Gelungener Trilogie-Abschluss
Nachdem ich die letzten historischen Romane, die im Mittelater spielten, alle eher mittelmäßig bis schlecht bewertet habe, hatte ich schon die Befürchtung, dass ich keinen Gefallen mehr an dieser Epoche ...
Nachdem ich die letzten historischen Romane, die im Mittelater spielten, alle eher mittelmäßig bis schlecht bewertet habe, hatte ich schon die Befürchtung, dass ich keinen Gefallen mehr an dieser Epoche finden kann. Petra Schier hat mich vom Gegenteil überzeugt, denn ihr dritter Band der Lombarden Reihe konnte mich wieder genauso fesseln, wie schon Band 1 und 2.
Wer vor hat "Die Rache des Lombarden" alleinstehend zu lesen, dem empfehle ich unbedingt die Reihenfolge einzuhalten, da die Geschichten aufeinander aufbauen.
Bereits der Prolog hat es in sich. Waffenknechte dringen in Aleydis Haus ein und entführen die Schwestern Ursel und Marlein. Ein Alptraum für die gutherzige Witwe, die ihre Mündel wie eigene Kinder liebt. Dahinter steckt Hartmut de Piacenza, der das Testament seines Onkels nicht anerkennen will. Aleydis kämpft mit Hilfe des Gewaltrichters Vinzenz van Cleve gegen dieses Unrecht. Aber vorallem bringen sie diesmal die ehemals undurchsichtigen Machenschaften ihres verstorbenen Mannes in arge Bedrängnis.
Dies ist der Ausgangspunkt des leider letzten Bandes dieser Trilogie. Wie von der Autorin gewohnt, bereitet sie uns Leser wieder äußerst spannende Lesestunden. Die knapp über 400 Seiten lesen sich weg wie nichts.
Die Figuren sind lebendig und facettenreich beschrieben. Man begegnet vielen alten Bekannten aus den Vorgängerbänden, die einem das Gefühl geben auf "Familienmitglieder" zu treffen. Zu Beginn des Buches findet man außerdem ein Personenregister.
Die damalige Zeit wurde von Petra Schier perfekt eingefangen. Man wandert durch die Gassen des mittelalterlichen Köln. Die zu Beginn gedruckte Karte der Stadt im 15. Jahrhundert ist dabei noch eine zusätzliche Hilfe.
Die Sprache ist der Zeit angepasst. Die Autorin verwendet oftmals Worte, die vielleicht Leser, die Einsteiger in historische Romane sind, nicht so sehr bekannt sind. Hier wäre vielleicht ein Glossar hilfreich. Die Dialoge zwischen Aleydis und Vinzenz sind wieder ein richtiger Genuss zu lesen. Ob die beiden sich im Abschlussband endlich näher kommen oder nicht, verrate ich euch nicht. Das müsst ihr schon selber lesen.
Die Autorin lässt zum Ende eine Frage offen, die zum Rätseln einlädt. Im Nachwort erzählt sie mehr darüber und ich fand diese Idee äußert gut gelöst.
Fazit:
Ein gelungenes Finale der Trilogie, die mich vom ersten Band weg begeistern konnte. Gerne hätte ich Aleydis noch bei weiteren Abenteuern begleitet. Von mir gibt es eine Leseempfahlung für die gesamte Reihe für Leser, die gerne spannende Mittelalterromane lesen.