Aus Unbekannten werden Freunde
Maxime und Alex lernen sich nur durch Zufall kennen, während sie auf der Suche nach einer Mitfahrgelegenheit nach Brüssel sind. Die beiden Franzosen, deren Altersunterschied nicht größer sein könnte, werden ...
Maxime und Alex lernen sich nur durch Zufall kennen, während sie auf der Suche nach einer Mitfahrgelegenheit nach Brüssel sind. Die beiden Franzosen, deren Altersunterschied nicht größer sein könnte, werden während der Reise immer mehr zu Freunde, die einander unterstützen.
Der Schreibstil der Autorin hat mir sehr gut gefallen und das Cover, was eine bunte Mischung aus allem verspricht, hat meine Erwartungen auf jeden Fall eingehalten.
Während der Fahrt kommen sich der junge, depressive Alex, der diese Krankheit oft als Ausrede benutzt, und die scheinbar an Alzheimer erkrankte Maxime immer näher. Vor allem die Geschichten der alten Dame sorgen während der Fahrt immer wieder für traurige und nostalgische Stimmung, die im kompletten Gegenteil zu der sonst heiteren Atmosphäre steht. Aber genau dieser Stimmungswechsel macht das Buch aus.
Trotz der heiteren und traurigen Szenen, die beider maßen für Tränen gesorgt haben, hat die Autorin in mancher Hinsicht zu viel gewollt, womit das Buch in vielen Aspekten unrealistisch erscheint.
Trotzdem darf man den Inhalt nicht hinten an stellen, denn dieser ist hier auf jeden Fall nennenswert. Während Alex Depressionen nicht von seinem Arzt ernst genommen werden und er meiner Meinung nach aus einem schrecklichen Elternhaus ohne Unterstützung kommt, wohnt Maxime in einem Altenheim, dass eher einem diktatorischen Staat gleicht, in dem sogar das Fernsehprogramm bestimmt wird, als einem Ort, an dem die älteren Menschen den Rest ihres Lebens genießen könne. Zudem will die Seniorin Sterbehilfe in Anspruch nehmen, da sie scheinbar an Alzheimer, das durch eine Selbstdiagnose festgestellt wurde, erkrankt ist. Auch war die Rentnerin damals, nachdem ihr Verlobter im Krieg starb, dazu gezwungen, ihre später geborene Tochter wegzugeben, was auf die damalige und noch heutige Abneigung gegen allein erziehende Mütter hinweist. Meiner Meinung nach ein wichtige Kritik, an einer veralteten Sichtweise.
Letztlich lässt sich sagen, dass die Autorin versucht schwierige Themen mit Humor zu paaren, auch wenn sich die benutzten Witze irgendwann nur noch wiederholen und beginnen zu stören. Abschließend ist "Reise mit zwei Unbekannten" gut als Sommerlektüre am Strand geeignet, die durch Übertreibung, Lebensweisheiten und eine Achterbahn der Gefühle geprägt wird.