eBook-Leserunde zu "Das Lazarus-Syndrom" von Guido M. Breuer

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Mit Autoren-Begleitung
Guido M. Breuer (Autor)

Das Lazarus-Syndrom

Ein packender, atmosphärischer Thriller um die skandalösen Machenschaften der Organmafia!

Dr. Johannes Krafft, genannt "Joe the Butcher", ist ein gebrochener Mann. Seit er seine Familie bei einem Unfall verlor, verdingt sich der brillante Chirurg als ambulanter Operateur für eine Organspende-Organisation. Ist es Zufall, dass in letzter Zeit immer mehr geeignete Spender sterben? Als ein alter Bekannter ermordet wird, beginnt Joe Fragen zu stellen.

Bald gerät er nicht nur selbst ins Visier er Ermittlungen, sondern auch ins Fadenkreuz der Gegenseite, die einen Skandal um jeden Preis vermeiden will. Doch im Kampf gegen die übermächtig scheinende Organspende-Mafia steht mehr auf dem Spiel als nur sein eigenes Leben. Wem kann Joe noch trauen?


Timing der Leserunde

  1. Bewerben 10.10.2016 - 20.11.2016
  2. Lesen 12.12.2016 - 01.01.2017
  3. Rezensieren 02.01.2017 - 15.01.2017

Bereits beendet

Schlagworte

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Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Veröffentlicht am 09.01.2017

Kampf gegen die Organ-Mafia

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Zum Inhalt:
Ein tödlicher Autounfall seiner schwangeren Frau hat Joe komplett aus der Bahn geworfen. Er ersäuft seinen Kummer in teurem Alkohol und stößt Freunde, Arbeitskollegen und seine Lebenspartnerin ...

Zum Inhalt:
Ein tödlicher Autounfall seiner schwangeren Frau hat Joe komplett aus der Bahn geworfen. Er ersäuft seinen Kummer in teurem Alkohol und stößt Freunde, Arbeitskollegen und seine Lebenspartnerin vor den Kopf. Einzig die Arbeit als Transplanteur gibt seinem Leben noch Struktur und einen Hauch von Sinn. Aber dann erhält er einen Hilferuf von einem bald toten Studienkollegen, findet sich im Sumpf der Organmafia wieder und beginnt trotz aller widrigen Umstände zu kämpfen.

Mein Eindruck:
Das Thema „Missbrauch bei Organspenden“ ist zwar ein alter Hut – schon vor vierzig Jahren erzeugte die Miniserie „Fleisch“ ein ungutes Gefühl bei dem geschockten Fernsehpublikum.
Guido M. Breuer verpasst dem alten Wein jedoch einen Schlauch des 21. Jahrhunderts, der in der hübschen Nuance der zu erwartenden Möglichkeiten des 3D-Drucks schillert. So ergeben sich mehrere anzunehmende Motive und die Anzahl der Verdächtigen steigt, was die Leser zum munteren Mitraten animiert. Ein Nachteil dieses Konstrukts ist, dass es eben sehr erdacht wirkt, - einem Thriller sollte das aber ehrlicherweise nicht zum Nachteil gereichen.
Wesentlich schwieriger ist es, sich auf die Hauptperson einzulassen. Viel zu viel Alkohol mit allen seinen unangenehmen Nebenwirkungen (auf das Ausführlichste dargestellt), dazu ein sehr abweisendes, zynisches und arrogantes Verhalten machen es schwer, sich mit Joe the Butcher anzufreunden oder auch nur Verständnis für ihn aufzubringen, - trotz des schweren Schicksals.
Außerdem bleiben einige Fragen offen und ungeklärt, was zu Abzügen in der B-Note führt. Aber in Gänze handelt es sich beim „Lazarus-Syndrom“ um eine spannende Geschichte, für die das Geld auf gar keinen Fall hinausgeworfen ist.

Mein Fazit:
Eine sehr unbequeme Hauptfigur in einer interessanten und wichtigen Thematik

4 Sterne

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Veröffentlicht am 04.01.2017

Das Lazarus-Syndrom – Spannend, beklemmend und verwirrend

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Das Lazarus-Syndrom beginnt vielversprechend. Hauptfigur ist Joe – The Butcher. Den grausigen Spitznamen hat er seinem Job zu verdanken: Er entnimmt Sterbenden Organe, damit andere Schwerkranke weiterleben ...

Das Lazarus-Syndrom beginnt vielversprechend. Hauptfigur ist Joe – The Butcher. Den grausigen Spitznamen hat er seinem Job zu verdanken: Er entnimmt Sterbenden Organe, damit andere Schwerkranke weiterleben können. Er ist hochprofessionell, brillant und ein ständig besoffenes Ekelpaket. Einer der Gründe, warum seine glänzende Mediziner-Karriere den Bach runterging. Ohne viel Federlesens nimmt Guido M. Breuer den Leser mit in die Welt der Organtransplantationen, mit der man sich – ist man nicht betroffen - nur ungern intensiv auseinandersetzt.
Schon auf den ersten Seiten entsteht eine Betroffenheit, die ihres gleichen sucht. Schonungslos und ganz ohne Weichzeichner schildert der Autor die Organentnahme an einer jungen Frau. Er nimmt den Leser mit in eine Welt des Schmerzes und der Verzweiflung, eine schockierende Welt, in der der Tod des Einen das Weiterleben eines anderen bedeutet.
Detailliert beschreibt Guido M. Breuer den blutigen Ablauf: Man ist förmlich dabei und steht mit dem Operator im OP, steht im Blut der Sterbenden. Als könnte es nicht noch schlimmer werden, bekommt die hirntote Frau Zuckungen, schlägt wie wild um sich. Wie kann das sein, fragt man sich als unwissender Leser. Und doch ist es ein bekanntes Phänomen: das Lazarussyndrom. Schockierend und doch keine Seltenheit, wie es scheint, wenn die Anästhesie versagt. Angeblich hat der Sterbende nach dem Hirntod keine Schmerzen mehr. Ist das wirklich so?, fragt man sich unweigerlich.
Das Thema ist packend beschrieben, der Schreibstil flüssig, man kann einfach nicht aufhören zu lesen. Und wer besonders gefesselt ist, fängt an, zu recherchieren. Stellungnahmen des Ethikrates, Abhandlungen zum Hirntod. Material gibt es ohne Ende.
So weit so gut. Irgendwann aber wird klar, dass bei den Organentnahmen nicht alles mit rechten Dingen zugeht. Da ist der Fall eines kleinen Jungen und seiner verzweifelten Eltern. Das Entnahmeteam steigt schon aus dem Hubschrauber und ist auf dem Weg zum OP, kurz nachdem der Hirntod des Kindes festgestellt wurde. Seltsam! Aber auch der Tod eines alten Studienfreundes, der in Asien an einer 3D-Technik für künstliche Organe arbeitet und sich während einer Vortragsreise mit ihm treffen wollte, wirft Fragen auf. Hier geht es nicht mit rechten Dingen zu, das wird auch Joe sehr schnell klar, der seine Tage nach dem Tod seiner schwangeren Frau vor einigen Jahren nur mit großen Mengen Whisky, Weinbrand und Wodka übersteht – Hauptsache hochprozentig.
Was steckt dahinter? Joe beginnt zu recherchieren und gerät in das Fadenkreuz eines lustlos erscheinenden Kriminalkommissars, für den er sofort ein Verdächtiger ist. Aber auch die Organmafia hat ihn zunehmend im Blick und jeder Tag wird gefährlicher, nicht nur für ihn, sondern auch für die Menschen, die ihm wichtig sind.
Ein spannendes Buch, das man nicht aus der Hand legen kann. Auch als die Handlungsstränge zunehmend verwirrender werden und unlogisch erscheinen. Dennoch bleibt am Ende ein leicht enttäuschtes Kopfschütteln, immerhin hat das Buch so gut begonnen, dass man sich wünscht, es würde auch auf ähnlich hohem Niveau enden. Das tut es leider nicht. Dennoch habe ich es sehr gern gelesen, es greift viele Fragen rund um die Transplantationsmedizin auf und bringt den Leser dazu, sich intensiver mit dem Thema Organspende auseinanderzusetzen. Guido M. Breuer setzt wichtige Impulse – das sollte man bei aller Kritik nicht vergessen.

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Veröffentlicht am 03.01.2017

Von Lebenden und den Toten

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Der ehemals brillante Chirurg Dr. Johannes Krafft hat seine schwangere Frau durch einen Unfall verloren, an dem er sich selbst die Schuld gibt. Seitdem arbeitet er für eine Organspende-Organisation im ...

Der ehemals brillante Chirurg Dr. Johannes Krafft hat seine schwangere Frau durch einen Unfall verloren, an dem er sich selbst die Schuld gibt. Seitdem arbeitet er für eine Organspende-Organisation im Entnahmeteam. "Joe the Butcher", ist ein echter ‚Charmbolzen‘. Ihm graut es vor den Lebenden und den Toten, und vor allem graut es ihm vor ihm selber, da er sich weder als das eine noch als das andere sieht. Bei Joe passte man auf was man sagte. Joe war nicht gut drauf. Zumindest wenn er nüchtern war. Alkohol ist sein Überlebenselixier.

Trotzdem fällt es ihm auf, dass sich in letzter Zeit seine Einsätze häufen und immer mehr geeignete Spender sterben? Wie ist das zu erklären? Und Robert Weber, ein Bekannter aus Studienzeiten, der in der Transplantationsforschung an einer interessanten Entwicklung arbeitet, bittet Joe um ein Treffen und wird von ihm tot in der Herrentoilette aufgefunden?

In Guido Breuers Thriller steht das Thema Organspende im Mittelpunkt. Ein umstrittenes Thema. Viele Menschen wären bereit ein Organ nach ihrem Ableben zu spenden, aber bei vielen überwiegt eben auch die Skepsis. Das Buch ist leider nicht angetan, dem Leser diese Skepsis zu nehmen.

Das Buch ist spannend geschrieben mit kurzen knackigen Kapiteln. Es liest sich flüssig, was der Spannung zugutekommt. Die Protagonisten sind gut beschrieben. Auch wenn Joe nicht unbedingt sympathisch rüberkommt, ein kaputter und alkoholkranker Typ, mochte ich dennoch seine Ecken und Kanten. Der Umgang mit seiner Katze hatte teilweise was Rührendes.

Das letzte Drittel wurde mir dann doch ein bisschen zu amerikanisch. Verfolgungsjagden wie in amerikanischen TV-Krimis. Dadurch verlor für mich die Handlung etwas. Dennoch, davon abgesehen, ein sehr spannender Unterhaltungskrimi, den ich jederzeit empfehlen kann.

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Veröffentlicht am 02.01.2017

Spannender Thriller mit heiklem Thema

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Der Chirurg Joe ist seit dem Unfalltod seiner Frau Birgit ein gebrochener Mann. Gefangen in seiner Alkoholsucht und ohne Perspektive verschwendet er seine Fähigkeiten in einem Organentnahmeteam. Früher ...

Der Chirurg Joe ist seit dem Unfalltod seiner Frau Birgit ein gebrochener Mann. Gefangen in seiner Alkoholsucht und ohne Perspektive verschwendet er seine Fähigkeiten in einem Organentnahmeteam. Früher war er es, der die Transplantationen durchgeführt hat, heute ist er dazu nicht mehr in der Lage. Nur seine Katze und seine Freundin Uli halten im (noch) die Treue. Doch Joe fallen immer mehr Ungereimtheiten auf. Die Zahl der Organspender ist sprunghaft angestiegen. Als auch noch sein alter Kommilitone ermordet wird, beginnt Joe nachzuforschen. Und gerät in die skrupellosen Machenschaften einer Organmaffia, die sein eigenes Leben gefährden.

Ich durfte das Buch bereits vor Veröffentlichung im Rahmen einer Leserunde lesen. Das Buch ist in kurze Kapitel eingeteilt, die ein schnelles Lesen ermöglichen. Hier wechseln die Perspektiven ab und an, die die Spannung erhöhen. Joes Charakter ist sehr gut ausgearbeitet, auch wenn ihn das nicht viel sympathischer macht. Auf seiner Suche nach Antworten gerät er immer weiter in Gefahr, was ihn anfangs allerdings überhaupt nicht stört. Er geht eher grob vor bei seiner Suche nach Antworten. Der Leser bekommt den einen oder anderen Hinweis auf die Personen, die hier mit drinhängen, tappt aber meist im Dunkeln. Bis zum Schluss habe ich verschiedene Personen verdächtigt, oft allerdings die falschen.

Das zentrale Thema Organspende und Organhandel ist sehr heikel. Denn dass viel mehr Menschen auf ein Spenderorgan warten als es Spender gibt, ist kein Geheimnis. Umso brenzliger ist nun das Thema Organhandel bzw. Organmaffia, denn es spielt mit den Ängsten der Menschen, früher als nötig hirntot erklärt zu werden, um an die wertvollen Organe zu kommen.

Ein lesenswerter Thriller.

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Veröffentlicht am 02.01.2017

Das Lazarus-Syndrom - lesenswert!

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Der brillante Chirurg Dr. Johannes Krafft hat nach dem Unfalltod seiner Familie Zuflucht im Alkohol gefunden. Er arbeitet seitdem nur noch als Operateur für eine Organspende-Organisation. Doch ihm fällt ...

Der brillante Chirurg Dr. Johannes Krafft hat nach dem Unfalltod seiner Familie Zuflucht im Alkohol gefunden. Er arbeitet seitdem nur noch als Operateur für eine Organspende-Organisation. Doch ihm fällt auf, dass die Anzahl passender Organspender in letzter Zeit drastisch gestiegen ist. Kann das Zufall sein? Als dann noch ein alter Bekannter ermordet wird, beginnt Joe, Fragen zu stellen. Das gefällt der Gegenseite gar nicht, so dass Joe ins Fadenkreuz der Organspende-Mafia gerät. Dabei bringt er nicht nur sich selbst in Lebensgefahr.

Ich bin sofort sehr gut in die Geschichte rein gekommen. Der Schreibstil ist sehr angenehm und flüssig zu lesen, so dass die Seiten regelrecht dahin flogen. Das wurde unterstützt durch die sehr kurzen Kapitel, wodurch ich immer dachte “eins geht noch schnell”. Der Spannungsbogen wurde gut aufgebaut und gehalten und ich wollte unbedingt wissen wie es weitergeht und wer wie in der Sache mit drin steckt. Mit einigen Vermutungen lag ich richtig, auf anderes dagegen bin ich nicht gekommen. Das gefiel mir gut. Der Hauptprotagonist Joe Krafft war mir sympathisch, auch wenn er aufgrund seiner Alkoholsucht ständig am Trinken war. Ich empfand ihn als menschlich und er tat mir auch etwas leid, denn sein Schicksal war bestimmt nicht leicht zu verkraften. Auch die weiteren Personen wurden gut gezeichnet, so dass ich mir ein gutes Bild von ihnen machen konnte. Das Thema des Plots fand ich spannend und interessant. Organspende ist ja an sich schon ein Thema, was häufig verdrängt wird oder wo man sich unsicher ist, ob eine Entscheidung Auswirkungen auf die lebenserhaltenden Maßnahmen einer Behandlung hat. Ich fand den Thriller lesenswert und vergebe vier Sterne.

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