Intelligenter Krimi auf sprachlich hohem Niveau
Klappentext: Die Halbinsel Höri versinkt im Schnee, ihre Bewohner sind in einer weißen Falle gefangen. Kommissar Sito wollte hier eigentlich ein paar ruhige Tage verbringen, doch da versetzt ein Wolf die ...
Klappentext: Die Halbinsel Höri versinkt im Schnee, ihre Bewohner sind in einer weißen Falle gefangen. Kommissar Sito wollte hier eigentlich ein paar ruhige Tage verbringen, doch da versetzt ein Wolf die Menschen in Angst. Die Lage spitzt sich zu, als eine Schriftstellerin ermordet aufgefunden wird – inmitten zahlloser Manuskriptseiten, auf denen immer wieder ein Name steht: Sito. Als am Neujahrstag auch noch ein Kind verschwindet, gerät Sito in einen Strudel aus Lügen und Gewalt. Und die Jagd auf den Wolf beginnt …
Ein weiterer Fall für Kommissar Sito, den ich bereits in "Die Dunkle Seite des Sees" kennenlernen durfte. Diesmal spielt die Handlung im tiefsten Winter, beim lesen ist die Kälte fast zu spüren. Mit einem etwas mulmigen Gefühl sind Sito und Miriam in den Kurzurlaub aufgebrochen, schon auf der Hinfahrt werden sie Zeuge eines grauenhaften Autounfalls. Die Reise scheint unter keinem guten Stern zu stehen, einmal in Gaienhofen angekommen, brauchen die Kollegen vor Ort seine Unterstützung beim einem Mordfall.
Der Krimi ist anspruchsvoll geschrieben, die Landschaft am Bodensee richtig klasse beschrieben, so dass ich die Szenerie bildlich vor Augen hatte. Die Autorin erzeugt eine einzigartige Stimmung. Leicht melancholisch im tiefen Winter, rätselhaft durch den Mord, geheimnisvoll und schaurig durch die Wolfssichtungen. Der Wolf, der die Menschen in Angst und Schrecken versetzt. Einige wollen ihn abschießen, andere beschützen. Mittendrin befindet sich Sito, der Angst haben muss, im Mordfall selbst als Verdächtiger zu gelten. Als dann auch noch ein Mädchen verschwindet kocht die Volksseele hoch, die Stimmung wird explosiv. Und dann ist da noch Sitos Befürchtung, dass sein weißer Schäferhund, der dem Wolf zum verwechseln ähnlich sieht, in Gefahr geraten könnte.
Sito ist immer noch ein Mann mit Geheimnissen, auch wenn es einige Hinweise zu den vorigen Fällen gibt, wird nicht zu viel verraten. Da die Krimis für sich abgeschlossen sind, ist es nicht zwingend, die anderen Teile zu kennen. Es gibt ein Wiedersehen mit alten Bekannten, aber auch neue Figuren, die sehr gut beschrieben sind. Die Handlung wird immer wieder durch Auszüge aus dem Skript und dem Tagebuch der ermordeten Autorin unterbrochen, so erfährt man nach und nach was sich in den Wochen zuvor abgespielt hat. Der Plot ist fesselnd, einmal angefangen konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen. 4,5 Sterne
Fazit: Intelligenter Krimi auf sprachlich hohem Niveau mit malerischen Landschaftsbeschreibungen und viel Atmosphäre.