Der Gott des Gemetzels
Ein Junge nannte einen anderen eine Petze und daraufhin schlug dieser ihm zwei Zähne aus. Das ist der Grund, warum die beiden Elternpaare der elfjährigen Jungen sich zum Kaffee treffen. Es soll um eine ...
Ein Junge nannte einen anderen eine Petze und daraufhin schlug dieser ihm zwei Zähne aus. Das ist der Grund, warum die beiden Elternpaare der elfjährigen Jungen sich zum Kaffee treffen. Es soll um eine Lösung gehen, die für beide Seiten vertretbar ist. Anfangs funktioniert das auch noch einigermaßen und ein zivilisiertes Gespräch zwischen den Paaren beginnt.
Zu einer Lösung kommt es aber nicht, weil die handelnden Personen immer mehr die Kontrolle über sich verlieren. Zwischendurch sind sie höflich und nett zueinander, aber immer mehr zeigen sie es, wie sie wirklich über die Sache denken. Beide sehen ihre Söhne irgendwie als Opfer an und möchten die Schuld nur sehr ungern zugeben. Immer lauter und fieser wird das Gespräch und als erst der Alkohol ins Spiel kommt, zeigen die Paare ziemlich deutlich, was sie von den anderen Personen halten und auch die Ehepartner bekommen gut ihr Fett weg.
Das Buch zeigt deutlich, wie schnell es schon mal sein kann, dass die zurückgehaltene Aggression sich ihren Weg bahnt, wenn erst mal alle Hemmschwellen gefallen sind. Es ist schon ein erschreckender Bericht eines Gesprächs, das komplett aus dem Ruder läuft, weil die Gesprächsteilnehmer unterschiedliche Vorstellungen davon haben, wer im Recht ist und wie es weiter geht.
Mir hat das Buch gut gefallen, auch wenn ich zwischendurch über den Verlauf der Geschichte doch einige Male den Kopf schütteln musste. Das lag aber nicht daran, dass ich nicht glaube, dass so etwas tatsächlich passieren kann.