Cover-Bild Die Rückseite des Lebens
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24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Hanser, Carl
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 200
  • Ersterscheinung: 18.03.2025
  • ISBN: 9783446282759
Yasmina Reza

Die Rückseite des Lebens

Claudia Hamm (Übersetzer)

Nur Yasmina Reza schreibt so lakonisch und klug über die Kippmomente der Existenz

Seit Jahren beobachtet Yasmina Reza Strafprozesse. Es sind Geschichten, die man mit angehaltenem Atem liest. Ein Mann ermordet die vierköpfige Familie seines Schwagers und legt die Leichenteile seiner Frau zu Füßen. Eine Frau klagt wegen Vergewaltigung und schreibt dem Täter danach glühende Liebesbriefe. Lakonisch und beinahe zärtlich porträtiert Reza die Menschen. Es geht nicht um Schuld oder Unschuld, sondern um den Moment, in dem ein Leben aus der Normalität kippt. Ebenso knapp und eindrucksvoll erzählt sie von persönlichen Begegnungen mit guten Freunden oder in der Familie. Reza zeigt „die Rückseite des Lebens, in seiner Unvollkommenheit, aber auch Heiterkeit“. Ein Meisterwerk voller Tragik, Komik und Empathie.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.07.2025

Wendepunkte im Leben

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Meine Meinung

"Die Rückseite des Lebens" ist kein klassischer Roman, eher eine Sammlung von Beobachtungen, Gedanken und Gerichtsreportagen. Einzelne schockierende Geschichten. Was mich von Anfang an gepackt ...

Meine Meinung

"Die Rückseite des Lebens" ist kein klassischer Roman, eher eine Sammlung von Beobachtungen, Gedanken und Gerichtsreportagen. Einzelne schockierende Geschichten. Was mich von Anfang an gepackt hat, war die Art, wie Reza über Menschen schreibt. Sie schaut auf Momente, in denen etwas kippt, in denen Menschen plötzlich aus ihrem Leben fallen. Manche Geschichten gehen unter die Haut, weil sie so alltäglich anfangen und dann völlig aus dem Ruder laufen. Was mich besonders berührt hat, ist ihr Blick auf Menschen am Abgrund. Zum Beispiel eine Frau, die ihre Kinder vergiftet hat. Auch die Berichte über bekannte Persönlichkeiten vor Gericht wie Sarkozy wirken weder sensationsgierig noch verurteilend, sondern folgen einer feinen Beobachtungsgabe.Die Sprache ist einfach, aber genau.

Zwischen den einzelnen Fällen gibt es persönliche Gedanken und Erinnerungen der Autorin, was ich als positiv empfunden habe. Es lockert etwas auf und lässt die Geschichten besser verdauen.

Insgesamt fühlt sich das Buch an wie ein Mosaik aus Momenten, in denen das Leben sich verändert oder zusammenbricht. Die Texte regen zum Nachdenken an über Schuld, Zufall und wie zerbrechlich das Leben sein kann. Für mich ist das ein sehr gelungenes Buch, das ruhig und ehrlich erzählt, ohne großes Drama, aber mit viel Tiefe.


Klappentex

Seit Jahren beobachtet Yasmina Reza Strafprozesse. Es sind Geschichten, die man mit angehaltenem Atem liest. Ein Mann ermordet die vierköpfige Familie seines Schwagers und legt die Leichenteile seiner Frau zu Füßen. Eine Frau klagt wegen Vergewaltigung und schreibt dem Täter danach glühende Liebesbriefe. Lakonisch und beinahe zärtlich porträtiert Reza die Menschen. Es geht nicht um Schuld oder Unschuld, sondern um den Moment, in dem ein Leben aus der Normalität kippt. Ebenso knapp und eindrucksvoll erzählt sie von persönlichen Begegnungen mit guten Freunden oder in der Familie. Reza zeigt „die Rückseite des Lebens, in seiner Unvollkommenheit, aber auch Heiterkeit“. Ein Meisterwerk voller Tragik, Komik und Empathie. t


Über die Autorin

Yasmina Reza wurde 1957 in Paris geboren. Ihre künstlerische Laufbahn begann sie als Schauspielerin, wurde aber vor allem als meistgespielte zeitgenössische Theaterautorin, Regisseurin und Schriftstellerin bekannt. Ihr Theaterstück „Der Gott des Gemetzels“ wurde 2011 von Roman Polański mit Jodie Foster, Kate Winslet und Christoph Waltz fürs Kino verfilmt. Mit dem Roman "Eine Verzweiflung“ debütierte Yasmina Reza als Autorin. Inzwischen wurde eine ganze Reihe erfolgreicher Romane aus ihrer Feder veröffentlicht. Für ihren Roman "Babylon" wurde sie mit dem Prix Renaudot 2016 ausgezeichnet und ihre Theaterstücke wurden weltweit schon in über 30 Sprachen übersetzt.


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Veröffentlicht am 03.04.2025

Viele kurze Geschichten, dadurch vielfältig, kurzweilig!

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Cover: Das Cover ist erst einmal nicht vielsagend. Irgendwie passt es für mich zum Thema Begegnung, was ja eigentlich auch zum Inhalt passt, denn hier geht es immer um Menschen und eben das Zwischenmenschliche. ...

Cover: Das Cover ist erst einmal nicht vielsagend. Irgendwie passt es für mich zum Thema Begegnung, was ja eigentlich auch zum Inhalt passt, denn hier geht es immer um Menschen und eben das Zwischenmenschliche. Generell ist das Cover erst einmal recht ruhig, wobei der Strich hier schon irgendwie auf einen Konflikt hinweist.

Inhalt: Der Schreibstil ist gut zu lesen. Manche Geschichten (von den 54) sind kürzer als andere, aber generell sind alle recht kurz. Es sind in einem nicht festgelegten Wechsel immer mal Geschichten von der Autorin oder ihren Bekannten/Verwandten oder eben aus Beobachtungen etc. von Fällen direkt aus dem Gerichtssaal. Durch diesen Wechsel und eben überhaupt die Anzahl der Geschichten ist das Ganze natürlich sehr abwechslungsreich. Da sie meistens voneinander entkoppelt sind, denkt man, dass sie nicht sehr tief gehen, aber tatsächlich hat die Autorin hier irgendwie das Gegenteil geschafft und den Charakteren Tiefe geben können. Manche kommen auch mehrfach vor, so dass man diese noch etwas mehr kennenlernt. Durch den Wechsel war man nicht gelangweilt, auch wenn eine kurze Geschichte einem vielleicht mal nicht so zugesagt hat.
Alles in allem eine abwechslungsreiche Sammlung an persönlichen Geschichten und Geschichten aus dem Gerichtssaal, bei der die Autorin die Charaktere kurz, prägnant und auch recht tief darstellt. Wenn man generell daran Interesse hat, kann ich das Buch weiterempfehlen.