslos erzählt Wolfgang Brenner die Geschichte der Entführung eines Jungen und wie die Eltern damit umgehen. Hier wäre absolutes Feingefühl angebracht gewesen, was mir leider nur auf ganz wenigen Seiten entgegensprang.
Die Charaktere werden auch eher flach beschrieben, so dass man sich schlecht ein Bild von ihnen machen konnte. Auch Marie, die hier im Vordergrund steht kann ich nicht greifen. Sie ging mir schon bald auf die Nerven mit ihrer Eigeninitiative und den sehr vielen Zufällen, die sie immer weiter in die Nähe des Täters führten. Hier wäre eindeutig weniger mehr gewesen.
Der Schreibstil ist gut und lässt sich flüssig lesen. Die Spannung, die am Anfang doch recht hoch ist, flacht sehr schnell ab und zum Ende hin verschwindet sie eigentlich ganz. Schade, aber als Psychothriller ausgewiesen, hatte ich doch etwas anderes erwartet. Man hätte soviel mehr aus diesem Thema machen können.
Hier kommen von mir 2 Sterne, leider hat es zu mehr nicht gereicht.