Ein Philosoph schreibt über das Ruhrgebiet
Der Autor von „Das Ruhrgebiet“ ist Philosoph und diese Tatsache lässt sich schon nach wenigen Seiten erkennen. Er lebte ein Jahr in Mühlheim an der Ruhr, um den „Pott“ zu verstehen. Vielleicht sogar lieben? ...
Der Autor von „Das Ruhrgebiet“ ist Philosoph und diese Tatsache lässt sich schon nach wenigen Seiten erkennen. Er lebte ein Jahr in Mühlheim an der Ruhr, um den „Pott“ zu verstehen. Vielleicht sogar lieben? Laut Eilenberger existiert es gar nicht. „Keine Landkarte zeigt das Ruhrgebiet und kein Künstler verewigte es.“ Und es bestehe hauptsächlich aus nostalgischer Rückschau.
Im Ruhrgebiet geboren und als Jugendliche noch häufig vor Ort, sehe ich die Region sicher ein wenig anders. Aber okay, jeder so, wie er mag. Ich bin keine Philosophin. Der Autor schreibt von Tegtemeier, der übrigens gar nicht aus dem Ruhrgebiet stammte. Wann die letzte Schicht im Schacht war und in welcher Weise die Region sich in den letzten Jahren wandelte. Mir fehlte bei seinen Aufzählungen die Landesgartenschau, die 1999 im Ruhrgebiet stattfand.
Es gab eine Zeit, da wurden händeringend Steiger gesucht, die oft aus den angrenzenden Ländern im Osten zuzogen. Später kamen dann die „Gastarbeiter“ und fanden hier ihre dauerhafte Bleibe. Aber nicht nur Zechen stehen für das Ruhrgebiet. Kunst und Universitäten sowie Rosarien und Kulturerben zeichnen es aus. Der Ich-Erzähler schrieb kurze Kapitel und bemühte sich, die Überschrift im Slang der Einwohner zu notieren. Die kurzen Passagen gefielen mir gut und auch der Sprachstil war gut zu lesen. Zum Schluss gibt es noch etliche Quellenangaben und Anmerkungen zu den Fußnoten.