Viel Potenzial verschenkt
Zitat:
„Jay konnte nur vermuten, dass Em ihre Abgründe, ihre Dämonen von ihrer Mutter geerbt hatte und sie hinter der pragmatischen, harten Schale, die von ihrem Vater kam, in Schach hielt.“
Darum geht’s:
Als ...
Zitat:
„Jay konnte nur vermuten, dass Em ihre Abgründe, ihre Dämonen von ihrer Mutter geerbt hatte und sie hinter der pragmatischen, harten Schale, die von ihrem Vater kam, in Schach hielt.“
Darum geht’s:
Als in einem Luxushochhaus die gesamte Technik ausfällt und Rauch aus den Belüftungsschächten strömt, muss Emma hilflos zusehen, wie ihre Freundin aus dem 15. Stock in den Tod springt. Kurz darauf wird Emma verhaftet: Man beschuldigt sie, sich in die Gebäudetechnik gehackt und die Katastrophe ausgelöst zu haben. Emma sieht sich einer Intrige ausgesetzt. Als sie selbst Ziel eines weiteren Angriffs wird, beschließt sie, zurückzuschlagen. Die Spur führt nach Brixton Hill, zu einem Stalker – doch Emma entdeckt bald ein Verbrechen, bei dem es um sehr viel Geld geht und in das möglicherweise auch ihre Familie verstrickt ist.
So hat es mir gefallen:
Das Buch beginnt mit einem vielversprechenden Szenario: Als Emmas Freundin aus dem 15. Stock eines Luxushochhauses springt, verwandelt sich ihr Leben in einen Albtraum. Diese tolle Prämisse legt den Grundstein für einen wirklich spannenden Thriller, der das Potenzial gehabt hätte, von der ersten bis zur letzten Seite zu fesseln. Die Figuren, insbesondere Emma, sind gut ausgearbeitet. Sie ist vielschichtig und authentisch, was sie zu einer sympathischen Hauptfigur macht. Die Andeutungen über ihre Vergangenheit und die ständige Bedrohung, die sie umgibt, lassen hoffen, dass sich hier ein komplexes Netz aus Lügen und Machenschaften entfaltet.
Doch leider erfüllt das Buch in puncto Spannung nicht die hohen Erwartungen. Trotz der guten Ausgangssituation und der interessanten Thematik leidet die Geschichte stark am fehlenden Spannungsbogen. Es kommt zu keiner Zeit wirkliche Spannung auf, und oft fehlte mir der Anreiz, umzublättern und weiterzulesen. Es mangelt viel zu oft an Höhepunkten und spektakulären Wendungen, die einen Thriller eben auszeichnen. Stattdessen gibt es viele lange Passagen, in denen die Handlung ins Stocken gerät.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass „Brixton Hill“ ein Buch ist, das zwar mit einer starken Ausgangslage und interessanten Figuren beginnt, jedoch in der Umsetzung an Spannung und Dramatik erheblich schwächelt. Während die Zutaten für einen großartigen Thriller vorhanden sind, bleibt das Buch letztlich hinter den Erwartungen zurück. Ich wollte es wirklich mögen, aber ohne die nötige Spannung war es schwer, sich vollends auf die Geschichte und die Figuren einzulassen.
6/10