Cover-Bild Zugvögel
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: S. FISCHER
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 400
  • Ersterscheinung: 26.08.2020
  • ISBN: 9783103974706
Charlotte McConaghy

Zugvögel

Roman
Tanja Handels (Übersetzer)

Auf der Suche nach Erlösung folgt eine junge Frau den letzten Küstenseeschwalben in die Antarktis

»Ein grandioses Buch« Olli Schulz

Franny hat ihr ganzes Leben am Meer verbracht, die wilden Strömungen und gefiederten Gefährten den Menschen vorgezogen. Als die Vögel zu verschwinden beginnen, beschließt die Ornithologin den letzten Küstenseeschwalben zu folgen. Inmitten der exzentrischen Crew eines der letzten Fischerboote macht sie sich auf den Weg in die Antarktis. Schutzlos ist die junge Frau den Naturgewalten des Atlantiks ausgeliefert, allein die Vögel sind ihr Kompass. Doch wohin die Tiere sie auch führen, vor ihrer Vergangenheit kann Franny nicht fliehen. Ihr folgt das Geheimnis eines Verbrechens, die Geschichte einer außergewöhnlichen Liebe. Und schon bald entwickelt sich die Reise zu einem lebensbedrohlichen Abenteuer.

Charlotte McConaghys »Zugvögel«, in deutscher Übersetzung von Tanja Handels, ist eine Ode an die wilden Geschöpfe dieser Erde und eine bewegende Geschichte über die Wege, die wir für die Menschen gehen, die wir lieben.

»Eines der schönsten und herzzerreißendsten Bücher, die ich je gelesen habe!« Emily St. John Mandel, Bestsellerautorin von »Das Licht der letzten Tage«

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.09.2020

Mitreißend, irgendwie gut, nicht ganz überzeugend

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Zugvögel, der Debütroman von Charlotte McConaghy, ist für mich sehr schwer zu bewerten. Ich brüte jetzt schon eine ganze Woche darüber und bin immer noch nicht ganz sicher in meiner Punktevergabe. Positiv ...

Zugvögel, der Debütroman von Charlotte McConaghy, ist für mich sehr schwer zu bewerten. Ich brüte jetzt schon eine ganze Woche darüber und bin immer noch nicht ganz sicher in meiner Punktevergabe. Positiv stehe ich der schönen Sprache und der Erzählweise gegenüber. Die Autorin schafft es über den gesamten Roman hinweg, das Interesse des Lesers aufrecht zu erhalten. Man wird immer wieder geködert mit einer potenziellen Entwicklung der Charaktere und der Handlung, die wirklich attraktiv wäre. Leider, und das ist für mich das Negative, kommt es fast nie zu dem, was man sich ausgemalt hatte.

Aus meiner Sicht liegt es an zahlreichen Baustellen, die bedeutungsschwer aufgerissen werden mit großem Bohei und dann teilweise im Sande verlaufen oder sich ganz samtweich auflösen. Beispielsweise wird die Mythologie der Selkies ins Spiel gebracht und der Kapitän des Fischerbootes, das Franny in die Antarktis bringen soll, sagt abwertend etwas in der Art: „Die ist auch so eine“. Am Ende meinte er wohl nur, dass Franny eine Landratte sei. Danach spielt die Mythologie überhaupt keine Rolle mehr. Unter dieser Sichtweise war für mich auch die Auflösung des schon im Klappentext angekündigten Verbrechens enttäuschend. In meiner Wahrnehmung erscheinen diese reißerischen Ankündigungen mit den eher normalen, fast schon langweiligen Auflösungen als logische Fehler.

Trotzdem habe ich den Roman gern gelesen und verstehe nicht ganz warum, denn eigentlich sind logische Fehler für mich untragbar. Dabei habe ich mit großem Interesse die verrückten Gedankengänge von Franny, der Hauptfigur, verfolgt. Die Entstehung ihrer Beziehung zu Niall war fast schon filmreif. Darüberhinaus mochte ich ihren Ehrgeiz und ihr Engagement in Bezug auf die Begleitung der Seeschwalben nach Süden, sowie ihr Durchhalte- und Durchsetzungsvermögen auf der beschwerlichen Reise mit dem Fischerboot. Die Atmosphäre auf dem Boot und das Beziehungsgeflecht der Crew war aus meiner Sicht sehr schön herausgearbeitet.

Fazit: Gern gelesen, teils kopfschüttelnd beendet. Vielleicht war es hier und da dermaßen übertrieben, dass es schon wieder gut war.

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Veröffentlicht am 01.09.2020

Unzähmbare Geschöpfe

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Franny ist Mitte Dreißig und hat neben ihrer tiefen Affinität zu Tieren eine dunkle Vergangenheit – ihre Mission in „Zugvögel“ ist es, den letzten verbliebenen Küstenseeschwalben auf ihrem weiten Zugweg ...

Franny ist Mitte Dreißig und hat neben ihrer tiefen Affinität zu Tieren eine dunkle Vergangenheit – ihre Mission in „Zugvögel“ ist es, den letzten verbliebenen Küstenseeschwalben auf ihrem weiten Zugweg in die Antarktis zu folgen – koste es, was es wolle. Das Setting des mystischen Romans spielt in einer möglichen, nahen Zukunft – fast alle Wildtiere sind ausgestorben, der Klimawandel hat den Großteil des Waldbestandes zerstört. Franny heuert auf einem der letzten Fischereiboote in Grönland an – die Besatzung rund um den geheimnisvollen Kapitän Ennis werden ihre Begleiter für die nächsten Monate Richtung Antarktis sein. Sie verspricht Ihnen einen großen Fischfang – etwas, was in den leergeraubten Meeren nur noch selten vorkommt.

Und so stürmisch diese Überfahrt wird, begleitet von Unfällen und kleineren Katastrophen, so aufgewirbelt wird auch Frannys emotionales Innenleben – in Rückblenden erfährt der Leser von ihren Traumata und psychischen Verwundungen, die bis heute nachwirken, und was sie an diesen gefährlichen Ort gebracht hat. Sie schreibt Briefe und denkt an die Zeit mit ihrem Ehemann Niall zurück, einem Professor und Ornithologen. Anfangs ist noch alles rätselhaft – warum sucht sie ihre Mutter? Was erwartet sie am Ende bei den Küstenseeschwalben? Wird sie Niall wiedersehen? Warum war sie im Gefängnis? Mystisch und stückchenweise taucht der Leser tief ein in die Psyche der jungen Frau und begleitet sie auf ihrem weiten Weg zur Heilung. Franny hat einen unbeugsamen Willen und die Kraft eines wilden Tiers – metaphorisch steht ihre getriebene Persönlichkeit zu dem am Aussterben bedrohten Zugvogel und fast könnte sie selbst ein Tier sein: Unzähmbar, wild, unsteuerbare Kräfte von außen – und seit ihrer Kindheit mit Wanderfüßen ausgestattet, nie kann sie lange an einem Ort weilen, muss immer weiterziehen.

Verträumt, poetisch, magisch, düster und bildgewaltig führt der Roman, der eine Mischung aus Klimafiktion, Abenteuer, Psychogramm, Märchen und Liebesgeschichte ist, der jungen (Drehbuch-)autorin Charlotte McConaghy durch dystopische Landschaften, Naturgewalten und seelischen Untergründen. An manchen Stellen war es mir etwas zu viel Dramatik und zu viele tragische Ereignisse für eine Person alleine, aber insgesamt hat mich der Debütroman tief berührt. Zudem hat er eine aufrüttelnde Kernaussage: Was wird aus uns, wenn wir ohne Tiere und Wälder auf der Erde zurückbleiben?

Der englische Originaltitel gefällt mir noch etwas besser und ich kann mir eine Verfilmung des Romans sehr gut vorstellen.

"Man kann die Wirkung eines Lebens an dem messen, was es gibt und hinterlässt, aber man kann sie auch an dem messen, was es der Welt wegnimmt " S. 151

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Veröffentlicht am 25.08.2020

Eine Geschichte über Verlust, Überleben und die Liebe.

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„Zugvögel“ von Charlotte McConaghy zeigt eine düstere Zukunft. Es gibt keine Affen mehr in freier Wildbahn, die großen Katzen der Savannen sind verschwunden, keine Bären im einst gefrorenen Norden und ...

„Zugvögel“ von Charlotte McConaghy zeigt eine düstere Zukunft. Es gibt keine Affen mehr in freier Wildbahn, die großen Katzen der Savannen sind verschwunden, keine Bären im einst gefrorenen Norden und kaum Fische im Ozean. Die globale Erwärmung hat fast alle wild lebenden Tiere ausgelöscht.

Um die Seeschwalben auf ihren letzten Wanderung zu folgen, schließt sich Franny Stone der Besatzung eines Fischerboots an. Je weiter sie sich auf der Reise befinden, desto mehr wird der Besatzung klar, dass Franny vielleicht nicht die Forscherin ist, die sie vorgibt zu sein. Vielmehr ist Fanny Stone ist eine Frau, die in ihren Leben schon viel Schmerz erfahren hat.

In Charlotte McConaghy „Zugvögel“ folgt man Franny auf ihrer Suche nach Antworten auf ihr Vergangenheit und nach dem Sinn ihres Leben. Die Autorin schildert dies, indem sie auf verschiedene Zeiten in Frannys Leben eingeht. Frannys frühe Kindheit in Irland mit ihrer Mutter, ihr ersten Treffen und ihre Heirat mit Professor Niall Lynch und ihre Erfahrungen in Naturschutzgebieten. Man spürt von Anfang an eine Traurigkeit und es wird schnell klar, dass es nicht nur die letzte Reise der Seeschwalben ist.

Charlotte McConaghy gibt in „Zugvögel“ einen tiefen, faszinierenden Blick auf den Planeten, welcher kurz vor der Katastrophe steht. Dabei erzählt sie eine Geschichte über Verlust, Überleben und die Liebe.

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Veröffentlicht am 19.08.2020

Mitreißend und eindrucksvolle Geschichte

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Charlotte McConaghy hat mich mit der Idee ihres Buches gleich angesprochen und neugierig gemacht. Auch das Cover hat mich gleich begeistert und in den Bann gezogen.

Bereits auf den ersten Seiten habe ...

Charlotte McConaghy hat mich mit der Idee ihres Buches gleich angesprochen und neugierig gemacht. Auch das Cover hat mich gleich begeistert und in den Bann gezogen.

Bereits auf den ersten Seiten habe ich gemerkt, wie wichtig der Autorin die Natur und die Tiere sind, was sie gleich sympathisch gemacht hat. Trotzdem habe ich einige Zeit gebraucht, um so richtig in die Geschichte zu finden und mich dieser ganz hinzugeben. Dann war ich aber gefesselt von der Handlung und ich hätte mir das Buch nicht so mitreißend und an einigen Stellen fast schon einem Thriller gleichend. Auch fand ich die Geschichte sehr emotional, wodurch sie mich sehr berührt hat.

Die Beschreibungen der Natur und die entsprechenden Tiere fand ich sehr eindrucksvoll. Auch die Hauptfigur wurde mir in der Geschichte immer sympathischer, wodurch mir das Lesen immer besser gefallen hat.

Am Ende kann ich nur sagen, dass ich mir etwas anderes vorgestellt hatte und daher überrascht wurde. Zudem hat mich die Geschichte dann doch in ihren Bann gezogen.

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Veröffentlicht am 16.08.2020

Man muss sich darauf einlassen können

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Bei diesem Buch war ich kurz vor dem Abbruch.
Mir war über weite Strecken des Buches nicht klar, worauf die Geschichte überhaupt abzielt. Worum geht es? Eine Anklage auf die Zerstörung der Lebensräume ...

Bei diesem Buch war ich kurz vor dem Abbruch.
Mir war über weite Strecken des Buches nicht klar, worauf die Geschichte überhaupt abzielt. Worum geht es? Eine Anklage auf die Zerstörung der Lebensräume und den Klimawandel?
Eine Reise einer Frau zu sich selbst, zur Absolution?
Eine düstere Zukunftsvision?

Auch jetzt, nach dem Lesen, kann ich das gar nicht so ganz beantworten. Erworben habe ich das Buch, weil mir das Cover so gut gefallen hat, es vermittelt eine Leichtigkeit, die der Klappentext aber schon gar nicht verspricht, hier war dann schon klar, dass es schwere Kost sein wird.

Über viele Seiten plätscherte ich so dahin mit der Handlung und auf einem Schiff Richtung Küstenseeschwalben. Durchbrochen von Rückblicken im Leben der Hauptdarstellerin. Obwohl tragisch, hat mich das über lange Strecken völlig gelangweilt und ich musste mich zwingen, die Seiten nicht nur zu überfliegen.
Gegen Ende hin dann - als sich die Fäden zusammenfanden - passt das alles dann aber ganz wunderbar, das Gesamtbild war so stimmig und hat mich auch Im Rückblick mit den Durststrecken versöhnt.


Beispielsweise waren Ruhelosigkeit und das Stets-Unterwegssein-Müssen einer der Wesenszüge der Hauptdarstellerin und das wurde so überzeugend vermittelt.

Anstrengend zu lesen, weil ich mich zur Konzentration zwingen musste, aber durchaus lohnenswert.

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