Leserunde zu "Reise mit zwei Unbekannten" von Zoe Brisby

Ein ungewöhnliches Paar auf einem Roadtrip voller Überraschungen
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Zoe Brisby (Autor)

Reise mit zwei Unbekannten

Roman

Monika Buchgeister (Übersetzer)

Die 90-jährige energische Maxine ist aus dem Seniorenheim ausgebüxt, um ihr Ableben selbstbestimmt zu regeln. Der schüchterne Student Alex hat Liebeskummer und braucht frischen Wind. Das Schicksal führt sie über ein Mitfahrportal zusammen. In einem uralten Twingo brechen sie zu einer Fahrt durch Frankreich nach Brüssel auf. Als Maxine von der Polizei gesucht wird, beginnt ein atemloses Abenteuer - mit Blick auf die grandiose Vielfalt des Lebens.


Timing der Leserunde

  1. Bewerben 08.02.2021 - 28.02.2021
  2. Lesen 15.03.2021 - 04.04.2021
  3. Rezensieren 05.04.2021 - 18.04.2021

Bereits beendet

Schlagworte

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Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Veröffentlicht am 06.04.2021

Witziger Roadtrip mit ein paar Schwächen

6

"Museen, Reisen und Literatur" trifft auf "Technik, Whiskey und Tour de France" - das klingt nach einer spannenden Mischung mit Situationskomik! Mit diesen Schlagworten stellen sich die beiden Protagonisten ...

"Museen, Reisen und Literatur" trifft auf "Technik, Whiskey und Tour de France" - das klingt nach einer spannenden Mischung mit Situationskomik! Mit diesen Schlagworten stellen sich die beiden Protagonisten aus Zoe Brisbys Roman „Reise mit zwei Unbekannten“ in der Mitfahrzentrale vor. Dabei ist Alex ist jung, depressiv und vorsichtig; Maxine alt, lebenslustig und aus dem Altenheim ausgebüxt. Die beiden machen sich gemeinsam auf den Weg nach Brüssel und was sie gemeinsam erleben hat sich für mich an vielen Stellen nach Roadtrip Movie angefühlt.

Eigentlich versprach das Buch alles, was ich gerne mag: Etwas verschrobene Charaktere, eine gemeinsame Reise, Humor, aber auch ernste Themen wie Depressionen, Alter, Einsamkeit und Alzheimer. Trotzdem ist bei mir der Funke beim Lesen nicht so richtig übergesprungen. Das hatte viele verschiedene Gründe. Zum einen bedient sich die Autorin häufig langen Dialogen. In einem Film mag das durchaus funktionieren, zum Lesen waren sie mir jedoch häufig zu langatmig und konstruiert. Auch das Stilmittel der Überziehung hat für mich nicht immer so richtig funktioniert. Ab und zu wurde es mir einfach zu klamaukig. Die kleinen Eigenheiten, die einen Charakter besonders machen, habe ich zu Beginn des Buches noch erfreut wahrgenommen (verdrehte Sprichwörter, eine Handtasche mit witzigen Gegenständen etc.), im Laufe der Geschichte war ich dann aber schon fast genervt von der Häufigkeit, mit der darauf explizit hingewiesen wurde. Zu häufig hatte ich das Gefühl, die Geschichte wird mir nun noch einmal erklärt. Den Umgang mit den ersteren Themen des Buches habe ich nicht als besonders feinfühlig empfunden, sondern oft als Bruch, der nicht so richtig zum Rest der Geschichte passt. „Man muss nur mal was erleben, dann wird man die Depression schon los “ Diese Message finde ich sehr fragwürdig.

So ist eine ganz schöne Liste mit Dingen zusammengekommen, die mich beim Lesen etwas gestört haben. Trotzdem habe ich mich beim Lesen zwischendurch gut unterhalten gefühlt, sodass ich am Ende das Fazit „ganz nett“ ziehen konnte. Ein Buch, das man ohne große Erwartungen an einem entspannten Tag im Urlaub lesen kann!

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Veröffentlicht am 06.04.2021

Ein wilder Roadtrip mit Alex und Maxine

2

Ich habe "Reise mit zwei Unbekannten" gelesen und saß plötzlich mit Alex und Maxine in einem viel zu kleinen Auto auf dem Weg nach Brüssel. Er ist 26 und schüchtern, hat sich in eine zum Scheitern verurteilte ...

Ich habe "Reise mit zwei Unbekannten" gelesen und saß plötzlich mit Alex und Maxine in einem viel zu kleinen Auto auf dem Weg nach Brüssel. Er ist 26 und schüchtern, hat sich in eine zum Scheitern verurteilte Liebe verrannt und will in Brüssel neu anfangen. Sie ist schon über 90, quirlig und verrückt. Die Selbstdiagnose Alzheimer nimmt ihr jedoch die Freude am Leben und sie fährt nach Brüssel, um dort selbstbestimmt zu sterben.

Mit diesem ungleichen Paar war ich also unterwegs und es gab so manche Irrungen und noch mehr Wirrungen. Die beiden Unbekannten geraten ständig aneinander als sie versuchen, sich kennenzulernen. Zwischen flotten Sprüchen, großen und kleinen Gefühlen und einer überraschenden Verfolgungsjagd entsteht ein Bündnis zwischen zwei Menschen, die sich eigentlich nie getroffen hätten.

Als Gast auf dem Rücksitz fand ich mich dabei ständig hin. und hergeworfen. Mal ging es oberflächlich zu, dann wurden plötzlich ganz schwere Themen behandelt. Dann wieder Witze, dann derselbe Witz nochmal, eine Lebensweisheit, die Polizei, Anspannung, Entspannung, wieder der Witz, sind wir im Kreis gefahren?

"Wo wollen wir hin?" ist die große Frage, die ich mir immer wieder gestellt habe. Denn während Maxine und Alex mehr oder weniger nach Brüssel fahren, wusste ich nie so recht, was dieser Roman sein möchte. Humor? Gesellschaftssatire? Ein Entwicklungsroman? Für einen lustigen Roman waren die Zwischenklänge zu ernst, aber gleichzeitig bleibt die Geschichte so oberflächlich, dass man mehr als drei Stunden Unterhaltung daraus nicht mitnehmen kann.

Ich ärgerte mich immer wieder darüber, dass Alex "depressiv" genannt, aber gleichzeitig so gezeichnet wurde, dass Depressive als traurige Jammerlappen dastanden. Bei solchen Klischees wäre ich fast ausgestiegen. Letztlich bin ich dann aber doch irgendwie angekommen. Die Reise war ein wilder Ritt und ich habe auch gelacht. Ich glaube aber, nächstes Mal suche ich mir eine andere Mitfahrgelegenheit.

Meinen Humor hat dieses Buch nicht getroffen, aber das ist subjektiv! Ich empfehle das Buch trotzdem für alle, die jetzt Lust bekommen haben, einzusteigen!

2,5 Sterne, das heißt: Eine solide Geschichte, die mich nicht überzeugen konnte.

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Veröffentlicht am 11.04.2021

Jung & alt - ein Roadtrip

1

Ein Roadtrip der besonderen Art. Alex sucht eine/n Mitfahrer/in für seine Fahrt nach Brüssel. Dass sich die 90jährige Maxine auf seine Anzeige meldet, hätten wohl beide nicht erwartet.
Eine Reise mit ...

Ein Roadtrip der besonderen Art. Alex sucht eine/n Mitfahrer/in für seine Fahrt nach Brüssel. Dass sich die 90jährige Maxine auf seine Anzeige meldet, hätten wohl beide nicht erwartet.
Eine Reise mit zwei unterschiedlichen Charakteren beginnt und verspricht ein ungewöhnliches, aber unterhaltsames Abenteuer zu werden.

Die Charaktere waren in der Theorie sehr sympathisch durchdacht, aber leider in der Praxis nicht wirklich gut umgesetzt. Ich hatte oft das Gefühl, ich bin verschiedenen Klischees ausgesetzt, die die Autorin auch nicht aufbrechen wollte. Stattdessen hielt sie daran fest.
Die netten Eigenheiten, die ich sonst an Charakteren sehr schätze & die die Geschichte für mich erst richtig emotional werden lässt, wurden zwar anfangs gut eingeleitet, später jedoch so oft wiederholt, dass sie eher konstruiert wirkten & mit der Zeit einfach nervig wurden.

Ernste Themen wie Depression, Tod etc. wurden zwar thematisiert, aber auch hier hatte ich das Gefühl, von Klischees überhäuft zu werden. Ebenso fühlten sich die Themen irgendwie wie Fremdkörper an, die sich nicht wirklich in die Geschichte integrierten.

Der Schreibstil an sich war locker & leicht, jedoch wurden viele Passagen immer & immer wieder aufgegriffen, was mir irgendwann einfach zu langatmig wurde. Der Gag ist ein-, vielleicht auch zweimal lustig, aber irgendwann rollt man einfach nur noch mit den Augen.

Übertreibungen scheinen ein beliebtes Stilmittel der Autorin zu sein, aber leider konnte ich mich auch darauf irgendwann nicht mehr einlassen.

Die Geschichte hatte für mich total viel Potenzial. Ich liebe das Aufeinandertreffen von Extremen, weil sie meist irgendwann feststellen, dass sie gar nicht so verschieden sind, wie zunächst angenommen. Ebenso lernen die unterschiedlichen Charaktere sehr viel voneinander, was ich einfach eine schöne Message finde. & ich dachte, dass mich genau das auch bei dieser Geschichte erwartet. Leider wurden meine Erwartungen nur zu einem Bruchteil erfüllt & ich wurde überhaupt nicht warm mit dem Buch.

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Veröffentlicht am 08.04.2021

Völlig realitätsferne Reise mit zwei paranoiden Hypochondern

2

Das Buch "Reise mit zwei Unbekannten" hat mich durch die Leseprobe total neugierig gemacht. Eine Geschichte mit ernsten Themen, die aber mit Humor genommen werden, das hat mich neugierig gemacht. Durch ...

Das Buch "Reise mit zwei Unbekannten" hat mich durch die Leseprobe total neugierig gemacht. Eine Geschichte mit ernsten Themen, die aber mit Humor genommen werden, das hat mich neugierig gemacht. Durch den schönen Schreibstil und die anfangs perfekt positionierten ironischen Kommentare und Witze, die mich das ein oder andere Mal lauf auflachen haben lassen, konnte ich mir gut vorstellen, dass das ein Buch nach meinem Geschmack sein könnte.
Anfangs konnte sich dieser Eindruck noch festigen, denn beispielsweise gab es an und an auch sehr tiefgründige Stellen im Buch, die schön erzählt wurden und einem etwas zum Denken mitgaben. Gegen Ende wurde das leider weniger, zumindest nach meinem Eindruck, ich muss allerdings auch sagen, dass ich durch viele Dinge, die mich zunehmend gestört haben, gegen Ende auch mal den ein oder anderen Abschnitt ausgelassen habe, um das Buch schneller zu beenden und hinter mich zu bringen. Denn zum Beispiel die Witze, die ich anfangs größtenteils noch unterhaltsam und in ihrer Menge gut verteilt fand, häuften sich im Laufe der Geschichte immer mehr und blieben im Grundprinzip immer gleich. Beispiel: Maxine hat eine riesige Handtasche dabei, in der sie anscheinend allen möglichen Blödsinn mit sich herumschleppt. Immer mal wieder kam im Buch ein Abschnitt, in dem sie etwas in ihrer Tasche gesucht hat und schließlich fand. Dazwischen beförderte sie aber JEDES Mal noch mindestens 5 andere, komplett unsinnige Gegenstände zutage, die schön der Reihe nach aufgezählt wurden. Ich gebe gern zu, diesen "Witz" fand ich schon beim ersten Mal nicht gut und nach dem 5. Mal wurde es definitiv nicht besser. Neben den Witzen wurden auch andere Infos im Buch immer mehrfach erwähnt, was für den Spannungsaufbau natürlich eher kontraproduktiv war. Auch die allgemeinen Eigenschaften der Charaktere wurden überdeutlich dargestellt. Beispielsweise die Leiterin von Maxines Altenheim, die in jedem Wortbeitrag Werbung machte und Geld machen wollte. Alex muss der paranoideste Mensch sein, dem ich (in einem Buch) je begegnet bin und nachdem ich am Anfang dachte, dass ich ihn vielleicht mögen könnte, fand ich das nach einigen völlig abstrusen Geschichten, die ihm durch den Kopf geschossen sind, definitiv nicht mehr. Auch mit Maxine hatte ich zunehmend Probleme. Eine 95-jährige Frau, die Boxauto fährt und auch sonst völlig agil und quasi fit wie ein Turnschuh ist? Das würde ich gerne mal sehen. Und dann soll sie gleichzeitig Alzheimer haben und im Altenheim leben. Bei letzterem frage ich mich, warum eigentlich, ersteres konnte ich einfach nicht in Einklang bringen mit diesem übertriebenen Bild, das von ihr gezeichnet wurde. Und auch charakterlich war sie mir durch ihre Überheblichkeit immer weniger sympathisch. Gleichzeitig konnte ich auch keinen Zugang zu den Charakteren finden, was vermutlich an deren komplett unglaubwürdigen und übertriebenen Persönlichkeiten lag.
Und damit komme ich zum Umgang mit schweren Krankheiten im Buch, wo ich auch leider etwas SPOILERN muss:
Alex hat eine schwere Depression, die Maxine auf wundersame Weise durch aufbauende Gespräche und den Kauf eines teuren Anzuges (?) in zwei Tagen (!) vollständig beheben kann. Und das ohne Medikamente oder eine entsprechende Ausbildung. Ich bin Angehörige einer im Moment an einer (wirklich) schweren Depression erkrankten Person und finde das einfach nur lächerlich und abwertend gegenüber Menschen, die eben wirklich solche Probleme haben. Gleiches mit Maxines Alzheimer-Erkrankung, die es am Ende doch gar nicht gibt. Was soll denn die Botschaft dahinter sein? Auch der Umgang mit dem wichtigen Thema Sterbehilfe, von der Alex diese 95-jährige, anfangs ja wirklich schwer kranke Person abhalten will?! Auch in dieser Hinsicht widerspricht das Buch meinen eigenen Überzeugungen.
Zuletzt zur Handlung, die im Laufe des Buches immer mehr an Lächerlichkeit gewonnen hat und zuletzt durch oben erwähnte Wunderheilung den Vogel für mich abgeschossen hat. Zuvor wird Alex natürlich noch eine Entführung angehängt, auch wieder ein Punkt, den ich überhaupt nicht nachvollziehen kann. Denn auf einem vorhandenen Überwachungsvideo sieht man, wie Maxine mit einem Koffer in der Hand (!) eigenständig in das Auto steigt. Wie kommt man da denn bitte auf eine Entführung? Ich kann damit echt nichts anfangen, habe das Gefühl, komplett meine Zeit verschwendet zu haben und kann das Buch beim besten Willen nicht weiterempfehlen. Vielleicht ist einfach auch der französische Humor nicht meins, aber ich wünschte echt, ich hätte von diesem Buch die Finger gelassen. Die Geschichte hat in ihrer Ausgangssituation eine schöne Grundidee, die für mich aber viel zu gewollt komisch und mit zu viel Wunschdenken und zu wenig Glaubwürdigkeit umgesetzt wurde.

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Veröffentlicht am 06.04.2021

Seichte Unterhaltung mit einigen Schwächen

4

Zwei Lebensmüde treffen unvermittelt aufeinander. Der Student Alex, der nach einer unerfüllten Liebe in die Depression abgerutscht ist und Maxine, die an Alzheimer erkrankt ist und nicht mehr miterleben ...

Zwei Lebensmüde treffen unvermittelt aufeinander. Der Student Alex, der nach einer unerfüllten Liebe in die Depression abgerutscht ist und Maxine, die an Alzheimer erkrankt ist und nicht mehr miterleben möchte, wie sie sich langsam auflöst. Das hat sie schließlich schon bei ihrem Mann miterlebt.

Diese ungleichen Charaktere treffen in dem uralten Twingo von Alex zusammen und wachsen während ihrer Fahrt durch Frankreich immer mehr zusammen. Beide Charaktere sind zuckersüß gezeichnet und vor allem Maxine habe ich ins Herz geschlossen. Sie kann zwar kein Sprichwort korrekt widergeben, hat aber immer einen flotten Spruch auf den Lippen und trotz ihres Wunsches selbstbestimmt zu Sterben, strotzt sie nur so vor Lebensfreude und versucht diese auf den depressiven Alex übersprigen zu lassen.

Die Story ist in vielen bereichen total überspitzt dargestellt und damit leider oft zu weit weg von der Realität.

Gerade am Anfang hat mich der Humor total mitgerissen und ich musste einige Male herzhaft auflachen. Leider wiederholen sich die Gags und wirken, je weiter man liest, oft sehr gewollt, weshalb sich der Witz schnell abnutzt.

Das Ende kam für mich etwas plötzlich und ich hatte das Gefühl, dass noch schnell allerlei Infomationen an den Leser weitergegeben werden müssen.

Trotz der Schwächen habe ich mich gut unterhalten gefühlt und zumindest eine Erkenntnis aus dem Buch mitgenommen: Jeder von uns sollte eine Maxine an seiner Seite haben.

Leichte Kost, die ihre Schwächen hat, aber unterhält, ohne nachhaltig zu beeindrucken.

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