Cover-Bild Casting
16,95
inkl. MwSt
  • Verlag: fabulus Verlag
  • Genre: Kinder & Jugend / Kinderbücher
  • Seitenzahl: 295
  • Ersterscheinung: 25.08.2016
  • ISBN: 9783944788289
Yvonne Richter

Casting

Spiel um Dein Leben
Ringel ist ein Siegertyp. Geschickt bewegt er sich in der schillernden Spielewelt, deren Gesetze längst in sämtlichen Bereichen des Lebens gelten. Eine Clique von selbstverliebten Juroren hält das Karussel der Castings und Contests in Gang. Sie sorgen mit drastischen Methoden dafür, dass niemand aus der Reihe tanzt. Als Ringel sich mit Jo anfreundet, beginnt er am Sinn der strengen Regeln zu zweifeln. Das Mädchen und er gehen auf gefährliche Touren. Was sie dabei hinter den Kulissen der Vergnügungsmaschinerie entdecken, stellt alles Gewohnte infrage. Mit einigen Gleichgesinnten finden sie Zuflucht in einer alten Manufaktur und proben den Widerstand. Aber Detektive sind ihnen bereits auf der Spur. Wird es den Ausreißern gelingen, sich gegen das übermächtige System zu behaupten und ihren eigenen Ideen zu folgen?

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Lesejury-Facts

  • Dieses Buch befindet sich bei Lesekatze in einem Regal.
  • Lesekatze hat dieses Buch gelesen.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.06.2018

Spiel ums Leben

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Wenn man heutzutage das Wort "Dystopie" hört, weiß man sofort was gemeint ist. Und doch bin ich immer wieder überrascht was für abenteuerliche Ideen sich Autoren einfallen lassen können.

In diesem Buch ...

Wenn man heutzutage das Wort "Dystopie" hört, weiß man sofort was gemeint ist. Und doch bin ich immer wieder überrascht was für abenteuerliche Ideen sich Autoren einfallen lassen können.

In diesem Buch geht es hauptsächlich um Lovis welcher sich, wie viele andere auch, durch Castings der verschiedenen Art kämpfen muss um Nahrung, eine Wohnung oder gar Schulbildung zu bekommen. Doch es kommt wie es kommt, die Kandidaten , im Buch Castidaten genannt, wollen sich nicht mehr bloss stellen nur um für 3 Monate eine Wohnung zu bekommen und so beginnt der Kampf um Freiheit.

Wir können die Sichtweisen aus mehreren Perspektiven verfolgen und wissen so was gerade bei den Juroren und den leitenden Personen passiert aber auch was die Castidaten oder die Ausgecasteten im Schilde führen. Die Wechsel sind dabei toll getroffen und lassen einen gerade genug erfahren um auf dem laufenden zu bleiben.

Was schnell auffällt sind die Namen der Personen. Da für mich Dystopien immer ein ernstes Thema sind, fand ich diese manchmal zwanghaft auf lustig gemacht. Da man aber bedenken muss das es ein Buch für Jugendliche ist und diese das als durchaus lustig ersehen, hatte ich wider rum Verständnis dafür. Denn Namen wie Quassel Strippe und Kain Maleins sind doch sehr außergewöhnlich.

Die Personen selbst könnten verschiedener nicht sein, aber lassen sich klar unterscheiden. Jede Person hat seine Merkmale und Eigenschaften. Teilweise werden diese mit dem Namen verbunden.

Die Schreibweise fand ich sehr gelungen. Man merkte zwar dass das Buch für Jugendliche gemacht ist. Aber für ein bisschen leichte Lektüre zwischendurch bin ich immer zu haben. Auch fand ich den Ideenreichtum von Frau Richter sehr bemerkenswert. Denn ich fände es garnicht so leicht böse Pläne für die Juroren zu schmieden und gleichzeitig den armen Castidaten das Leben zu verbessern.

Für mich ist das Buch weder Top noch ein Flop. Die Geschichte war gut, die Charaktere auch, nur die Namen störten zwischendurch.Trotzdem hätte man die Geschichte mit mehr Details vielleicht sogar auf ein weiteres Buch verteilen können. Denn gerade die Darstellung der Castings war für mich manchmal doch zu wenig. Auf Grund dessen würde es mich sehr interessieren wie eine Dystopie oder anderes für Erwachsene bei der Autorin klingen würde.

Ein tolle Einsteiger-Dystopie, gerade für Jugendliche und verspielte Erwachsene.

Veröffentlicht am 12.06.2018

Idee gut, Umsetzung dürftig

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Inhalt:
In dieser Welt ist nur noch Platz für Gewinner: Zum allgemeinen Überleben müssen die Menschen Castings besuchen, bei denen sie alles Nötige gewinnen können. Wer mit den Anforderungen der Castings ...

Inhalt:
In dieser Welt ist nur noch Platz für Gewinner: Zum allgemeinen Überleben müssen die Menschen Castings besuchen, bei denen sie alles Nötige gewinnen können. Wer mit den Anforderungen der Castings nicht mehr mithalten kann, wird ausgemustert und ist für diese Industrie nicht mehr zu gebrauchen. Gnadenlos werden die Teilnehmer durch die Aufgaben gepeitscht, Familien getrennt und Streitigkeiten unter Freunden entfacht. Lovis und Jo erleben dies Tag für Tag, doch sie haben den ständigen Kampf ums Überleben satt. Als sich ihnen eine Möglichkeit bietet, ergreifen sie die Chance auf ein freies Leben...

Meine Meinung:
Als ich den Klappentext des Buches gelesen habe, war ich Feuer und Flamme für dieses Buch. Die sehr interessante Idee der Autorin eine Welt zu erschaffen, die überwiegend aus Castings besteht, die die Privilegierten anschauen können und die Armen bewältigen müssen um zu überleben, hat mich in ihren Bann gezogen. Allerdings habe ich schnell gemerkt, dass nicht allzu viel Spannendes passiert. Die Autorin hat in diesem Buch einen eher einfachen Schreibstil und lässt die Charaktere in einfachen Sätzen sprechen. Das würde mich nicht stören, wenn es da nicht gehäuft eigenartige Ausdrücke gäbe, die für Kinder bis 11/12 Jahre vielleicht witzig zu lesen sind, für mich allerdings nicht passend zur dystopischen Thematik waren. Auch die Namensgebung ist teilweise witzig, teilweise skurril, denn zusammen mit dem Verhalten der Charaktere waren diese doch ein wenig seltsam... Durch den einfachen Stil lässt sich das Buch sehr schnell durchlesen und das Design mit dem eingefärbten Buchschnitt sieht gut aus.Die Thematik ist dennoch aktuell, da es heutzutage viele Castings gibt, die man sich im Fernsehen anschauen kann und alles was dahinter steckt auch mal kritisch betrachtet werden sollte. Trotzdem finde ich, dass das Buch eher etwas für Kinder und sehr junge Jugendliche ist, denn mich als Erwachsenen konnte es leider nicht überzeugen.

Fazit:
Eine gute Idee, deren Umsetzung ich persönlich nicht so gut finde, wie der Klappentext versprechen lässt.

Veröffentlicht am 18.10.2016

Durchgefallen

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Jovis lebt in einer Welt, in der alles ercastet werden muss. Nur wer gewinnt, bekommt Nahrung, Kleidung, ein Dach über dem Kopf. Wer nicht mehr mitmacht wird ausgecastet und fristet sein Dasein in einer ...

Jovis lebt in einer Welt, in der alles ercastet werden muss. Nur wer gewinnt, bekommt Nahrung, Kleidung, ein Dach über dem Kopf. Wer nicht mehr mitmacht wird ausgecastet und fristet sein Dasein in einer Fabrik unter miserablen Bedingungen. Nur die herrschende Klasse kennt Wohlstand und bestimmt, welche Casting überhaupt weiterlaufen, denn der Zuschauer entscheidet. Als Jovis in dieser Welt, wo jeder gegen jeden kämpft, Jo trifft und sich mit ihr anfreundet beginnt er, einen Ausweg zu suchen. Einen Weg zu Freundschaft, Familie, Gemeinschaft.
Mich hat die Medienkritik sehr interessiert. Sogenannte Castingshows pflanzen sich in der Fernsehlandschaft fort, wie es Kaninchen nachgesagt wird. Ich war sehr gespannt, wie das bei Casting umgesetzt wird. Auch die Zwei-Klassen-Gesellschaft hat mich neugierig gemacht. Nicht zuletzt war es die Frage, wie in einer Welt ohne Vertrauen dennoch Freundschaft keimen kann. Leider wurden die vielen Möglichkeiten der Materie kaum genutzt.
Stattdessen gehen viele Fragen schnell in den Leerlauf. Jovis und Jo freunden sich einfach an und finden auch schnell weitere Freunde. Castings gibt es eben. Fabriken gibt es eben. Das System gibt es eben, ohne das Gründe genannt werden. Dabei sind Jovis und Jo keinesfalls einfache Kinder, sondern Jugendliche. Außerdem wird erwähnt, dass die Zeit vor den Castings kaum eine Generation zurück liegt. Jovis kann sich noch daran erinnern, mit seiner Mutter in einem Haus mit Garten gelebt zu haben, bevor die Castings Überhand genommen haben. Trotzdem ist die gesamte Gesellschaft nur noch auf Castings eingestellt, normale Berufe gibt es nicht mehr, die Menschen wissen nicht einmal mehr, wie sie sich um sich selbst kümmern sollen.
So gut der Ansatz auch ist, so unvollständig ist die Umsetzung. Beispielsweise gibt es in Museum, in dem Handwerker bei ihrer Arbeit beobachtet werden können. Diese Menschen sind betont alt. Das sticht sich für mich mit der Aussage über Jovis frühe Kindheit. Die Menschen vergessen ja nicht einfach von heute auf morgen ihre Schulbildung und Ausbildung, wenn sie gezwungen werden, bei Castings mitzumachen. Auch der Ausgang der Geschichte ist zwar nett, aber nicht konsequent. Von Profit auf Wohltäter in zwei Seiten. Und die Frage, nach der herrschenden Klasse stellt sich der Roman im Grunde nicht. Wenn alle in Castings sitzen oder für sie arbeiten, wer produziert dann, wer arbeitet, wer schaut fern? Die ominösen Anderen haben jedenfalls keinen Raum im Roman.
Auch die Namensgebung erinnert eher an ein humoristisches Kinderbuch. „Quassel Strippe“ und „Kon To“ agieren neben „Schlawienchen“, „Admiral“ und „Kami Katze“. Das wirkt schnell gezwungen komisch und in einer Dystopie in der Ausprägung auch irgendwie fehl am Platz. Gleiches gilt für den oft sehr einfach gehaltenen Stil, die Aussagen, die sich  mitunter widersprechen. Ein wichtiges Beispiel ist für mich Jovis‘ Mutter, die in einer Fabrik wohnt, weil sie den Castings den Rücken gekehrt hat, von ihrem Sohn aber besucht wird und ihn besucht, und der Überraschung Jovis‘ als er erfährt, dass „ausgecastete“ in Fabriken wohnen. Der Roman ist hier schlicht nicht konsequent, und leider nicht nur hier.
Casting. Spiel ums Leben hat einen guten Ansatz und könnte eigentlich auch ein guter Roman sein. Der Stil ist in den Grundzügen gut, allein die Ausarbeitung passt nicht zur Dystopie und dem Genre des Jugendbuchs. Eine kuriose Mischung aus kindlichen Elementen, die hier eher kindisch wirken und Protagonisten, die dem schon entwachsen sind. Casting hat mich leider nicht begeistern können.