Ein Abenteuerroman
Simon, ein kleiner Glasbläser aus dem Schwarzwald träumt davon, einmal ein Ritter zu sein. Das Schicksal meint es dann aber anders mit ihm. Es schickt ihn auf die Reise über die Alpen. Er bekommt den Auftrag ...
Simon, ein kleiner Glasbläser aus dem Schwarzwald träumt davon, einmal ein Ritter zu sein. Das Schicksal meint es dann aber anders mit ihm. Es schickt ihn auf die Reise über die Alpen. Er bekommt den Auftrag herauszufinden, wie Kristallglas hergestellt wird. Nur die Glasbläser in Venedig verstehen sich darauf, dieses reine Glas herzustellen. Für Simon bedeutet es eine lange gefahrvolle Reise. Er bekommt als Begleitung den Scherbensammler Ulf an die Seite gestellt. Zu dritt machen sie sich auf den Weg nach Venedig, der Dritte im Bunde ist ein herzensguter aber störsicher Esel.
Die Geschichte um Simon findet ihren Anfang damit, dass dieser für die Tochter des Burgvogts schwärmt. Er will ihr ein Geschenk machen und wird dabei erwischt. Nun muss er, um Strafe zu umgehen, nach Venedig und dort das Geheimnis der Glasherstellung stehlen. Natürlich wird er auf dem Weg dorthin einige Gefahren überstehen müssen und auch in der Stadt angekommen, läuft es nicht so, wie es sich Simon vorgestellt hat. Dafür lernt er aber immer wieder Menschen kennen, die ihn unterstützen. Vor allem seinem Begleiter Ulf hat er es zu verdanken, dass er immer wieder Unterstürzung findet und so weiterkommt.
Für mich ist ohnehin Ulf der wahre Held dieser Geschichte. Seine treue Art, sein ganzes Wesen überzeugen einfach. Er wird schon im Klappentext als Tumb bezeichnet und es ist schnell klar, dass Ulf schon einiges im Leben hinter sich hat. Er ist sicher nicht der Klügste unter der Sonne, aber durch seinen Mut und sein Herz hält er alles zusammen.
Ralf H. Dorweiler lässt seine Protagonisten so einiges erleben. Sie reisen nicht nur nach Venedig, sondern noch viel weiter und geraten zudem noch mitten hinein in einen Krieg um Konstantinopel, und als wenn dies alles noch nicht genug wäre, treibt auch noch ein Serienmörder sein Unwesen und kreuzt immer wieder auch die Wege von Simon. Dies alles steht auch schon auf dem Klappentext und ist somit keine Überraschung mehr beim Lesen.
Auf der einen Seite hat der Autor die einzelnen Reiseabschnitte wunderbar erzählt. Abenteuer, die Simon und Ulf überstehen mussten, um an ihr Ziel zu kommen, sind gut ausgearbeitet. Aber auf der anderen Seite kann es dann doch auch zu viel werden. Da ist dann noch dieser Mörder, der ja eigentlich gejagt und gefasst werden sollte. Aber dieser Teil der Geschichte rückt immer mehr in den Hintergrund. Schade, denn hier wäre sicher viel Spannung möglich gewesen. So bleibt eben doch nur eine Reisebeschreibung und die Suche nach der Liebsten lenkt auch irgendwie komplett vom eigentlichen Thema ab. Mir waren hier schon fast zu viele Schauplätze vorhanden, allerdings versteht der Autor es, seine Geschichte gut zu erzählen.
„Das Geheimnis des Glasbläsers“ ist ein schöner historischer Abenteuerroman. Er ist leicht und schnell zu lesen, hat ein paar Wendungen, die vielleicht nicht unbedingt vorhersehbar waren und eine kleine Liebesgeschichte, die zwar mir an manchen Stellen etwas zu vordergründig war, aber ansonsten gut unterhalten hat. Ein kleines Nachwort und ein ausführliches Personenregister beenden dann das Buch.