Sehr überzeugend
„Der Augenjäger“ ist der direkte Nachfolger von „Der Augensammler“. Zwar sind die beiden Geschichten in sich abgeschlossen, jedoch bauen sie schon aufeinander auf und sollten deshalb auf jeden Fall – meiner ...
„Der Augenjäger“ ist der direkte Nachfolger von „Der Augensammler“. Zwar sind die beiden Geschichten in sich abgeschlossen, jedoch bauen sie schon aufeinander auf und sollten deshalb auf jeden Fall – meiner Empfehlung nach – in der richtigen Reihenfolge gelesen werden. Sonst würde einfach zu viel gespoilert werden, sodass es dann auch nicht mehr so spannend sein dürfte, „Der Augensammler“ zu lesen.
Die Charaktere sind dementsprechend in Teilen bereits aus „Der Augensammler“ bekannt. Erneut werden auch die Kapitel aus Alexander Zorbachs Sicht in der Ich-Form erzählt und alle anderen durch einen beobachtenden Erzähler. Ein großer Unterschied besteht jedoch darin, dass man nun auch mehr über die Vergangenheit der einzelnen Figuren erfährt. Insbesondere natürlich Alina und Alexander, die nach wie vor die Hauptcharaktere sind. So werden sie nicht langweilig und bleiben nicht auf dem gleichen „Level“ wie im vorherigen Teil. Stattdessen gewinnen sie an Tiefe und Hintergründen. Nichtsdestotrotz bin ich immer noch etwas skeptisch gegenüber Alinas „Gabe“ aufgestellt, die nicht so ganz dazupassen wollen, finde ich.
Typischerweise fügen sich die einzelnen kleinen Handlungsstränge zusammen zu einem großen, sodass dann auch der rote Faden mit dem Fortgang der Handlung immer stärker hervortritt. Die vielen Plottwists werfen einen gerade am Ende richtig um und haben mich völlig unerwartet erwischt.
Ein weiterer Pluspunkt ist auf jeden Fall die Darstellung des Augenjägers Dr. Suker. Seine Psychopathie wirkt so glaubwürdig in den Hintergründen und den Erlebnissen, die sie ausgelöst haben. So gewinnt die gesamte Geschichte eine große Menge Authentizität, was das Gelesene noch viel erschreckender macht!
Fazit
Auch „Der Augenjäger“ konnte mich wirklich überzeugen. Es ist ein wirklich spannendes und nervenaufreibendes Buch, das man jedoch nicht lesen sollte, wenn man „Der Augensammler“ noch nicht kennt und vorhat, es auch zu lesen.