Cover-Bild Die Weiber
14,99
inkl. MwSt
  • Verlag: FISCHER Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 110
  • Ersterscheinung: 01.03.1998
  • ISBN: 9783596223558
Wolfgang Hilbig

Die Weiber

Erzählung
Ein Werkzeugmacher in der DDR wird in den Lagerkeller eines volkseigenen Betriebs verbannt. Weil sein Körper üble Gerüche auszudünsten begann (»als ob etwas in mir zu schimmeln begänne«), war er für das Unternehmen untragbar geworden. Aber anstatt dort im Keller auftragsgemäß zu arbeiten, beobachtet er durch einen Gitterrost mit lüsternen Blicken die Frauen, die im oberen Raum die Maschinen bedienen – große, kräftige Frauen, denen er von unten mit wachsender Erregung zusieht. Bald ergreift das Verlangen von ihm Besitz wie eine Krankheit. Er wird entlassen und streift fortan durch die wie ausgestorbenen Straßen der Stadt. Doch etwas Furchtbares ist geschehen: »Sämtliche Weiber waren aus der Stadt verschwunden.« Verzweifelt sucht er nach den Vermissten und kann sie doch nirgends aufspüren. Erst die Flucht aus seiner »Mutterstadt« gibt ihm die Chance, die Frauen und mit ihnen das eigene Selbst zu finden.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.01.2019

gewaltiger Wortschwall

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Man soll keine Witze über Namen machen, ist eine der Regeln für die Moderation der Oscars. Aber "Die Weiber" sind nicht oscarverdächtig, weshalb ich schreiben darf: Der Roman war ziemlich hilbig. Was ...

Man soll keine Witze über Namen machen, ist eine der Regeln für die Moderation der Oscars. Aber "Die Weiber" sind nicht oscarverdächtig, weshalb ich schreiben darf: Der Roman war ziemlich hilbig. Was das heißen soll? Eben.

Die bombastische Wortgewalt und der pornografische Gestus ["Lärm der Wimpern" (25), "Flor des Weiblichen" (18), "Orgasmus des Champagners" (125)] speien einen Bedeutungsschwall, der sich ergießt, aber nicht erschließt. Die Fragmentarisierung der Wahrnehmung des Ich-Erzählers C. dekonstruiert die Wirklichkeit und lässt sie viel stärker hervortreten: die Zwänge, das Sexuelle, der Einzelne gegenüber der Mehrheit (oder der Bürokratie/dem Staat), der Mann auf der Spur der Weiber, das Nicht-Weibliche des Staates. Alles tolle Fragmente einer "Krankheit der Sprache" (43), aber sie überfordern mich, zumal wenn im Ekel der Mülltonnen herumgegrapscht wird.