Nicht ganz überzeugend
Zeruya Shalevs Roman zeichnet die Lebenswege und Schicksale zweier Frauen nach. Da ist zunächst die betagte Rachel, die auf ihr Leben zurückblickt. Als junge Frau war sie bei den Lechi aktiv, hatte Ideale ...
Zeruya Shalevs Roman zeichnet die Lebenswege und Schicksale zweier Frauen nach. Da ist zunächst die betagte Rachel, die auf ihr Leben zurückblickt. Als junge Frau war sie bei den Lechi aktiv, hatte Ideale für die sie gekämpft hat, die ein Leben lang ihre Weltanschauung geprägt haben und die letztlich auch Auswirkung auf ihr Familienleben hatten.
Atara ist die zweite Protagonistin des Romans. Sie will mehr über ihren Vater erfahren, Rachels ersten Ehemann und nimmt deshalb Kontakt zu ihr auf. Auch ihr Familienleben ist durch Konflikte geprägt, die sich im Laufe des Romans zuspitzen.
Im Folgenden entfaltet sich eine Geschichte, die sehr auf das Innenleben und auf die Gedanken seiner zwei Hauptcharaktere konzentriert ist. Zunächst gelingt es Shalev gut, den Erinnerungen und Empfindungen ihrer Figuren nachzuspüren. Doch bald schon wird deutlich, dass es zu häufig zu abrupten Wechseln zwischen einzelnen Themen und zu Ausschweifungen kommt. Die Gedanken der Charaktere drehen sich dann im Kreis und für den Leser wird es zunehmend schwerer, sich in dieser Geschichte an etwas festzuhalten.
Shalevs Geschichte findet nicht wirklich zu sich selbst. Es fehlt ihr an einem stabilen Gerüst und deshalb kann ich dem Buch trotz der teils sehr schönen und fast schon poetisch anmutenden Sprache nur drei Sterne geben. Schade!